Chapter 7

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Die nächste Woche war die letzte vor den Ferien und alle Lehrer wollten noch einen Test oder eine bewertete Hausaufgabe in diese Zeit quetschen. Libra war nur noch in der Bibliothek und mit Büchern vorzufinden. Das Nachsitzen vergaß sie nie und sie fragte sich, ob sie Snape nach der nächsten Stunden darauf ansprechen sollte. Immerhin wusste sie noch immer nicht, wann und wo jenes stattfinden sollte. Allerdings sollte sich diese Frage bereits beim Mittagessen klären.

Sie aßen gerade, als Snape mit großen Schritte auf ihren Tisch zu kam. „Miss Wilson, morgen um 19 Uhr in meinem Büro" damit wandte er sich wieder auf und rauschte mit wehenden Roben aus der Halle.

„Warum musst du in sein Büro?", fragte ihre Zimmergenossin Eleanor sie. Libra schaute sie überrascht an. Sie hatten bisher so wenig, wie möglich miteinander gesprochen. Sie galt als unnahbarer Eisklotz und Eleanor als die größte Zicke im Jahrgang.

„Nachsitzen" murmelte sie deshalb knapp.

„Echt? Was hast du angestellt?" konnte sie da etwa ernstes Interesse aus Eleanors Frage hören? Wenn sie ihr jetzt antwortete, wüssten es in einer Stunde wahrscheinlich alle.

Deshalb überlegte sie zweimal, bevor sie ihr antwortete „Ich habe mich mit Jones geprügelt"

Eleanor sah sie ungläubig an. „Echt das traust du dich? Der hat es aber auch wirklich verdient." Libra hatte nicht mit so einer ehrlichen Antwort gerechnet.

„Hast du jetzt auch Kräuterkunde?", wurde sie von Eleanor gefragt. Sie nickte und schon wurde sie von ihr aus der Halle in Richtung Gewächshäuser gezogen. Libra war verwirrt. Versuchte sich dieses Mädchen tatsächlich grade mit ihr anzufreunden? Wenn dem so wäre, wäre das Libras erste richtige Freundschaft. Sie wurde schon früher immer ausgegrenzt.

Erfreut stellte sie fest, dass Eleanor ihren Sitzplatz gewechselt hatte und jetzt neben ihr saß. Allerdings wurde Libra früher zu oft von ihren sogenannten Freunden reingelegt, weshalb sie jetzt sehr vorsichtig war. Sie wollte nicht zu viel von ihrem Gefühlsleben preisgeben, obwohl sich Eleanor echt anstrengte ihr Vertrauen zu gewinnen.
Sie verbrachte den Rest des Tages in Eleanors Gesellschaft und Libra merkte, wie lustig es sein kann, Zeit mit gleichaltrigen zu verbringen.

Bis jetzt hatte sie angenommen, dass Kinder in ihrem Alter oft unreif und kindisch waren, was sie desweilen auch tatsächlich sind, allerdings, hatte sie unterschätzt, dass einen gleichaltrige auch oft besser verstehen.

An diesem Abend im Gemeinschaftsraum saßen beide Mädchen auf einem Sofa und lasen, als Eleanor sie plötzlich fragte, warum sie neulich aus der großen Halle gerannt war.

Libra wusste nicht, was sie sagen sollte. Wenn sie ihr die Wahrheit erzählte wurde sie womöglich bemitleidet und wenn sie log würde sie niemals eine engere Freundschaft mit Eleanor aufbauen. Deshalb entschied sie sich kurzerhand für die Wahrheit und erzählte ihr so kurz wie möglich, was vorgefallen war. Weshalb sie das ganze so sehr mitnahm, behielt sie erstmal für sich. Das Problem war ja nicht der Aufenthalt in Hogwarts, sondern die fehlende Liebe ihrer Mum in letzter Zeit. Sie bekam immer weniger Briefe und diese wurden auch immer kürzer.

Als sie im Bett lagen, konnte Libra lange nicht einschlafen. Eine Stimme neben ihr unterbrach ihre Grübeleien „Kannst du auch nicht schlafen?".

Es war Eleanor, welche sich in ihrem Bett zu Libra gedreht hatte und bemerkt hatte, dass diese noch wach war.

Sie lagen still da, bis Elanor wieder das Wort ergriff.

„Ist dein Vater auch nicht zuhause, oder sind deine Eltern getrennt?" sie schaute Libra fragend an, welche bei diesen Worten zusammenzuckte. Libra drehte sich an die Wand und murmelte „Ich kenne ihn gar nicht". Damit hatte Eleanor nicht gerechnet und sie stand auf, um sich neben Libra auf ihr Bett zu setzen.

Sie traute sich ihre Frage fast nicht auszuspechen „Ist... ist er tot?"

Libra zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber wenn er noch lebt, will ich ihn irgendwann kennenlernen."

„Ich helfe dir", Libra drehte sich überrascht zu Eleanor.

„Helfen bei was?", so ganz hatte sie Eleanors Absichten noch nicht durchschaut.

„Ich helfe dir, deinen Vater zu finden. Bis zu den Weihnachtsferien haben wir noch genug Zeit, um Informationen über ihn zu sammeln" sie betrachtete Eleanor mit skeptischen Blick. Sollte sie ihr Angebot annehmen?

„Äh, nein danke. Ich glaub das ist meine eigene Angelegenheit"

„Wie du meinst, aber mein Angebot steht."

Eleanor klopfte ihr noch einmal auf die Schulter und begab sich wieder in ihr Bett.

Mit einem letzten „Gute Nacht" zogen beide Mädchen die Vorhänge an ihren Betten zu und schliefen ein.

Ich hab zurzeit irgendwie ein kreatives Loch. Die Freundschaft von den Beiden soll sich nicht so krass entwickeln, aber ich brauchte ein Lückenfüller Kapitel...das nächste Kapitel wird wieder besser (Ist schon fast fertig geschrieben) eure Nele

Another Snape?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt