24. Kapitel

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Verräter.

Eigentlich dürfte mich das nicht mehr verletzen.

Fast im selben Moment stellte sich Matthias schützend vor mich. Überrascht sah ich zu Eileen, die mir deutete stehen zu bleiben.

Unsicher überlegte ich wegzulaufen. Wenn Matthias Verhalten eine Fassade war, um mich zum Bleiben zu animieren, standen meine Chancen zu entkommen schlecht. Dafür stand er mir zu nah.

Selbst wenn ich es schaffen würde, mein restlicher Besitz an Kleidung und Hygieneartikeln befand sich in meinem Gästezimmer und ich wüsste nicht, wohin ich ohne genügend Geld sollte.

Und wenn er auf meiner Seite wäre, würde ich ihn durch meine Flucht in Gefahr bringen. Ich bezweifelte, dass die Polizisten eine durch ihre Anwesenheit flüchtende Person ignorieren würden. Und sie hatten mich zuvor gesehen und hätten schnell herausgefunden, dass Matthias und meine Tante eine gesuchte Mörderin untergebracht hatten.

Erik redete auf die Polizisten ein und sah anschließend zu uns. Er nickte, woraufhin Matthias zur Seite trat. Der Älteste der Drei stellte sich zu uns, während die anderen Zwei auf die anderen Menschengruppen zugingen.

„Guten Tag. Mein Name ist Benjamin Astro und ich bin von der Polizia di Stato. Vor genau 47 Minuten sind zwei Bomben am Stadtrand hochgegangen. Zurzeit besteht unser einziger Hinweis aus einem grauen BMW ohne Kennzeichen, welches von einer Zeugin per Handy aufgezeichnet wurde und nun zwischen den Autos eurer Feier steht."

Der Polizist richtete seine Brille und richtete seinen Blick auf Matthias.

„Sicher sind hier manche etwas eigenartig, aber keiner von ihnen würde auch nur in den Besitz einer Bombe gelangen", verteidigte Matthias seine Bekannten verärgert.

„Das wollte ich damit ja nicht andeuten," meinte der Schwarzhaarige beschwichtigend.

Heuchler.

„Wir verfolgen hier einen wichtigen Hinweis, der uns zu dieser Feier geführt hat und würden uns über Eure Mitarbeit freuen. Wärt ihr bereit, euch das Auto anzusehen und auszusagen?"

Matthias nickte und folgte dem Polizisten.

Erleichtert seufzte Eileen auf und umarmte mich. Steif tätschelte ich ihren Rücken.

„Eileen sie mag keine Umarmungen", kam es von Erik und meine Tante ließ mich los.

Ich verschränkte meine Arme, um mein Zittern zu verstecken.

„Wieso haben sie mich nicht erkannt?"

„Weil das nicht ihr zuständiger Bereich ist.

„Der Polizist war von der Staatspolizei!"

„Es ist Monate her, dass James die Polizei auf dich gesetzt hat. Ich schätze, dass nur noch bestimmte Polizisten, nach dir suchen."

Immer noch benommen sah ich zu Erik.

„Mit den richtigen Fragen weiß man alles", antwortete er auf meinen unausgesprochenen Gedanken, wie er sicher sein konnte, dass die Polizisten keine Gefahr für uns waren.

Bombenangriffe.

Ich spürte die Vibration der Luft und der Erde, als würde diese Feier jeden Moment in die Luft gehen.

„Da ist noch etwas Cataleya", murmelte Eileen unsicher, „das sind nicht die ersten Bombenangriffe dieser Woche. Am 23. war es das ehemalige und zum Glück schon leergestellte Krankenhaus. Ich wollte es dir nach dem mit Nadja nicht sagen."

„Gab es Tote?"

„Nein, aber drei Personen wurden schwer verletzt", flüsterte Eileen, „und es ist nicht bekannt, von wem die Angriffe ausgingen."

It's a SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt