Kapitel 1.7

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Schwungvoll stoß Luther Diegos Hand von seiner Brust und holte mit seiner übergroßen Faust aus.Diego wich flink aus.Ich sah den anderen an wie kindisch es ihnen vorkam.Zu recht.Und dennoch konnte ich meine Augen nicht von den Beiden abwenden.Zu interessant,wer wohl am Ende gewinnen würde.

,,Jungs,hört sofort damit auf!",startete Pogo einen kläglichen Versuch den Streit zu schlichten.Natürlich erfolgslos.Diego und Luther boxten sich wie zwei kleine Schuljungen.Und so sahen auch ihre Kampfstile aus.Ich könnte beide locker in 30 Sekunden zu Boden zwingen.Idioten.

Schon wieder huschte mein Blick zu Klaus und Fünf.Der kleine Hosenscheiser sollte mich eigentlich gar nicht interessieren.und dennoch schmunzelte ich,bei dem Anblick der mir geboten wurde.Halbherzig hielt Klaus schützend seine Hand vor Fünf.Der stoß sie irritiert weg.Er konnte für sich selbst sorgen,das war mir bewusst.Klaus hatte wohl immer noch einen dreizehnjährigen Jungen vor Augen.

Während Diego und Luther weiter auf sich einschlugen,sah Vanya besorgt zu.Ihr schien das alles gar nicht zu gefallen.Ich fand es amüsierend.,,Aufhören!",flehte Vanya die Jungs an.,,Hau ihn,mach ihn fertig!",rief Klaus stattdessen.Bei diesen Worten konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen.Fünf drehte sich zu mir um.Vorwurfsvoll sah er zu mir rüber.Mein Lachen verstummte.,,Entschuldigung.",rief ich ironisch zu ihm herüber,gerade so das er es hören konnte.Er wendete sich noch nicht von mir ab.Ich richtete meinen Blick wieder auf Luther und Diego und rief gespielt.,,Oh nein das ist ja so schrecklich sie verletzen sich bestimmt,was sollen wir nur tun!"Als mein Blick wieder zu Fünf schnellte konnte ich ein ganz leichtes Lächeln erkennen.,,Besser so?",rief ich noch ein letztes mal zu ihm herüber.Als Antwort drehte er sich leicht lächelnd und kopfschüttelnd wieder nach vorne.

Pogo war der erste,der sich kopfschüttelnd in Richtung Haus begab.Doch die beiden Jungs machten immer weiter.Mittlerweile hatte Luther Diego fest in der Hand. ,,Lass..mich..los!",schrie Diego ihn an.Gekonnt befreite er sich aus Luthers Griff und versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht.

Auch Fünf drehte sich nun genervt um.,,Wir haben für so etwas keine Zeit."Als er in meine Richtung kam,richtete ich mich auf.Und sofort gab ich mir in Gedanken eine Ohrfeige.Herr Gott Liz,du plusterst dich doch nicht auf für.....ihn!Krieg dich wieder ein.

In meinen Gedanken versunken,merkte ich erst gar nicht wie Luther plötzlich seine Faust ihn die Statue von Ben Haargreeves,dem verstorbenen Bruder,rammte.Auch Fünf drehte sich aprubt um.Torkelnd fiel die Statue zu Boden und der Kopf brach ab.,,Ohhhhhhhhhh.",grummelte Klaus. ,,Und das war's mit Bens Statue.",meinte auch Allison seufzend.Auch sie wandte sich nun in Richtung Haustür zu.

Und als ich mich gerade auch umdrehen wollte,setzte Diego doch glatt noch einen drauf.Im Augenwinkel sah ich,wie er sein Messer zückte und warf.,,Diego,NEIN!",schrie Vanya noch schockiert,doch da war es schon zu spät.Das Messer flog perfekt und schnitt Luther in die Haut.Das Blut spritze auf den nassen Boden und das Messer fiel daneben.Selbst Fünf schien schockiert darüber.Mit einer Hand an der Wunde eilte Luther in das Haus.

,,Du weißt nie wann genug ist!",warf Vanya Diego vor.,,Schon genug Material für deinen zweiten Band?",entgegnete Diego.Ich sah das Selbstbewusstsein langsam aus Vanyas Gesicht schwinden.Das Buch,natürlich.Ich erinnerte mich.Es war das erste Buch,das ich außerhalb der Komission las.Ich mochte es.So pulverisierend.

,,Er war auch mein Vater.",sagte Vanya noch,und dann ging sie weiter zu der Tür.Diego blieb kurz im Regen stehen.Dann fasste er sich wieder und stapfte zu seiner Mutter.Mit ihr am Arm folgte er Vanya in das Haus.Auch Fünf setzte sich in Bewegung.Wie selbstverständlich folgte ich ihm.Doch die Tür zog er vor meiner Nase zu.,,Fick dich!",rief ich durch die Tür.,,So reif!",kam von Fünf zurück.Und bevor ich noch etwas erwidern konnte,ging er weiter.

Ich sah mich um.Nur noch Klaus war da.Er kniete beider Asche und murmelte etwas vor sich hin.Schließlich stopfte er unsanft seine Zigarette in die Asche aus und stand auf.,,Das beste Begräbnis aller Zeiten.",sang er vor sich hin.Bis er mich bemerkte.,,Wieso bist'n du noch da?",fragte er mich in einem freundlichen Ton.Ich starrte bedrückt auf meine durchnässten Schuhe.,,Ich schätze ich hab keinen anderen.Auch wenn ich nicht zu der Familie gehöre,durchschnorren kann ich mich bei euch."Klaus lächelte.,,Du gefällst mir,na komm." Und damit legte er einen Arm um meine Schulter und torkelte mit mir in das warme Haus.

Mindestens genauso klug.   Fünf FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt