N E U N Z E H N

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N E Y L A

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Seit dem Alan mir gebeichtet hat, wie es zu Hause so ausschaut bin ich Still.
Ich war noch nie so ratlos, wie jetzt.
Was soll ich sagen oder nur tun.
Ich weiß nur, dass ich nicht wieder zurück gehen werde.
Ich nickte und stand auf.
Die Zeit verging schnell, denn es ist schon kurz vor 1. Wir haben lange geschwiegen, was aber nicht schlimm ist. Warum auch? Was sollen wir uns denn großartiges sagen? Das ich eine schlechte Tochter und Schwester bin oder das ich deren Ehre beschmutzt habe ?
Es ist, wie es ist beides trifft aufeinander zu, dass wissen wir beide
Aber ist es verboten, jemanden zu lieben?
Süchtig von jemanden zu sein?
Es nicht zu verheimlichen?
Wie soll ich denn jemals heiraten, wenn ich nicht lieben darf.
Viele Fragen schwirren mir im Kopf, als Alan und ich aufräumen, damit er wieder zurück kann.

Im Auto war es still. Wir schwiegen, aber es war kein unangenehmes Schweigen. Wir wollten nicht Abschied voneinander nehmen.

"Hol mich am Mittwoch um 14 Uhr wieder hier ab. Es ist mein letzter Tag und ich möchte meine letzten Freizeitstunden mit dir verbringen."

Ich nickte nur und lächelte beim Abschied zu.

Ein zweites Treffen. Ich war noch nie so nervös vor einem Treffen. Nicht mal bei Karams. Ich hoffe, dass wir nächstes mal nicht schweigen werden.

Apropo Karam.....wie geht es denn Baran so?

Ich habe schon seit fast 7 Stunden nichts mehr von ihm gehört.

Mit einem höhnischen Gekicher rufte ich Baran an und fuhr nachhause.

Zuhause angekommen legte ich auf. Er hat mich nicht mal gefragt, was heute passiert ist und warum ich die eiskalte so emotional geworden bin.

Wir lästerten nur über Leute aus dem Studium und lachten über vieles und jenes.

Arrrgh... ich merkte, wie mein Kopf dröhnte und gereifte nach einer Kopfschmerztablette.
An das einzige was ich mich Gestern noch erinnern kann, dass ich Alan zur Jugendherberge brachte und nachhause fuhr, währenddessen telefonierte ich mit Baran.

Langsam schlich ich ins Wohnzimmer  da von dort ein Geräusch kam. Ich würde auf ein Schnarchen einer männlichen Person kommen.

"Ya xwede!"(= oh gott) rief ich in einem leisen Ton, dass er nicht aufsteht.

Mit langsamen und leisen Schritten ging ich auf ihn zu und versuchte mich an was zur erinnern, vergeblich.

Also versuchte  ich das Wohnzimmer zu analysieren. Über all lagen Alkoholflaschen und Knabberzeug rum. Mein Fernseher ist an und auf Netflix.
Ich schlich mich nich näher an den Couchtisch und sah hinter ihm lagen Berge voller gerauchten Zigaretten.

Was ist wohl passiert?

Leise schaltete ich den Fernseher aus , räumte die Alkoholflaschen weg und schmiss die Kippen in den Mülleimer.

Ich lüftete und begann Frühstück zu machen. In der Hoffnung das er selbst aufsteht und ich ihn nicht aufwecken muss.

Arabisches Brot, Feta Käse, Sucuk mit Ei, Gurken, Tomaten, Müsli, Çay (=Tee) und so weiter.

Als ich kurz zur Couch schweifte, merkte ich, dass er immer noch schläft. Also ging ich schon fast in Zeitlupe zu ihn und versuchte ihn aufzuwecken.
Wie kann ein Mensch so wie ein Stein einschlafen, fragte ich mich nur.

Nach gefühlten Tausend Mal rufe ich seinen Namen, jedoch keine Reaktion.

Wer kann es wohl sein?

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