Trust Me (BTS FF) ✔

Kap. 21

Kim Seokjin

Verwundert schaue ich zu dem vereinten Jungen hinunter. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht erwartet, dass er sich gerade jetzt etwas öffnen würde. Zumal ich ebenfalls das Gefühl hatte, er würde sich mit Tae und Kookie deutlich besser verstehen.

Doch dies hatte er nicht und alles was ich gerade tun konnte, ist seine Hand zu halten. Mir fehlen einfach die Worte, da er recht hat. Ich kann mir wahrscheinlich nicht wirklich vorstellen, wie er sich fühlt.

Vorallem sind mir auch einige der Sachen, die er sagte noch unverständlich.

Wer zwingt ihn zum Beispiel gerade jemand zu sein, der er nicht ist?

Zu dem mach ich mir Vorwürfe nicht auf Yoongi gehört zu haben. Er meinte bereits vor Wochen, dass Tony an allem kaputt gehen würde. Wenn ich ehrlich bin, würde ich gern mit Tonys besten Freund sprechen. Denn auch, wenn es vielleicht nicht unbedingt nett ist, auf diese Weise Dinge zu finden, die ihn glücklich machen, ist er die einzige Person die Tony vor den ganzen kannte und uns somit dabei helfen könnte. Jungkook meinte bereits das Tony weder chatete noch telefonierte. Er weiß das, da Tony selbst meinte, er müsse immer die Sprachsteuerung nutzen, auch beim Schreiben an seinem Handy.

Es gab in den ganzen Wochen nur zwei Situationen, in den Tony lachte. Eine davon hab ich immer noch nicht verstanden, vermutlich eine Art Insiderwitzt. Die andere Situation war, als er mit Alex sprach.

Jungkook meinte Tony hätte völlig gelöst und glücklich gewirkt. Auch wenn er nicht verstanden hatte, was gesprochen wurde, so war es sehr energetisch und harsch. Wobei Tony in danach versicherte, dass dies allein an der Sprache direkt liegen würde und nciht an der Stimmung bezeihungsweise besprochenen Themen.

im Generellen redete er nicht viel, aber in dem Moment schien er es regelrecht zu lieben sich auch mit Jungkook im Nachhinein zu unterhalten.

"Du hast recht Tony... Ich hab noch nie jemanden verloren, der mir annähert so nah stand, wie du deiner Schwester. Aber ich kann mir vorstellen, was du durch machst. Ich weiß kaum etwas über dich, weshalb ich nicht weiß, warum du so handelst oder so denkst. Oder sagen wir nicht wusste, denn desto mehr du mir erzählst, desto besser kann ich dir vielleicht helfen.
Bitte versteh, dass vielleicht nur du das alles erlebt hast, du da aber trotzdem nicht allein durch musst, ja?"

Diesmal bewege ich meine Hand sachte durch seine Haare und über den Verband.

"Und bitte... Gibt nicht auf..." beim letzten Satz merke ich selbst, wie meine Stimme bricht.

Diese ganze Situation geht mir viel näher, als er vermutlich erwartet hat. Tony ist mir wichtig, auch, wenn ich ihn kaum kenne und vor allem noch nicht lange kenne.

Irgendwo hinter dem verbittert Jungen steckt noch ein lebensfroher Teenager. Hoffe ich.

"Kannst du... noch etwas hier bleiben...?" seine Stimme klingt so zerbrechlich, dass ich erstmal nur nicken kann, eh mir einige Sekunden später mein Fehler auffällt.

"Sicher~ solange du willst, ja?"

Sachte nickt er und schiebt sich etwas zur Seite, so dass er nur etwa die Hälfte des Bettes in Anspruch nimmt.

"Nicht das du runter fällst..." gibt er ebenso unsicher und gebrochen von sich, wie zu vor und dennoch bildet sich ein zarter, rosa Schimmer auf seinen Wangen.

"Danke Kleiner~" lächel ich also und setz mich richtig hin, eh ich wieder seine Hand in meine nehme. Dabei sehe ich für den Bruchteil einer Sekunde sogar ein kleines Lächeln über sein Gesicht huschen.

Erscheint körperliche Nähe viel mehr zu mögen, als ich bisher dachte.

So sitze ich Minuten lang einfach neben ihm und halte seine Hand. Es sind wirklich gut eine Viertelstunde, bevor das vibrieren meines Handys schließlich die Stille durchbricht.