*Kap. 68*

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Kim Tony

"Mr. Kim und... Kim. Wir sind mit dem Krankenhaus ins Seoul in Kontakt getreten und es gebe soweit keine Probleme vom Platz her, sie könnten theoretisch beide noch heute nach Seoul gefahren werden.", die Stimme des Arztes klingt neutral und lässt darauf schließen, dass er bereits etwas älter ist.

Stumm bleibe ich mit geschlossenen Augen liegen.

Worüber reden die?

"Gut. Nur gibt es dabei... Naja noch ein kleines Problem, was Tony angeht. Er hat aufgrund eines Traumas Angst davor, in einem Auto bei hoher Geschwindigkeit zu sein."

Auf Jins Satz ist es ruhig und ich muss mich beherrschen, mich nicht an der Nase zu kratzen, die zu krabbeln begonnen hat.

Von dem Moment, wo ich aufgewacht bin, an, lausche ich dem Gespräch des Arztes und meines Bruders. Wer der zweite Kim im Raum ist, weiß ich noch nicht, aber TaeTae oder ich sind es nicht.

Leicht seufzt der Arzt. "Das ist in der Tat ein Problem-", kurz stoppt er. "Aber, wenn sie kurz mit kommen würden."

Kurz darauf geht die Tür und 2 paar Füße verlassen den Raum.

Doch jetzt höre ich deutlich, dass noch eine weitere Person hier ist.

"Ehrlich hatte ich nicht erwartet, dass ich das erste Mal in einem Krankenhausbett sehen würde...", die Stimme ist mir vollkommen fremd und verwirrt hebe ich die Hand um mich an der Nase zu kratzen.

"Wer bist du?", frage ich neben bei.

"Du bist wach?", er klingt ehrlich überrascht und leicht lächelnd nicke ich, sage aber nichts.

"Uhm ach so... Und ich bin Seokjoong... Dein anderer Bruder..."

"Oh-", gebe ich überrascht von mir. "Ist es jetzt komisch, wenn ich dir nachträglich zum Geburtstag gratuliere?"

Leise lacht er auf. "Ich denke nicht. Danke Tony."

Leichte Wärme breitet sich auf meinen Wangen aus und vorsichtig drehe ich mich auf den Rücken.

"Warum bist du eigentlich hier... Also in Busan, ich dachte, du wohnst in Gimhae?"

"Tu ich auch, allerdings wollte ich hier noch ein paar Sachen besorgen und naja hab ehrlich gesagt die Nachrichten gesehen. Immerhin erzählt Jin mir ziemlich wenig."

Wieder lächel ich. "Danke, dass du vorbei gekommen bist.", sage ich leise. "Auch, wenn das wahrscheinlich wirklich kein sonderlich schöner erster Eindruck ist."

"Ist schon ok so, mach dir kein Kopf und... Es tut mir leid, dass ich dich nicht... Naja aufnehmen konnte... Ich-", beginnt er sich zu erklären, doch ich unterbreche ihn tatsächlich einfach.

"Passt schon, aber bitte... I-ich rede nicht gern über das Thema. Du wirst deine Gründe gehabt haben, zum Beispiel, dass es in Gimhae keine Schule für mich gäbe. Aber ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Mir geht es gut und irgendwo bin ich auch ziemlich froh, bei Jin-Hyung und den anderen zu sein."

Kaum das ich geendet habe, höre ich ihn etwas erleichtert ausatmen.

"Danke.", antwortet er lächelnd, doch ich schweige nur.

"Warte... Du meintest, du hast die Nachrichten gesehen... Uhm naja was... Ähm... War darin?", druckse ich etwas herum, da ich tatsächlich mal wieder mit meinem Koreanisch an Ende bin.

"Es wurde von dem Brand in dem Hotel berichtet und auch das V und... naja du.... mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurden."

"Wir wurden was?", frage geschockt und erinner mich gerade noch daran, die Augen nicht zu öffnen.

"Du weißt das nicht?"

