[❧] Chapter 10

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Alisons POV

Ich hatte Larry bereits gestern Bescheid gesagt, dass ich heute wohl etwas später mit meiner Schicht in der Bar anfangen würde. Er hatte zum Glück nichts dagegen einzuwenden und bloß gemeint, dass ich wenigstens kurz vor Ladenschluss da sein sollte, damit Liz nicht abschließen musste. Scheinbar hatte es in der Vergangenheit einen kleinen Zwischenfall gegeben, weswegen Larry schon fast panisch wurde, wenn Liz spaßig behauptete, dass sie den Laden heute schließen würde. Ich wollte lieber nicht wissen, was damals passiert war. Deswegen hakte ich auch nicht genauer nach. Als ich auf meine Handy-Uhr sah, stellte ich fest, dass es kurz nach halb sechs war. Tante Magrit hatte mich gestern Abend angerufen und gefragt, wann ich sie denn mal wieder besuchen käme. Da Liz meinte, dass sie am Wochenende etwas geplant hatte, bei dem sie wollte, dass ich dabei war, dachte ich der nächste Tag wäre ideal dafür. So hatte ich mich bereits vormittags auf den Weg nach Philadelphia gemacht und war bis jetzt bei meiner Tante gewesen. Wir hatten über alles Mögliche geredet und natürlich hatte sie mich auch zu Adrien ausgefragt. Schnell hatte ich nochmals bestätigt, dass zwischen uns nichts lief und danach das Thema gewechselt. Meine Tante war schon immer neugierig gewesen, was das Thema Jungs anging. Auch als ich noch bei ihr und meinem Onkel gewohnt hatte, wollte sie über das kleinste Detail Bescheid wissen und hatte mich mit ihrer Neugier das ein oder andere Mal in unangenehme Situationen gebracht. Ich hatte mein Auto auf einen Parkplatz auf der anderen Straßenseite der Bar gelenkt und starrte das Lenkrad an, während ich in meinen Gedanken versunken war. Da ich früher von meinem Besuch zurück war, als gedacht, beschloss ich in dem Café gegenüber der Bar schnell noch einen Kaffee zu trinken. Als ich durch die Tür des Cafés trat, erklang eine Klingel über meinen Kopf und einige Blicke wandten sich in meine Richtung. Nach einem freien Tisch suchend, sah ich mich im Raum um und hielt abrupt in der Bewegung inne, als mein Blick auf ein bekanntes Paar Augen fiel. Ich hatte geschafft, den Tag über nicht an Adrien zu denken, als ich ihn aber an einen der Tische sitzen sah, überschlugen sich meine Gedanken, die ich die ganze Zeit erfolgreich zurückgedrängt hatte. Ich hatte ihn seit gestern Abend nicht mehr gesehen und natürlich war er noch immer so attraktiv wie gestern. Dass sich das von dem einen auf den anderen Tag nicht ändern würde, wusste ich, trotzdem wäre es so aber leichter ihm zu widerstehen. Ich wusste nicht, ob ich mir das nur einbildete, aber gestern hatte sich irgendetwas verändert. Ich sah ihn nicht mehr nur als arroganten Kotzbrocken, sondern hatte festgestellt, dass er nicht ohne Grund so ein enormes Selbstbewusstsein besaß. Er war wortgewandt und scharfsinnig, wodurch es wirklich Spaß machte, sich mit ihm zu unterhalten. Ich verstand das erste Mal richtig, wieso er so erfolgreich als Geschäftsmann war und warum er so ein großes Ego besaß. Ich hatte bemerkt, dass hinter seiner Fassade viel mehr steckt, als er anderen zeigte und irgendwie hatte das mein Interesse geweckt. Ich wusste, dass es kein gutes Ende nehmen würde, wenn ich begann irgendetwas für ihn zu empfinden, weswegen ich ihn trotzdem weiter auf Abstand halten musste. Bevor ich weiter in meinen Gedanken versinken konnte, erschien schon ein breites Grinsen auf Adriens schönem Gesicht und er deutete mir mit einer Handbewegung an, mich zu ihm zu setzen. Ich zögerte kurz, setzte mich dann aber in Bewegung und behielt ihn dabei die ganze Zeit im Blick. Er hatte sich einen Tisch am Fenster ausgesucht und vor ihm stand bereits eine Tasse, in der vermutlich Kaffee drin war. Er hatte wohl auch die Idee gehabt, schnell einen Kaffee zu trinken. Was mich dabei aber wunderte, war, dass er das gerade in diesem Café machte.

»Wie praktisch, dass wir uns wieder in einem Café treffen.« Waren die ersten Worte, die er an mich richtete. Mit hochgezogener Augenbraue blieb ich vor seinem Tisch stehen und blickte auf ihn herab.

»Wenn ich mich recht erinnere, haben wir uns das erste Mal vor einem Café getroffen.« Erwiderte ich und ließ mich nach einem auffordernden Blick von Adrien auf dem Stuhl gegenüber von ihm nieder. Ich zog meinen braunen Mantel aus und hing ihn hinter mir über die Stuhllehne, während ich seinen Blick dabei die ganze Zeit auf mir spürte.

The Perfect MistakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt