Kap. 17

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Kim Tony

Unsicher erwiedere ich Jimins Umarmung, auch wenn seine Arme etwas unangenehm auf eine leicht entzündete Wunde auf meinem Rücken drücken.

Er meint es nur gut.

"Vielleicht. Aber danke Hyung~" antworte ich ihm also leise eh wir dann gemeinsam rein gehen.

So wie immer entledigen ich mich von Schuhen und Jacke, eh ich meine Sachen auf mein Bett lege und dann langsam, zögernd zu Jins und Yoongis Zimmer gehe.

Unsicher klopfte ich und höre glücklicher Weise von Jin ein, "Ja?".

Tief Luft holend trete ich ein und schlucke leicht. "Hallo Hyung..." begrüße ich ihn leise.

"Hallo Tony, was gibt's?"

Wortlos, reiche ich ihm die kleine Mappe und senke den Kopf nur noch mehr, es ist so peinlich.

"In Physik... " Die Verwunderung ist Jins Stimme definitiv anzuhören.

"J-ja ich..." ich stocke "egal..." füge ich dann fast lautlos hinzu.

"Da war ich auch für immer extrem schlecht drin... ", gibt er schließlich leise von sich und überrascht hebe ich den Kopf wieder leicht.

"Bist du... enttäuscht?", frage ich dennoch zögerlich. Eigentlich kann ich mir das nicht wirklich vorstellen, nachdem er meinte er sei darinn auch nie gut gewesen.

"Nicht von dir~", lächelt er tatsächlich eh das Bett leicht raschelt und er mich schließlich, ähnlich wie Jimin, umarmt.

"Auch, wenn ich dein Verhalten gern verstehen würde...", murmelt er leise und lässt mich schwer schlucken.

"Es tut mir leid..." hauche ich leise. "es fühlt sich nur so... Falsch an. Ich gehör hier nicht her. Nicht zu euch. Nicht mal in deine Familie... Und umso mehr ich mich hier einfüge desto mehr verliere ich. Desto mehr muss ich akzeptieren das es nie wieder so wird, wie es war.", meine Lippen beben während ich spreche und ich muss mich bemühen das nicht auch der Rest meines Körpers zu zittern beginnt, weshalb ich ihn dann doch von mir schiebe.

Es gibt noch so viel zu sagen, aber ich kann einfach nicht.  "Bringst du mir die Mappe dann einfach oder... Uhm..."

Ich glaube auf ihn wirkt es gerade so, als hätte ich beinah eine eomotionale 180°-Wendung gemacht, jedoch sagt er nicht viel dazu.

"Ja...", ist das einzige was seine Lippen verlässt. Doch dieses Wort sagt so viel mehr aus. Denn seine Stimme trägt trotz der mit schwingenden Verwirrung wieder diese Wärme in sich und schnelle drehe ich mich um, um das Zimmer zu verlassen, damit er nicht sieht, was er damit in mir ausgelöst hat.

Nur leider verfehle ich irgendwie den Türrahmen, den ich laufe zügig gegen die Wand.

"Au verdammt!" Flüche ich mal wieder in Deutsch und öffne peinlich berührt die Tür.

"Alles OK?" Mein Bruder klingt belustigt wie besorgt zu gleichen Teilen und leicht nicke ich.

"Mh hab n Dickschädel~" leicht muss ich tatsächlich kichern, als mir auffällt das er die Redewendung sicher nicht verstehen wird.

"ah...ja..." bestätigt er mir meine Vermutung dann auch. "Wenn ich ehrlich bin war das das erste fröhliche Geräusch, was ich von dir gehört habe..."

"Ich... Lach nicht viel." antworte ich nur etwas perplex und gehe dann wirklich, schließlich muss ich noch lernen.

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich eine deutlich schlimmer Reaktion auf die Note erwartet. Ich bin es gewohnt, das Menschen viel auf die schulischen Leistungen geben und selbst meine Mutter, welche ich sehr liebte und welche uns immer unterstützt hat, egal was geschehen ist, hat sehr darauf geachtet gute Noten mit zu bringen.