"Ich war vermutlich bewusstlos, ich... Taehyung und ich hatten das Zimmer ganz außen und wir konnten nicht zur Treppen. Deshalb sind wir überhaupt durchs Fenster aufs Dach und naja eigentlich sofort, als wir oben waren, bin ich... bewusstlos geworden.", erkläre und merke, wie meine Stimme leicht zu zittern beginnt.

Doch bevor er antworten kann, geht die Tür auf.

"Oh du bist wach Tony.", Jin klingt überglücklich, als er den Raum betritt.

"Hey Hyung.", begrüße ich ihn und lächel leicht.

"Hallo Jinnie.", schmunzelt auch sein Bruder und leicht säuerlich antwortet Jin:

"Lange nicht gesehen Hyungie, wie gehts?"

"Eww...", antwortet ihm der Ältere lachend und zufrieden lehne ich mich zurück.

"Wie... wie geht es Taehyung-Hyung eigentlich?", frage und der ungewohnte Name hört sich seltsam sperrig in meinem Mund an.

"Besser als heute Morgen, macht es zuschaffen, dass er so sehr auf Hilfe angewiesen ist."

Leicht nicke ich. "Mh... Kann einen fertig machen.", gebe ich wehmütigem Unterton von mir.

"Tony.", ermahnt Jin mich allerdings scharf und leise seufze leise.

"Aber es ist doch so Hyung."

"Wärst du so hilflos, wie du immer behauptest, dann würdest du... Nicht hier liegen...", gibt er zum Ende hin sanfter von sich und schluckend begreife ich, was er meint.

Wäre ich hilflos, würde ich nicht mehr leben.

"Weil Tae mich da hochgezogen hat. Ich bin nicht an die Rinne gekommen. I-ich-"

"Du bist zu klein gewesen. Selbst Tae stand auf seinen Zehenspitzen, Tony, und er ist fast einen ganzen Kopf größer. Das hat absolut nichts mit hilflos zu tun Seong Tony.", unterbricht er mich und überrascht öffne ich meine Lippen einen Spalt.

Erst jetzt wird mir bewusst, wie schwer die vergangen Stunden auch für ihn gewesen sein müssen und leicht schlucke ich.

Zögerlich nicke ich. "Tut mir leid...", murmel ich etwas zerknirscht, aber innerlich unglaublich glücklich über den kleinen Fakt, dass er mich Seong statt Kim genannt hat.

"Schon gut. Auf jeden Fall kommt der Arzt gleich noch einmal und er meinte, wir sollten gehen, immerhin ist die Besucherzeit vorbei.", gibt er neutral von sich und irgendwie hab ich das Gefühl, dass etwas im Busch ist.

"Ist gut dann... Tony... vielleicht hören wir uns irgendwann in nächster Zeit noch mal...", verabschiedet sich mein ältester Bruder von mir und leicht lächel ich.

"Vielleicht. Tschüss Joong-Hyung."

"Tschüss Tony.", verabschiedet er sich hörbar erfreut und belustigt lecke ich mir die Lippen, als die beiden gehen.

Zumindest sind meine Brüder beide nett.

Kaum denke ich das zu Ende, kommt auch schon der Arzt rein.

"Hallo Tony, alles gut soweit?", sachte nicke ich.

"Ich hab dir etwas zu Essen mitgebracht. Ist allerdings nur Suppe, da Stäbchen noch etwas kompliziert sein dürften."

"Schon gut, vielen Dank.", lächel ich leicht und setzte mich auf.

Vorsichtig esse ich, während der Arzt etwas an meinem Tropf tauscht. Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich darüber etwas Schmerzmittel bekomme. Immerhin habe ich keine Schmerzen mehr, anders als heute Morgen.

Zufrieden lehne ich mich zurück, als ich fertig bin und zufrieden nimmt mir der Arzt den Teller aus der Hand. Anschließend geht er und wünscht mir noch eine gute Nacht.

Zufrieden lehne ich mich wieder richtig zurück und bin nur wenige Minuten später eingeschlafen.

Wobei ich ja zuvor erst geschlafen hatte, doch ich wundere mich gar nicht darüber.

Hätte ich vielleicht sollen.

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