„HAPPY BIRTHDAY TO ME; HAPPY BIRTHDAY TO ME....hör auf Steve, das lecken gehört sich nicht, nur Derek darf das."
.. Gott ich hasse mich selbst.
Ich vergrub den Kopf in meinem Kissen und stöhnte hinein. "Dornröschen hat es also auch mal unter die Lebenden geschafft." Dereks weiche, raue Stimme ließ mich erschaudern und gleichzeitig noch tiefer in das Kissen sinken lassen, denn ich war sehr peinlich berührt. "Wir werden nie wieder über den gestrigen Tag sprechen, nie wieder" flüsterte ich halb stöhnend und rollte mich auf den Rücken. Derek lehnte auf seinem Arm und strich mir über den Rücken. "Wenigstens hast du dich nicht übergeben, das hat mich gewundert, du hattest eine gesamte Flasche Vodka intus." Ich versuchte mich aufzusetzen und musste mir dann sofort die Hand vor den Mund schlagen. So schnell ich konnte schlug ich die Decke weg und rannte ins Bad, bevor ich mich auf den Boden fallen ließ und ins Klo kotzte. "Das wäre zu schön um wahr zu sein gewesen." Derek tauchte hinter mir auf, kniete sich ebenfalls hin und hielt mir die Haare zurück, während ich mir die Seele aus dem Laib kotzte.
10 Minuten später lag mein Kopf auf der Kloschüssel und ich spülte ein letztes Mal. "Ich denke in meinem Körper befindet sich nun kein Tropfen Flüssigkeit mehr, den ich erbrechen könnte." Noch nie in meinem Leben hatte ich so einen heftigen Kater gehabt, geschweige denn so viel gekotzt. Derek saß einfach da und rieb mir über den Rücken, sagte nichts, beschwerte sich nicht und äußerte sich auch nicht darüber, wie ekelhaft das alles gewesen war. Er war einfach ein moralischer Unterstützer. "Du hattest gestern aber Spaß gehabt. Ich denke meine gesamte Familie hat schon lange nicht mehr so viel gelacht wie gestern" eine kurze Pause entstand, dann sagte er: "naja, alle außer Aiden, der hat sich verzogen, nachdem du die Torte fertig gemacht hast, aber das war abzusehen. Haily war dann ziemlich niedergeschlagen, ich denke du solltest einmal mit ihr reden. Sie nimmt das alles wirklich nicht leicht. Ich habe gestern schon etwas mit ihr gesprochen und ihr das erzählt, dass ich ihr über Aiden erzählen konnte, ohne unseren Zwillings-Code zu verletzten." Mir entkam ein kraftloses Schmunzeln. "Was ist der Zwillings-Code?" "Naja, ich verrate doch nicht meinen eigenen Zwilling, vor allem wenn es um ein so verletzliches Thema geht. Es liegt an ihm Haily zu erzählen, was er alles durchmachen musste. Er muss ihr seine Narben zeigen, niemand anders kann das für ihn tun. Er muss es selbst erledigen."
"Gott manchmal bist du wirklich viel zu philosophisch, Derek" krächzte ich, da mein Hals vom ganzen erbrechen ganz wund war und weh tat. "Und du hast eine viel zu große Klappe, ich kann dir gar nicht aufzählen, wie oft du über Sex mit mir gesprochen hast, aber du hast es auf jeden Fall getan. Thunder hast du die ganze Zeit Steve genannt und die Hunde waren Aliens, die dich verschleppen und schwängern wollten. Du hattest Angst ich würde dich verlassen, wenn ich ein Kind großzeihen müsste, dass von Aliens abstammte." Er klang mehr als amüsiert. "Toll, dass dich mein gestriger Zustand dermaßen befriedigt und amüsiert hat, ich hatte eher weniger Spaß mit den Konsequenzen, wie du sehen kannst." "Ja, und wie ich das gesehen habe, ich hoffe die Klumpen verfangen sich nicht in der Waschmaschine, wenn ich mein Shirt wasche." Ängstlich schnellte mein Kopf in seine Richtung um sehen zu können, ob ich ihn wirklich angekotzt hatte, doch die Bewegung war meinem Hirn zu viel und mir wurde schwindelig. Derek griff sofort nach mir und ließ mich an sich lehnen. Eigentlich wollte ich das nicht, denn erstens stank ich wie Monat alter Biomüll und zweitens war es mein Shirt, dass voller Kotze war. Es war eigentlich sein Shirt und eigentlich sollte es mir gerade peinlicher sein, mir vor meinem Freund die Seele aus dem Laib gekotzt zu haben, immerhin waren wir noch nicht lange zusammen und ich konnte mir vorstellen, dass das nicht wirklich attraktiv war.
"Komm, ich dusch dich ab und dann holen wir dir Tee." Er hievte mich hoch und half mir aus dem Shirt, unter welchem ich nichts anhatte außer einen Slip. Das war noch der Part, der mir am wenigsten peinlich war. Vorsichtig stieg ich in die Badewanne und starrte einfach hundemüde an die Wand, während Derek mich mit wohlig warmen Wasser abduschte und mir ebenfalls die Haare wusch. "Warum hast du nicht in deinem Zimmer geschlafen, ich hätte dich mitten in der Nacht ankotzen können." Ich sah zu ihm auf. "Das wäre mir egal gewesen, aber irgendjemand musste sichergehen, dass du nicht an deiner eigenen Kotze erstickst, also bin ich bei dir geblieben." "Warst du die ganze Nacht wach?" Nun fühlte ich mich schuldig, denn es war unfair ihm gegenüber gewesen, dass ich mich wie der größte Vollidiot aufgeführt hatte. "Nein, nicht die ganze Nacht, nur bis ich sicher war, dass du tief und fest schläfst, dann bin ich auch eingeschlafen. Hey, sieh mich nicht so an, als wäre das alles deine Schuld gewesen. Wir hätten dir gestern wirklich Gesellschaft leisten sollen. Du hattest alles Recht anzunehmen, dass keiner mit dir sprechen wollte, nach all dem, was gestern passiert war. Es sitzt uns allen noch frisch in den Knochen." Ich zuckte nur mit den Schultern und genoss die Wärme des Wassers, die meinen angespannten Muskeln erlaubte, sich zu entspannen.
"Ich habe über reagiert, aber ich wollte niemanden dazu zwingen meinen Geburtstag zu feiern, nachdem gestern eure Mutter diese Show abgezogen hatte. Luz hat mich angesehen, als würde er mir gleich den Kopf abreißen, genau wie Rider und da wollte ich keinen stören. Mein Geburtstag ist immerhin nicht so wichtig wie die Ruhe und der Frieden nach so einem Donnerwetter." Derek stellte das Wasser ab und half mir in ein flauschiges Handtuch hinein, dann nahm er mich fest in den Arm und sah mir in die Augen. "Das stimmt nicht, Geburtstage sind immer wichtig, egal welcher. Du hast meinen auch nicht vergessen, wie hätte ich deinen da vergessen können?" Ich lächelte zu ihm auf, immer noch ausgelaugt, aber sicherer auf den Beinen. "Danke. Ich sollte vermutlich Zähne putzen, ich stinke bestimmt aus dem Mund, als wäre ich frisch von der Müllhalde." Derek verzog das Gesicht. "Das stimmt allerdings." Empört darüber, dass er es einfach so zugegeben hatte schlug ich ihn leicht gegen die Schulter, was mir wiederum ein Lachen einbrachte.
Seite an Seite putzten wir unsere Zähne, dann zog er mich an sich und ich dachte er würde mich endlich küssen, doch als er ganz nahe an meinem Mund war fragte er mich dann: "Du wirst mir doch nicht in den Mund kotzen, wenn ich dich jetzt küsse, oder?" Ich lachte und zog ihn zu mir herunter, küsste ihn als hätte ich es seit Tagen nicht mehr getan. "Okay, sollten wir frühstücken gehen?" fragte er und zog mir seinen Hoddie über den Körper, so, dass er wirklich alles verdeckte, er ging mir nämlich bis zu den Knien. "Ich denke nicht, dass ich irgendetwas hinunterbringen werde." "Du wirst sowieso nur einen Tee trinken, Liza kennt sich mit solchen Tees aus, immerhin hat sie in der Notfallstation schon mehr Blutvergiftungen durch Alkohol gesehen, die weitaus schlimmer waren als dein Hangover." "Du denkst doch nicht, dass ich eine Blutvergiftung habe oder?" Ich sah ihn besorgt an. Er lachte. "Der Alkohol hat dir wirklich das Cerebrum weggeschmolzen. Hättest du eine Blutvergiftung, wärst du mittlerweile Tod." "Du kannst dich an den Scherz von vor drei Monaten erinnern?" fragte ich etwas geschockt. "Natürlich, dass war der schlauste Scherz, denn ich je gehört hatte und er war gut."
"Na, Däumelinchen, zurück vom Land der alkoholisierten?" Alyisha sah von ihrer Zeitung auf und lächelte sie an. "Freust du dich schon auf Bali, wir haben alle schon gepackt?" Liza hüpfte um den Küchentisch herum, bis sie vor mir stand. "Was ist mit Bali?" Liza lachte. "Kannst du dich nicht daran erinnern, dein Geburtstagsgeschenk ist eine Woche auf Bali. Wir fliegen heute Nachmittag." Ich riss die Augen auf und starrte Liza entgeistert an.
Das war definitiv der beste und schlechteste Geburtstag, den ich je gehabt hatte.
DU LIEST GERADE
ISABELLA.
Romantik[2. Band der Golden Lion Reihe] FREIHEIT. Ein Wort an das ich erst glaubte, als ich aus dem Saftladen mit dem Namen Familie verduftet war. UNSICHTBAR. Ein Wort das mich und meine Stellung in dieser sogenannten Familie beschrieb BITCH. Ein Wort...