Meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, streifte ich durch die Seitenstraßen, genau darauf bedacht nicht gesehen zu werden. Doch niemand achtete auf das unscheinbare blondhaarige Mädchen, dass die Schultern eingezogen hielt. Diese Rolle funktionierte immer.
Trotzdem drehte ich mich immer wieder unruhig nach alles Seiten um. Die Angst, dass die Polizisten mich entdeckten, war noch da.
Als ich auf meine Uhr schaute, sah ich, dass ich schon eine Stunde unterwegs war.
Meine Freunde mussten inzwischen zuhause sein, wahrscheinlich saßen sie an ihren Aufgaben. Und bis ich den Mietvertrag unterschreiben konnte, oder gar in die Wohnung durfte, dauerte es noch über vier Stunden.
Wäre es morgen anders?
Würde es in zwei Wochen leichter sein?Wahrscheinlich, aber meine Freunde mussten es jetzt erfahren. Es war egoistisch gewesen nicht sofort zu ihnen gegangen zu sein.
Die Seitenstraße mündete in eine große Hauptstraße und machte den Blick auf das Rostovas Gebäude frei. Die fünf Stöcke ragten in die Höhe und doch ging es zwischen den angrenzenden Hochhäusern unter.
Kurz traf mich das Gefühl von Heimweh. Ich würde nie mehr Teil dieser Gemeinschaft sein.
Das ist auch gut so.
Wie oft ich es mir zum Spaß ausgemalt hatte und jetzt würde ich es wirklich tun. Ins Hauptquartier der Rostovas einbrechen.
Da selbst die angrenzende Straße Video überwacht wurde, überquerte ich die Straße mit gewissem Abstand zum Gebäude.
Ich zog mir meine Kapuze nochmals tief ins Gesicht und näherte mich dem Gebäude.
Mein altes Zuhause war bestens geschützt. Es war schwer überhaupt in die Empfangshalle zu kommen, ohne von einer Überwachungskamera aufgezeichnet zu werden, oder einen Alarm auszulösen. Und jetzt, wo mein Fingerabdruck nicht mehr als Passworts diente, konnte ich auch nicht einfach in das Gebäude hineinspazieren.
Links von mir befand sich eine kleine Arztpraxis. Ein Glöckchen klingelte, als ich die Tür öffnete und eintrat. Eine rundliche Dame mit dunklem Haar stand am Empfang und begrüßte mich freundlich. Laut ihrem Namensschild hieß sie Rae Kerstin. Doch im Gegensatz zu ihrem Mann war sie nicht für die Rostovas zuständig und erkannte mich daher nicht.
Ich setzte ein gequältes Lächeln auf und fragte, ob ich kurz das WC benutzen dürfte. Dabei presste ich meine Oberschenkel aneinander.
"Natürlich," sie deutete nach hinten, "die zweite Tür rechts."
Ich nahm die gegenüberliegende Tür. Ein letzter Blick zur Frau Rae zeigte mir, dass sie nicht auf mich achtete.
Hinter der Tür war ein kleines Labor. An den Tischen standen Geräte und Chemikalien, bei denen ich gewarnt wurde, nicht zu nah zu kommen. Doch jetzt, wo mich keiner aufhalten konnte, fehlte mir die Zeit. Zielstrebig ging ich auf die gegenüberliegende Tür zu, die diesmal mit einem Zahlencode geschützt war.
Niemand wusste, dass ich das Passwort kannte. Dass er es mir anvertraut hatte. Niemand außer mir und Domenico Rae.
Vielleicht hatte er es vergessen.
Er muss es einfach vergessen haben.
Es war meine einzige Möglichkeit unbemerkt hineinzugelangen.
Meine Hand zitterte leicht, als ich den sechsstelligen Code eingab.
3, 4, 7, 0, 5, 6
Das leise Klicken, ließ mich erleichtert ausatmen.
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It's a Secret
ActionIhr Leben lang trainierte Cataleya für die Rostovas. Eine Agentengruppe, die versucht der Polizei Mafiamitglieder zu liefern, um so Menschenleben zu retten. Mit diesem Ziel wächst sie auf und würde alles dafür tun. Denn dafür kämpft sie. Dafür lebt...