Kapitel 1.8

1.8K 61 2
                                    

Drinnen schlurfte ich gelangweilt durch die langen Flure.Die Wände waren mit der immer selben Tapete beklebt.Ich fragte mich wie die ahct Geschwister sich überhaupt in diesem Haus orientieren konnten.Als ich endlich ein Badezimmer fand,blieb ich stehen.Ohne nachzudenken öffnete ich die Tür.Großer fehler,denn um Haaresbreite stolperte ich nicht in Fünf.

Erschrocken blieben wir beide stehen.Unsere Nasenspitzen nur noch Zentimeter voneinander entfernt.Einen kurzen Moment verharrten wir so,bis Fünf sich räusperte und mich erwartungsvoll ansah.Er wollte das ich aus dem Weg gehe.Pff!Als er bemerkte,das ich nicht vorbei gehen werde,machte er widerwillig Platz.

Grinsend ging ich in das große Badezimmer.,,Dankeschön."
,,Immer doch Prinzessin.",antwortete Fünf leicht genervt.Ich ignorierte es.Fünf schloss die Tür und ich hatte endlich einen kurzen Moment für mich.

Angewidert zog ich mir die klatschnassen Schuhe und Socken aus.Barfuß tapste ich in Allisons Zimmer um mir kurz ein Sockenpaar auszuleihen.Als ich endlich wieder trockene Füße hatte,überlegte ich kurz,wo ich nooch weitere Klamotten auftreiben könnte. Dann drehte ich mich kurzerhand um und machte mich auf die Suche nach Vanya oder Allison.Ich fand Vanya an der Haustür. Dort verabschiede Pogo gerade Vanya.

„Gehst du schon?",rief ich ihr zu.
„Ja ich bin hier glaube ich nicht so ganz erwünscht.",antwortete Vanya etwas traurig.
„Von mir aus könntest du hier bleiben,allerdings bin ich mir nicht ganz sicher ob ich hier erwünscht bin.",versuchte ich sie aufzumuntern.
„Danke,das ist nett.Aber du hast im Gegensatz zu mir Kräfte,dich mögen sie sicher."

Vanya wollte sich schon umdrehen,doch ich hielt sie nochmals auf.
„Warte! Ich wollte fragen,ob du vielleicht ein paar alte Klamotten hast. Ich hab keinen Bock noch weiter in diesen nassen Dingern rumzulaufen."

Vanya lächelte mich kurz an.
„Ja, klar. Ich glaube Mum hat viele Sachen von uns in einem extra Zimmer aufgehoben. Bedien dich."
Nachdem Vanya mir den Weg zu dem Zimmer beschrieben hatte, durchsuchte ich auch schon die vielen Kisten voll mit Klamotten.

Ich fand,Jeans,kurze Hosen,lange Hosen, Schlafanzüge, Kleider, T-Shirts, Tops,alles was das Herz begehrt. Nach einiger Zeit entschied ich mich für ein weißes T-Shirt,eine schwarze Lederjacke und einer Jeans.Wenigstens sah ich jetzt nicht mehr ganz so sehr aus wie eine Zwölfjährige in ihrer Justin Bieber Phase.

Fröhlich stapfte ich nach unten in die Küche. Klaus,Fünf und Allison standen schon darin.
,,Wo ist Vanya?",fragte Allison
„Gegangen.", antworteten Fünf und ich synchron. Fünf sah mich wieder mit diesem vorwurfsvollen Blick an. Ich lächelte ihm nur so freundlich wie möglcih entgegen

„Das ist aber schadeee.", murmelte Klaus. Ich fragte mich wann er das letzte Mal nicht high durchs Leben spaziert war.
Fünf sah ihn nur kurz an.
„Ein rießiges Haus,27 Zimmer,19 Bäder aber kein einziger Tropfen Kaffee.", schimpfte Fünf genervt.
„Dad hasste Kaffee.", entgegnete Allison.

„Kinder hasste er auch und davon hatte er Einigee.",giggelte Klaus. Ich musste mitlachen.
Fünf seufzte.„Ich nehme das Auto."
„Und wo fährst du hin?",fragte Klaus.
„Einen Kaffee trinken.", antwortete Fünf.

Ich sprang auf. „Perfekt,ich komm mit."
„Ohhhhh nein, ganz sicher nicht.",protestierte Fünf.
„Was willst du dagegen tun?",erwiderte ich unberührt.
Fünfs Schritte wurden immer schneller,doch ich konnte locker mithalten. Draußen sprang er schon fast in das Auto,doch ich schaffte es trotzdem auf die Rückbank.

Erneut seufzte Fünf genervt.
„Steig aus,sofort."
„Musst ja nicht mit mir reden,aber wenn ich schon Mal ne Mitfahrgelegenheit hab. Nur einen Kaffee alter Mann."
Fünf sah in den Rückspiegel. Dann seufzte er wieder und machte den Motor an. Zufrieden lehnte ich mich zurück.

Gemütlich setzte das Auto sich in Bewegung.
Drei Straßen hielt ich es aus,dann holte ich Luft.
„Alsoo,wie war es so ganz allein auf der Welt?"
„Nein,du hast gesagt ich muss nicht mit dir reden,also rede ich auch nicht mit dir."
Etwas fiel mir auf. Sobald ich die Zeit allein erwähnte,würde Fünf nervöser. Er zupfte an seiner Krawatte,sein Bein zuckte ungleichmäßig und er vermied meinen Blick.

„ Du willst nicht über die Zeit reden,weil du dich nicht erinnern möchtest."
Fünf wurde noch einen Ticken nervöser.
„Was? Worüber redest du?Ich kann mich erinnern. Ich hab kein Trauma oder so."
„Dann erzähle mir von der Zeit."
Fünf zögerte. Ich sah eine Schweißperle auf seiner Stirn. Schnell wischte er sie weg.

Nach einer halben Ewigkeit begann er :„Es war grausam.....Ich war fast allein,hatte keine Ahnung was geschehen ist.Ich aß alles was ich kriegen konnte."
Ich stutzte.
„Warte? Fast allein?Wer war denn noch da?"
Fünf schmunzelte bei der Frage.
„Dolores. Sie war meine Freundin. Mit ihr konnte ich reden."
Überrascht schwieg ich.

„Ach hab ich dich etwas endlich sprachlos gemacht?", zog mich Fünf auf.
„Ich fürchte ja. Allerdings eher der Fakt das du eine Freundin hattest. Wer will schon freiwillig mit dir zusammen sein?",gab ich zurück.
„Ich möchte dich nochmal daran erinnern,das ich dich jeder Zeit rausschmeißen kann."

Lächelnd lehnte ich mich zu seinem Sitz nach vorne und flüsterte in sein Ohr:,,Versuch es doch."
Fünf schüttelte grinsend den Kopf.Ich lehnte mich zufrieden wieder zurück. Mein ganzer Körper kribbelte und mein Puls schlug schneller. Woran lag das denn? Normalerweise schlug mein Puls nie schneller und das Kribbeln war ich überhaupt nicht gewohnt.

Schnell ging ich sämtliche Symptome für Vergiftung durch. Anders konnte ich es mir nicht erklären. Aber ich fand kein zutreffendes Gift-Mittel.
Noch bevor ich weiter grübeln könnte, bog Fünf ab und parkte auf einem Parkplatz.

Mindestens genauso klug.   Fünf FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt