14. Kapitel ~ Wieder vereint

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Wir hatten viel zu besprechen.
Wir erzählten uns gegenseitig von unserem Weg nach Seestadt und
wie es uns erging.

Natürlich konnte ich ihnen nicht erzählen wieso ich wirklich aus dem Düsterwald vorgelaufen war.
Vorallem Thorin würde meine Gefühle für Thranduil nicht verstehen.
Wenn ich ehrlich bin, verstehe nicht einmal ich diese Gefühle.

Nach einer Weile kam Bard mit einem Sack voller Waffen wieder.
Wobei man die Gegenstände eher als Werkzeug und weniger als Waffen bezeichnen konnte.
Die Zerge protestierten und
verlangten richtige Waffen.

"Thorin! Ich denke Bard hat sein Möglichstes getan. Es sind zwar keine Elbenschwerter aber falls Ihr den Drachen wecken sollten, würden diese Euch auch nichts mehr helfen" mischte ich mich ein.

"Außerdem denke ich nicht, dass Kili überhaupt in der Lage ist mit euch zu kommen." fügte ich nachdenklich hinzu.

Wie zu erwarten ließen sich die Zwerge nicht davon abhalten und machten sich auf den Weg, um vernünftige Waffen zu besorgen.

'Das kann nicht gut gehen' dachte ich mir, als sie beschlossen in die Waffenkammer der Stadt einzubrechen.

"Kommt Ihr nicht mit?" fragte mich Bilbo.
"Ich werde nachkommen. Ich habe so viel Zeit bei dieser Familie verbracht. Ich möchte mich richtig von ihnen verabschieden können." ich lächelte Bilbo an.

Meine Freunde machten sich auf den Weg und als ich mich umdrehte sah ich Tilda traurig am Tisch sitzen.
"Also wirst du uns auch verlassen? Wie unsere Mutter" schluchzte sie.

Ich setzte mich sofort neben sie und nahm sie in den Arm. "Ich werde euch nicht für immer verlassen. Ich verspreche, dass ich zurückkommen werde, sobald die Zwerge den Erebor zurückerobert haben" verprach ich den Kindern und nahm sie alle in den Arm.

Dann folgte ich meine Freunden mit schwerem Herzen.
Als ich sie endlich eingeholt hatte musste ich mich durch die Menge quetschen, die sich vor dem Rathaus versammelt hatte.

"Tod! Das werdet Ihr über uns bringen. Drachenfeuer und Verderben. Wenn ihr die Bestie weckt, werdet Ihr uns alle vernichten." war das erste was ich hörte und sah wie sich Bard und Thorin gegenüberstanden.

"Ihr könnt auf diesen Schwarzmaler hören, doch ich verspreche euch, wenn es gelingt werden alle am Reichtum des Berges teil haben." erwiderte Thorin.

Die Menge jubelte, bis dieser schmierige Alfred einwarf "Warum sollten wie eurem Wort Glauben schenken? Wir wissen überhaupt nichts von euch. Wer hier bürgt für eure Redlichkeit?"

Nachdem Bilbo für Thorin gebürgt hatte, nahm ich Bard beiseite um ihm auf Wiedersehen zu sagen.

"Du willst wirklich mit ihnen gehen? Du könntest bei uns leben, bei mir und den Kindern" sagte Bard und nahm meine Hände in seine.

"Ich danke dir für dein Angebot Bard aber ich bin Teil der Unternehmung und ich werde sie bis zum Ende begleiten. Danke für alles was du für mich getan hast!" sagte ich zu ihm und gab ihm meinen Kuss auf die Wange.

Ich wollte gehen aber er hielt mich zurück und ließ meine Hände nicht los.
"Bard... bitte" ich sah ihm in die Augen und wollte noch etwas erwidern, da sagte er nur "Meine Tür steht immer für dich offen."

Ich lächelte ihn dankbar an und ging dann ins Rathaus zu meinen Freunden.

"Obwohl ich diesen Kerl nicht ausstehen kann, ist mit nicht entgangen, dass er Gefühle für Euch hat und so wie das eben aussah Ihr auch für ihn" hörte ich Thorin sagen.

Ich sah ihn verdutzt an. "Nein, ich habe ihn gern ja aber nur als Freund." versicherte ich ihm und ging dann in das Zimmer, dass für mich verbereitet war.

Am nächsten Tag war es soweit.
Wir wollten endlich zum Berg.
Doch bevor ich in das Boot stieg, sah ich, dass es Kili immer schlechter ging.

Thorin befahl ihm hier zu bleiben und ich beschloss mich gemeinsam mit Fili, Bofur und Oin um Kili zu kümmern.

Jedoch wollte uns niemand helfen, bis mir eine Idee kam. "Wir gehen zurück zu Bard. Er wird uns helfen, da bin ich mir ganz sicher!" sage ich ihnen und wir machten uns schnell auf den Weg zurück zu Bards Haus.

Bard wollte die Zwerge zuerst nicht hereinlassen, als er mich aber sah durften wir eintreten um Kili zu behandeln, dem es immer schlechter ging.

Bofur machte sich auf den Weg um Kräuter für Kilis Wunde zu holen.
Es ging alles plötzlich wahnsinnig schnell.
Ehe ich mich versah waren Orks im Haus und griffen uns an. Ich griff nach dem erst besten Gegenstand um ihn als Waffe zu benutzen.

Ich hatte schon lange nicht mehr gekämpft aber als ich den ersten Ork erledigt hatte, fühlte ich mich so lebendig wie noch nie zuvor.

Da erkannte ich wieder, dass ich für das Kämpfen geboren war.
Erst nachdem die Orks verschwunden waren, merkte ich das Tauriel und Legolas uns geholfen hatten.

Noch ehe ich mich bedanken konnte war Legolas verschwunden und Tauriel begann Kili zu heilen.

Ich starrte sie an.
Das war also meine Schwester.
Ich beschloss ihr und Kili einen Moment für sich zu geben.

Nachdem Kili geheilt war, nutzte ich die Gelegenheit und bat Tauriel um ein Gespräch unter vier Augen.

Ich wusste zuerst nicht wie ich anfangen sollte und lief nervös hin und her. "Ihr fragt Euch bestimmt, warum ich mit Euch sprechen wollte. Es klingt warschweindlich verrücht und ihr werdet mir sicherlich nicht glauben" stotterte ich herum.

"Es wird wohl das Beste sein es einfach zu sagen, auch wenn ich euch damit warscheindlich überrumple aber Tauriel, ich bin Amariel, deine kleine Schwester." sage ich ihr mit Tränen in den Augen.

Im nächsten Moment spüre ich wie ich in eine Umarmung gezogen wurde.
"Ich wusste, dass ich dich kenne. Mir war nur nicht klar woher. Thranduil sagte mir bereits, dass meine Schwester zurück nach Mittelerde gekommen war aber ich wusste nicht wie du aussiehst. Ich habe dich so vermisst kleine Schwester" schluchzte sie.

Zum ersten Mal hatte ich ein Gefühl, dass ich die letzten Jahr nicht gekannt hatte. Ich fühlte mich in ihren Armen geborgen und beschützt. Zwar hatte ich keine Erinnerungen mehr an mein früheres Leben hier aber in diesem Augenblick wusste ich, dass ich mich noch nie so zu Hause gefühlt hatte wie in Tauriels Armen.

A heart of ice and stone (Thranduil FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt