Still saßen wir hier auf dem Balkon eines der bestbewerteten Hotels Roms und beobachten den nächtlichen Tumult auf den Straßen und den wolkenlosen Sternenhimmel. Um uns herum herrschte Hektik und Stress, doch hier mit Erik zu sitzen fühlte sich an, wie in einer friedlichen Seifenblase.
Es war, als würden bunte Farben um mich tanzen, so hell und positiv kam mir die Welt auf einmal vor. Dieser Moment war kostbar und ich schätze ihn aus vollem Herzen.
Bloß konnte eine Seifenblase jeden Augenblick platzen und ich wusste nicht, wann es so weit sein würde.
Er würde es ausnutzen. Ich habe ihm mein persönlichstes Geheimnis erzählt, obwohl ich wusste, wer er war. Was hatte ich mir dabei gedacht?
Du hast jemanden davon erzählt.
Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. Ich hatte ausgesprochen, was ich mir Jahre lang nicht getraut hatte überhaupt zu denken. Trotz meiner Ängste hatte ich es geschafft mich einer anderen Person zu öffnen.
Ich spähte zu Erik und meinte: „Wir sollten reingehen, erfroren bringst du mir nichts mehr."
Leise lachend schüttelte Erik den Kopf, stand jedoch trotzdem auf. „Ich und erfrieren", murmelte er und beobachtete meine zitternden Arme, „also das wollen wir ja wirklich nicht."
„Und du schläfst nicht am Boden", mahnte ich ihn. Er musste sich schonen, ich wollte nicht der Grund sein, warum er das nicht konnte.
Erik wollte sich zur Wand legen, dort wo ich davor gewesen war, doch ich unterbrach ihn. „Kann ich auf dieser Seite sein bitte?"
Verwirrt schaute er mich an und nahm kommentarlos die andere Seite des Bettes. Vermutlich dachte er, mir so weniger das Gefühl zu geben eingeengt zu werden. Meine Wangen brannten, doch ich würde auf der falschen Seite noch schlechter schlafen können, wie ich es diese Nacht vermutlich sowieso tun würde. „Ich bin es gewohnt, die Wand am Rücken zu spüren", versuchte ich ihm zu erklären und Erik nickte beschwichtigend. „Kein Stress. Hauptsache du kommst nicht wieder auf die Idee mit dem Boden, du musst genauso wie ich deine Wunden schonen. Wenn du dich auf den Teppich legst, mache ich es dir nach."
Als ich mich diesmal ins Bett legte, kam mir der Abstand zu Erik viel größer als zuvor vor. Vielleicht war es echt besser im Bett zu liegen, schließlich war es hier viel bequemer, als der Teppich es sein konnte. Müde kuschelte ich mich ins Kissen und augenblicklich entspannten sich meine Muskeln. Wie konnte etwas so gemütlich sein?
Verschlafen kniff ich die Augen zusammen. Durch meine geschlossenen Lider konnte ich erkennen, dass der Raum erhellt sein musste. So entspannt war ich schon lange nicht mehr aufgewacht, vielleicht zahlte es sich doch aus die teureren Zimmer zu buchen.
Langsam kehrten meine Sinne zurück und ich realisierte, dass etwas nicht passte. Zum einen spürte ich ein Pochen im Kopf, zum anderen fühlte sich so kein Kissen an. Erschrocken öffnete ich die Augen und starrte auf Erik der sich im Schlaf gedreht haben musste. Mein Kopf lag an seiner Brust, während sein Kinn gegen meine Kopfhaut drückte.
Wie lange lagen wir schon aneinander gekuschelt da?
Vorsichtig kletterte ich aus dem Bett, ohne Erik aufzuwecken. Natürlich war es kindisch von mir, es war schließlich nichts passiert, aber wenn er nichts davon wusste, mussten wir nicht darüber reden.
Ich ging ins Bad und wollte mich fertig machen, doch viel konnte ich nicht anrichten. Da die Reise nach Rom sehr spontan erfolgt war, hatte ich ausschließlich ein paar Hygieneartikel dabei, die ich beim Bahnhof gekauft hatte. Ein Blick auf meine zerrissene Kleidung von gestern reichte, um Eriks Oversized-Pulli anzulassen, selbst wenn dieser zu sehr nach seinem Parfum roch. Ich spürte immer noch meinen Herzschlag, als ich mit meinen Fingern mein Haar bändigte.
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It's a Secret
ActionIhr Leben lang trainierte Cataleya für die Rostovas. Eine Agentengruppe, die versucht der Polizei Mafiamitglieder zu liefern, um so Menschenleben zu retten. Mit diesem Ziel wächst sie auf und würde alles dafür tun. Denn dafür kämpft sie. Dafür lebt...