Was?
Ich starrte auf das Blatt Papier, zu benommen, um zu realisieren. Die Wahrheit zu erkennen. Sie wahrhaben zu wollen.
Meine Finger strichen über das raue Blatt, über die kleinen Buchstaben, über die Unterschrift von James.
Benommen nahm ich wahr, wie meine Fesseln entfernt wurden und ich aus dem Raum geführt wurde. Meine Umgebung drehte sich und ich nahm kaum etwas war.
Ich sollte laufen. Kämpfen. Stattessen folgte ich ihm stumm, ohne auf meine Umgebung oder meine Schmerzen zu achten. Nur der Brief zählte. Nur die Wahrheit.
Auf einmal war ich draußen. Der Wind riss Haarsträhnen aus meinen zusammengebundenen Haaren. Vereinzelte Blätter lagen am Boden.
Zertreten und zerrissen.
Langsam löste ich mich aus meinem Schock. Ich drehte mich um, aber er war nicht mehr da, also versuchte ich mich zu orientieren. Doch außer dem kommenden Bus mit der Nummer 33, von dem ich wusste, dass er an meinem Zuhause vorbeifuhr, fühlte sich alles zu unwirklich an, als dass mir etwas Markantes auffiel.
Ich stieg in den Bus und machte mich auf den Weg nach Hause.
Zuhause. Konnte ich das Gebäude, dass sich vor mir aufbaute, noch so nennen?
Ich muss zu James.
Meine Beine zitterten vor Anstrengung, als ich aus dem Bus stieg, aber ich ignorierte es. Genauso wie die fragenden Blicke der anderen Fahrgäste und die Heuchler, die mich auf dem Weg zu James Büro begegneten und mich mit Fragen bombardierten.
Warum ich nicht in der Schule sei.
Warum ich blutete.
Ob alles ok sei.Ohne anzuklopfen, stürmte ich in sein Büro und schlug den Brief, mit einem lauten Schlag meiner Handinnenseite, auf seinen Schreibtisch.
"Entweder du benimmst dich endsprechend, oder es wird Konsequenzen geben." Seine Stimme war ruhig, sein Blick dafür umso bedrohlicher.
"Hast du denn nichts dazu zu sagen?"
Sein Blick fiel auf den Zettel und sein Blick wurde weicher.
Seine Stimme klang wie die eines gefühlvollen Vaters als er mit mir sprach.
"Geplant hatte ich es, es dir zu deinem 18. Geburtstag zu sagen. Vor circa dreizehn Jahren haben sich unsere Pläne minimal geändert. Du warst vier und hättest es nicht verstanden, da wir dir ja immer das komplette Gegenteil eingeredet haben und als du älter wurdest, warst du zu fixiert auf unsere Grundidee."
Ich schnaubte. "Hör auf alles in die Länge zu ziehen und sag mir die Wahrheit!"
"DANN HÖR AUF DICH SO ZU BENEHMEN!"
Überrascht fiel mir auf, dass ich nicht zusammenzuckte, dass es mir gleichgültig war.
"Nun denn, ja ich habe diesen Brief geschrieben und ja wir arbeiten auch mit illegalen Mitteln."
"Mafia."
"Ich habe dich nicht ganz verstanden, was möchtest du mir mitteilen?"
"Wir sind eine Mafia, keine Agenten die die Polizei unterstützten."
"Sei nicht lächerlich, du warst schon so oft dabei, wie sie an die Polizei geliefert wurden."
Ich schüttelte den Kopf. Das durfte nicht wahr sein. Nein.
Ich ging aus dem Raum. Den Rücken zur Tür, meinen Blick zu James.
Für ihn ist es selbstverständlich, dass ich weiterhin für ihn arbeite. Dass ich ihn noch blind vertraue.
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It's a Secret
ActionIhr Leben lang trainierte Cataleya für die Rostovas. Eine Agentengruppe, die versucht der Polizei Mafiamitglieder zu liefern, um so Menschenleben zu retten. Mit diesem Ziel wächst sie auf und würde alles dafür tun. Denn dafür kämpft sie. Dafür lebt...