Kurz schaute ich zurück auf das Holzfachwerkhaus, bevor ich mich an Eileen wandte.
"Danke dass ich hier schlafen durfte."
"Bitte, das war überhaupt kein Problem. Es war schön dich nach all den Jahren wieder zu sehen."
Als sie merkte, dass ich nichts dazu sagen würde, verschwand ihr Lächeln. Doch sie fing sich schnell wieder.
Ich stieg zu Matthias ins Auto, welcher sich bereiterklärt hatte, mich zu fahren.
Wir verließen den Hof und ich starrte nach draußen.
Bäume, Menschen, Autos. Alles zog an mir vorbei ohne die geringste Bedeutung. Die Landschaft weckte in mir kein Gefühl der Vertrautheit. Erst als die Straßen breiter wurden und der Verkehr dichter, kam die Sicherheit, die mich ausmachte, langsam zurück.
Wir fuhren auf die Autobahn auf und Eileens Freund drehte sich zu mir.
"Stört es dir, wenn ich den Radio anstelle?"
Ich schüttelte teilnahmslos den Kopf. Bald darauf dröhnte laute Rockmusik in meinen Ohren.
Zu meiner Überraschung fing Matthias an zu summen. Seine mürrische Art war wie weggeblasen. Als er auch noch dazu überging zu singen, konnte ich nicht mehr anders und ich stimmte grinsend mit ein.
Daraufhin schaute Matthias erstaunt zu mir. Wir waren wohl beide überrascht voneinander.
Erst als wir schließlich auf den Schulhof kurvten, merkte ich wie schnell die Zeit vergangen war.
Ich bedankte mich und stieg aus. Ich hatte ihn gebeten mich hier, anstelle der Wohnung, rauszulassen. Damit er weniger Umstände hätte. Doch in Wirklichkeit hatte ich Pläne, die ich ihm nicht erzählen wollte.
Als sein Auto den Parkbereich wieder verließ steuerte ich auf das Gebäude zu.
Ich würde meine Freunde warnen und hier in der Schule war die sicherste Möglichkeit. Beim Rostovas Gebäude selbst war es zu riskant. Kameras, Alarmanlagen, ausgebildete Agenten.
Die beiden auf dem Heimweg abfangen konnte ich auch nicht. Nicht selten fand man dort Mitglieder der Rostovas, die die Seitenstraße als Abkürzung nutzten. Das Rathaus war auf diese Weise schnell zu erreichen und somit auch der anliegende Park, in dem oft Drogendealer gefunden wurden.
Außerdem gab es in der Schule immer einen leerstehenden Klassenraum, indem man ungestört reden konnte.
Ich schaute mich noch einmal um. Es waren weder Autos noch Menschen zu sehen und so trat ich die Treppe nach oben durch die große Eingangstür.
Im Schulgebäude war es still, was während des Unterrichts nichts Ungewöhnliches war. Und doch stellte sich mein ganzer Körper in Alarmbereitschaft. Meine Ohren auf das kleinste Geräusch fokussiert.
Ich trat durch die Eingangshalle, rechts und links von Klassenräumen umgeben.
Die einzig möglichen Verstecke waren die Nebengänge und Türschwellen und diese waren leer.
Würden sich die Rostovas hier wirklich verstecken?
Rechts neben mir ging eine Tür auf und ich trat automatisch einen Schritt zurück.
Polizei.
Nicht die Rostovas.
Hinter mir kamen weitere Polizisten.
Einer sprach in sein Walkie-Talkie: "Haben sie. Erdgeschoß, Eingang."
Ein anderer wandte sich an mich und hob die Waffe. "Hände hoch. Aber den Ablauf solltest du ja kennen."
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It's a Secret
ActionIhr Leben lang trainierte Cataleya für die Rostovas. Eine Agentengruppe, die versucht der Polizei Mafiamitglieder zu liefern, um so Menschenleben zu retten. Mit diesem Ziel wächst sie auf und würde alles dafür tun. Denn dafür kämpft sie. Dafür lebt...