D R E I U N D Z W A N Z I G

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N E Y L A

Vor mir standen meine Familie mit Rüya, Lucía und Mehmet. Was wollen die hier und wie auf aller Welt sind die drei drauf gekommen meine Eltern in die Wohnung von Karam und mir zulassen.
"Neyla mein Kind. Komm her und lass dich umarmen." kam meine Mutter auf mich zu und umarmte mich. Jedoch blieb ich stocksteif stehen. Ich hörte, wie sie meinen Duft ein zog, aber ich machte nichts. Ich war wie festgebunden. Ich spürte, wie eine warme Träne mir wieder runterlief.
Was ist das denn für ein Tag?!
"Was macht ihr hier?" fragte ich mit einer festen Stimme, die am Ende hi leiser wurde. Aber schaute niemanden an. Ich schaute nur starr auf die Wand hinter denen.
"Dich mitnehmen. Du kommst wieder mit nachhause!" sprach jetzt auch mein Vater. Ich hab vergessen, wie seine Stimme sich anhört. Langsam kam ich wieder zu mir. Ich schaute alle an und erkannte, wie müde alle waren. Sie waren nicht müde, weil sie wenig geschlafen haben. Sie waren müde vom Leben, genau wie ich.
Alan packte mein Armgelenk an, aber ich stoß ihn ab. "Du hast mich verraten du Bastard!" schrie ich ihn an und versuchte so stark, wie möglich zu bleiben.
"Nein! Ich....." Ich ließ ihn nicht ausreden und verschwand in meinem Zimmer. Ich schloss die Tür ab und ließ niemanden reinkommen. Ich weinte vor mich hin. Es gab noch nie so ein schlimmen Tag. Ach Gott, was habe ich dir nur angetan, dass du mich so leiden lässt.

Ich bin schon seit mehr als einer Stunde hier drin und bewegte mich kein Stück. Das Weinen hat aufgehört, aber gefühlt jede 10 Minuten kam jemanden um mit mir zu sprechen. Erst meine Mutter, dann Alan, Lucía, Mehmet, meine kleine Schwester und jetzt Rüya.

"Ach Neyla komme jetzt raus. Es ist nur deine Familie. Ihr müsst endlich miteinander sprechen. Die wollen die wieder zu sich holen. Komm endlich raus." versuchte mich Rüya zu überzeugen, aber es klappt nicht. Ich hörte nur, wie sie zu Mehmet auf Türkisch gesagt hat. Das es nicht klappt und wie stur denn ein Mensch sein kann.
Ich will nicht raus. Ich kann nicht mit. Karam ist hier und mein Plan ist auch nicht vollendet.

Mit einem pochenden Schmerzen stand ich auf. Ich merkte erst jetzt, dass ich auf den eiskalten Laminat Boden in Jeans geschlafen habe. Ich stand auf und reckte mich ein wenig. Doch dann hörte ich, wie jemand klopfte.
"Meine Tochter. Komm endlich raus. Wir haben die verziehen und wollen das du wieder zu uns kommst. Gott soll deinen Verlobten beschützen und ihn ins Paradies schicken. Wir haben falsch gehandelt und hätten eure Beziehung akzeptieren müssen. Bitte lieber Gott. Der allmächtige Gott und seine rechte Hand Tausi Melek bitte vergibt uns und lasst meine Tochter uns vergeben." Ich hörte wie er am Ende hin immer leiser wurde und schluchzte. Mein Herz brannte. Wer bin ich, dass ich zulasse das mein Vater für mich weint. Ich überlegte und wusste, dass ich es bereuen werde. Aber ich öffnete die Tür und vor mir saß mein Vater zusammengekniet auf een Boden und weinte vor sich hin. Ich spürte, wie ich Tränen verlor und kniete mich ebenfalls hin und nahm ihn in den Arm.

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