Sogesehen war es das einzige, wo sie wirklich streng war.

Allerdings hat sie uns auch immer geholfen es besser zu machen. Sie war eine sehr schlaue Frau, auch wenn sie nur wenig Zeit hatte, uns zu helfen, mussten wir nie eine schwere Hausaufgabe wirklich allein machen. Sie war immer für uns da, wen wir sie brauchten.

Seufzend nehme ich meine Brille ab und reibe über meine Augen, eh ich weiter mache, den verpassten Stoff aufzuholen. Was natürlich nur so semi gut funktioniert, aber besser als gar nichts.

Ob Jungkook jetzt meine Augen sieht oder nicht, ist mir tatsächlich gerade nicht wichtig, warum auch immer, immerhin waren sie der Grund, warum ich in der Schule gemobbt wurde.

Also nicht jetzt, hier in Korea. Nein in Deutschland, wo es keine reine Blindenschule war...

Man sagte mir, ich sei abartig, widerlich. Meine Augen seien grußlich... Einen würde übelwerden, wenn man much nur ansähe...

Man wünschte mir, das ich viel mehr verloren hätte... Den ich hätte an dem Unfall sterben können.

Es hat nie jemand von ihnen gefragt, wie es für mich ist. Es hat niemals jemanden außer Alex, meine Schwester, meine Mutter und vielleicht noch die beste Freundin meiner Schwester oder die feste Freundin von Alex interessiert. Es hat keiner gefragt.

Ein wenig hat es mein Bruder und auch Jungkook versucht.

Aber ich schaffe es nicht mich fallen zu lassen.

Warum kann ich nicht vertrauen?
Warum lass ich es nicht einfach alles geschehen?
Wofür kämpf ich noch?

Was hab ich zu verlieren, das ich solche Angst hab?

Ich kann keine dieser Fragen beantworten und es macht mich fertig.

Es fühlt sich an als würde ich ertrinken und egal wie sehr ich nach Luft schnappe, ich bekomme nur Wasser. Egal wie viel ich mich bewege um mich warm zu halten, es wird nur kälter. Ich bin offensichtlich in dem was ich brauche, aber kann es auf die Art nicht erreichen.

Dazu kommt das ich beginne zu vergessen.

Ich vergesse, wie es ist zu sehen.

Dies ist ein häufiges Phänomen, doch hatte ich bisher das Gefühl, davon verschont zu bleiben. Mein Kopf klammerte sich regelrecht an die Erinnerungen, doch jetzt beginnen sie sich aufzulösen.

In Deutschland hab ich täglich Dinge berührt, die ich bereits einmal sah. Ich wusste, wie die Menschen aussahen.
Ich wusste, wie die Welt um mich herum aussah.
Jeder Schritt konnte Bilder in mir wecken.

Hier fehlt das, alles ist fremd, dunkel und... Weg.

Es ist da, doch kann ich es nicht greifen.

Es ist eine neue Erfahrung, abwohl ich sie eigentlich schon kennen müsste.

Und sie macht mir Angst.

Angst, Trauer und Schmerz sind die einzigen Gefühle die mich momentan erfüllen. Obwohl... Irgendwo ist auch eine tiefe Dankbarkeit für BTS.

Sie nahmen mich auf, als mich keiner wollte.

Sie sind für mich da, obwohl ich sie nicht wollte.

Sie geben auf mich acht, wenn jeder andere much längst fallen gelassen hätte.

Und dennoch... Kann ich ihn nichts zurück geben.

Kann ich sie nicht akzeptieren.

Kann ich ihnen nicht vertrauen.

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Aish... Here we go~

Ich mag das Kap. Ich hab das schon vor einer Weile geplant, also das was drinnen vorkommt und yoar es ist ganz gut geworden finde ich.

So yeah, hope you liked it. Gute Nacht^^

Nicht korrigiert.

4/4

Trust Me (BTS FF) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt