21. Kapitel

63 6 6
                                    


„Du denkst auch du wärst besonders witzig, nur weil du versuchst mich und Erik gleichzeitig zu verarschen."

Mein Gesicht blieb neutral, als ich ihm antwortete.

„Das sollte kein Witz sein."

„Komm wieder runter Cat", meinte Erik, „wer hat dich denn bei unserem letzten Kampf besiegt?"

„Muss wohl ein einmaliges Ereignis gewesen sein, wenn du dich noch so gut daran erinnern kannst."

Thomas schaute zwischen mir und Erik hin und her und grinste.

„Ich würde dir raten, sich sowas zu merken, wenn du gleich gut-"

„Ich glaube", unterbrach ihn Thomas, „wir sollten uns für die Feier umziehen."

Erik schaute auf sein Handy und anschließend genervt zu Thomas, der ihn mahnend ansah.

„Willst du den Streit mit Eileen vom letzten Jahr wiederholen?"

Erik verdrehte die Augen, schlenderte jedoch ohne dass Thomas noch etwas sagen musste mit ihm ins Haus. Wenn auch bewusst langsam, bis er von Thomas einen Schlag auf den Hinterkopf einkassierte. Ich wartete einen Moment, bevor ich ihnen folgte und atmete tief durch. Von Eriks arroganter Art hatte ich genug.

In meinem Gästezimmer durchsuchte ich mein Gewand, gab jedoch schnell mit der Suche auf.

Ich konnte nicht einschätzen, wie festlich sich die Gäste für diese Feier anzogen, doch ich war mir sicher, nichts Passendes in meinem Rucksack dabeizuhaben.

Auch wenn ich nicht wieder Eileens Angebot annehmen wollte, sah ich ein, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich ging zum Ende des Ganges und klopfte leise an Eileens Schlafzimmer. Sofort wurde die Tür aufgerissen und meine Tante zog mich ins Innere.

„Also Cataleya, ich weiß echt nicht, wie du dir vorstellst rechtzeitig fertig zu werden, wenn du so spät damit anfängst, überhaupt darüber nachzudenken, was du anziehst."

Ich konnte ihr ansehen, wie schwer es ihr fiel, ernst zu bleiben. Ihre Mundwinkel zuckten und ihre Lachfalten ruinierten die letzte Strenge.

„Ich wollte fragen, wie festlich die Kleidungsetikette ist," ich betrachtete grinsend Eileens langes schwarzes Kleid, „aber ich glaube die Frage hat sich erledigt."

„Also echt", Eileen schüttelte lächelnd ihren Kopf, „du ignorierst einfach meine Beschwerden." Ich erwiderte ihr Lächeln, doch es fühlte sich falsch an.

Eileen begann Gewand aus ihrem Kasten zu suchen, während ich mich im Zimmer umschaute. An den Wänden hingen Plakate von verschiedenen Rockbands, auf den Regalen standen Pflanzen und Bilderrahmen und mittig an die Wand gestellt befand sich ein großes Doppelbett.

Eileen folgte meinem Blick und erklärte: „Wie du siehst ist Matthias ein großer Fan von Rockmusik. Eine Interesse bei der seine Augen unglaublich süß zum Glitzern anfangen. Aber das bleibt unter uns."

Sie zwinkerte mir zu und deutete auf eine schwarze Gitarre, die neben dem Kasten an die Wand gelehnt war.

„Er spielt auch selbst. Als ich vor zwanzig Jahren mit deiner Mama ans Land gefahren bin, um Weihnachten auf einem Fest wie das heutige zu feiern, habe ich ihn das erste Mal gesehen als er mit Anzug an einer Mauer lehnte und Gitarre spielte. Ich glaube ich habe mich auf der Stelle verliebt."

Ich verdrehte innerlich meine Augen. Ich bezweifelte, dass man sich verlieben konnte, ohne jemals mit einer Person geredet zu haben. Doch es war süß, wie glücklich Eileen wirkte.

It's a SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt