Chapter 16

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Einige Tage später war das gesamte Schloss in Packstimmung. Überall wurden die letzten Sachen zusammengesammelt und Bücher zurück in die Bibliothek gebracht. Auch in dem Schlafsaal der Erstklässler aus Slytherin herrschte großes Gewusel.

„Ich kann meine Haarspange nicht finden! Die mit dem silbernen Schmetterling", schallte es verzweifelt durch den Raum. Libra verdrehte die Augen, erblickte allerdings die gesuchte Spange neben ihrem Bett. „Hier", sie gab sie ihrer Klassenkameradin, die sie dankend anlächelte.

Sie suchte ihre letzten Habseligkeiten zusammen und verschloss gewissenhaft ihren Koffer. Bis auf das Buch, welches ihr Lucius Malfoy geschenkt hatte, war nun alles verpackt. Sie sah sich suchend nach Eleanor um und sah, dass diese gerade mit Müh und Not versuchte ihren Koffer zu schließen.

Als auch das geschafft war, machten sich die Beiden auf in die große Halle und stellten ihre Koffer ab. Dort wurden sie von Dumbledore verabschiedet und anschließend zum Zug begleitet. Ihr Gepäck wartete bereits am Bahnsteig auf sie. Libra und Eleanor schnappten sich ihre Sachen und suchten sich schnell ein leeres Abteil. Da sie eine der ersten waren, fanden sie schnell eins und konnten es sich bequem machen.

„Lib ich glaube es nicht, dass du jetzt noch liest!", empörte sich Eleanor und blickte angewidert auf das Buch in ihren Händen.

„Jetzt übertreib mal nicht", lachte Libra „Es interessiert mich halt. Du hast ja auch irgendwelche komischen Mugglemode Zeitschriften"

Eleanor grinste und wedelte bestätigend mit ihrem Magazin. Die nächsten Stunden verbrachten sie lesend, bis Eleanor mit einem genervten Seufzen ihre Zeitung zuschlug. „Mir ist langweilig Lib. Warum reden wir nicht über irgendwas?". Etwas genervt schloss Libra ihr Buch und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an „Über was willst du denn reden?"

„Hm, über was reden Freundinnen so? Bist du verliebt?"

Libra schnaubte „wenn ja, wüsstest du das glaube ich."

Eleanor ließ einen genervten Laut von sich „Also ich finde ja alle Jungs doof. Was sollen wir von denen?". Nun grinste Libra doch wieder „Da hast du allerdings Recht. Die können uns definitiv nicht das Wasser reichen"

Eleanor kicherte und nickte heftig. „Was machst du so in den Sommerferien?"

„Ach nicht viel. Mich aufs nächste Schuljahr vorbereiten" Libra lächelte leicht. Für einen richtigen Urlaub war wahrscheinlich kein Geld da. „Du kannst mich ja mal besuchen kommen!", schlug Eleanor freudestrahlend vor.

„Das wäre schön, ja", antwortete Libra begeistert.

Als der Zug in London hielt, war schon der gesamte Bahnsteig von Verwandten und Freunden überfüllt. Viele weinten vor Freude. Libras Augen huschten rasch über die Menge, sie konnte ihre Mutter am Rande des Bahnsteiges ausmachen und lief eilig auf sie zu. „Mum!", rief sie erstickt. Schnell wurde sie in eine Umarmung gezogen und fest an den Körper von ihrer Mutter gedrückt. „Libby, mein Schatz. Ich habe dich vermisst"

„Ich dich auch Mum", sie löste sich aus den Armen ihrer Mutter lächelte sie an. Von der Seite bemerkte sie ein Winken, welches von Eleanor kam, die mit ihren Eltern nicht weit von ihnen entfernt standen. Sie zog ihre Mutter mit sich und stellte sich neben ihre Freundin.

„Hallo Mrs. Eaton, schön Sie kennenzulernen", grüßte Eleanor freundlich und deutete einen kleinen Knicks an. Da kam wohl auch bei ihrer sonst so aufgedrehten Freundin die gute Erziehung hervor. „Darf ich vorstellen, Eleanor, sie ist auch in Slytherin und meine Freundin". Ihre Mutter lächelte Eleanor freundlich zu „Hallo Eleanor, Libra hat schon sehr viel von dir erzählt". Danach wandte sie sich den Eltern Eleanors zu und diese begannen angeregt miteinander zu plaudern. Libra und Eleanor steckten die Köpfe zusammen, als sie ein Räuspern aufblicken ließ. Es war Draco Malfoy der neben ihnen stand und nun auffordernd die Arme ausbreitete. „Genieß deinen Sommer Lib und erhol dich gut. Auch wenn ich ab nächstem Jahr nicht mehr an der Schule bin, kannst du mich jederzeit erreichen. Immer per Eule und vielleicht kaufe ich mir ja auch so ein Telefon."

Libra hatte bis soeben erfolgreich verdrängt, dass ihr bester Freund jetzt seinen Schulabschluss hatte und sie ihn nun nur noch sehr selten sehen würde.

„Darf ich dich in den Sommerferien mal besuchen kommen? Ich wollte schon immer eure Bibliothek sehen"

Draco grinste und hob Libra hoch, um sie an sich zu drücken. „Selbstver-ständlich"

Sie verabschiedeten sich und Libra sah ihm noch einige Zeit hinterher, als er von seinem Vater in Empfang genommen wurde und den Bahnsteig verließ. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, blickte ihre Mutter sie leicht besorgt an. „Komm wir gehen nach Hause. Verabschiede dich"

Libra drückte Eleanor ein letztes Mal an sich und ging dann mit ihrer Mutter durch die magische Schranke. Sie fuhren in ihrem kleinen Auto heim und Libra betrat nach fast einem dreiviertel Jahr das erste Mal wieder ihr Zimmer.

Es hatte sich nichts geändert, außer der dicken Staubschicht, die über allem lag. Mit einem Wink ihres Zauberstabs entfernte sie diese und setzte sich in ihren Lesesessel. Wie sie diesen Raum doch vermisst hatte. Sie stellte ihren Koffer ab und begann diesen auszupacken. Vorsichtig nahm sie jedes einzelne Teil aus dem Koffer und räumte es an die richtige Stelle in ihrem Zimmer. Sie genoss die Stille in ihrem Zimmer aber irgendwie fehlte ihr auch das emsige Treiben aus ihrem Schlafsaal. Deswegen beschloss sie nach unten zu ihrer Mutter zu gehen, die gerade das Abendessen gerichtet hatte.

„So Libra, jetzt erzähl mal. Ich kann es gar nicht erwarten deine ganzen spannenden Geschichten zu hören!", forderte ihre Mutter sie auf.

Und während Libra genüsslich ihr Abendessen verschlang, berichtete sie. Sie erzählte von den ersten Tagen alleine in der neuen Schule, von den Lehrern, von ihren Fächern, dem Ausflug nach Hogsmead und von den Freunden, die sie gefunden hatte. Die Suche nach ihrem Vater, sowie die Stunden an Nachsitzen ließ sie vorerst aus ihren Erzählungen aus. Ihre Mutter war froh, wie schnell sich ihre Tochter eingelebt hatte und dass ihr die Zeit in Hogwarts wohl sehr gut gefiel. Die nächsten Tage verbrachten die beiden viel Zeit zusammen. Sie erkundeten die Winkelgasse, mehrere Museen und stöberten stundenlang in Buchgeschäften. Libra genoss die Zeit sehr und bedauerte kein bisschen, dass sie nicht weiter wegfahren konnten.

Beim Frühstück klopfte es einige Tage später am Fenster und eine Eule der Malfoys hatte einen Brief für Libra dabei. „Eine Einladung von Draco!", rief sie erfreut aus „Oh bitte Mum, kann ich ihn morgen besuchen?".

„Ich weiß nicht genau. Eigentlich hab ich es nicht so gerne, dass du zu den Malfoys gehst. In der Vergangenheit haben sie sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.", sagte ihre Mutter entschieden. Enttäuscht antwortete Libra: „Aber das ist ewig her und wenn du Draco kennen würdest, würdest du auch was anderes sagen. Und Mr. Malfoy ist eigentlich auch voll nett"

Ihre Mutter dachte einen Moment nach „Ich versuche per Kamin Kontakt mit Mr. Malfoy aufzunehmen und dann spreche ich mal mit ihm. Dann sehen wir weiter. Ist das ein Deal?". Libra war zwar nicht begeistert aber es war immerhin etwas, deswegen nickte sie nun dankbar.

In ihr Buch vertieft, bemerkte Libra ihre Mutter erst, als sich diese geräuschvoll räusperte. „Also ich habe soeben mit Mr. Malfoy gesprochen und er scheint ganz anständig zu sein. Du kannst sie also morgen gerne besuchen. Ich hab mit ihm abgesprochen, dass du gegen 3 Uhr nachmittags mit dem Flohnetzwerk zu ihnen kommst"

Libra konnte kaum fassen, was sie hörte undschmiss sich ihrer Mutter geradezu in die Arme. „Danke Mum, wirklich, dasbedeutet mir sehr viel"


Was bei diesem Besuch wohl passiert? Das nächste Kapitel ist noch nicht ganz fertig, aber ich versuch mich zu beeilen :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 30, 2023 ⏰

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