ISABELLA.

𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝐭𝐡𝐢𝐫𝐭𝐞𝐞𝐧

Ich war nervös. Seit einer Stunde tigerte ich in meinem Zimmer herum und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Eigentlich hatte ich nicht den geringsten Grund nervös zu sein. Er hat mich nackt gesehen, verdammt noch mal, nichts war intimer als das und doch konnte ich nicht still sitzen bei dem Gedanken, dass er mich heute ausführen wird. Wie ein Freund seine Freundin ausführte.

Derek hatte den gesamten Tag in seinem Büro verbracht, genau wie alle anderen Valikov Männer, denn anscheinend hatten sie einen neuen, sehr wichtigen Klienten, bei dem sie sehr vorsichtig und genau vorgehen mussten. Alle waren auf Hochspannung. Vorgestern war Liza mit klein Valentin nach Hause gekommen und alle waren wie hypnotisiert von diesem kleinen Fratz. Er war wirklich süß und brachte alle hier lebenden Frauen dazu ins Babyfieber zu fallen. Alyisha hatte mir erst gestern anvertraut, dass sie Rider dazu bringen wollte es zu probieren. Ich freute mich für sie, denn nicht war sie vor allem älter als alle anderen hier, sie war die süßeste Frau, die Balle je kennengelernt hatte und würde eine sehr tolle Mutter abgeben.

"Bella, was ist los?" Liza saß auf der kleinen Couch des großen Balkons und stillte Valentin in der Sonne. Mit einem lauten Seufzer ließ ich mich neben sie plumpsen. "Derek will heute mit mir auf ein richtiges Date gehen und ich habe nicht den Geringsten Schimmer, warum ich so nervös bin, aber ich kann einfach nicht anders, es ist, als würde mir gleich das Herz aus der Brust springen." Wie ein schmollendes Baby ließ ich meinen Kopf auf die Lehne des Sofas sinken. Liza kicherte und bewegte das Baby so, dass es dann ein Bäuerchen machen konnte. "Das ist mehr als verständlich. Als ich Ash vor 5 Jahren kennengelernt habe ist alles ziemlich schnell gegangen und wir sind nach drei Tagen im Bett gelandet, dabei hatte er mich noch nie auf ein richtiges Date entführt. Für mindestens drei Wochen verhielten wir uns wie pubertierende Teenager und hatten überall Sex, wo und wann es nur ging, bis wir dann einmal im Bett lagen und er einfach hinausbrüllte, dass er mich am nächsten Tag auf ein Date ausführen wollte." Liza lächelte bei der Erinnerung. "Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich ausgerastet bin. Ich konnte in der Nacht nicht schlafen und habe mir alle möglichen Szenarien ausgemalt. Schlussendlich war das Date ein voller Erfolg und wir starteten den nächsten Tag als offizielles Paar. Also, glaub mir, wenn ich dir sage, dass es nichts gibt, für dass du dich schämen brauchst." Sie lächelte mich mit ihrem breitesten Lächeln an. "Hattet ihr denn schon Sex?" Diese Frage kam unerwartet und ich wurde etwas rot, nickte aber dann. "Dann denk einfach daran, dass es nichts möglicherweise peinlicheres gibt, als dass er dich unrasiert sieht." Sie zuckte mit den Achseln. "Die ersten beiden Monate habe ich mich fast jeden Tag rasiert, nur für den Fall, nach diesem Date habe ich mir oft nicht einmal mehr die Mühe gemacht und Ash hat es nie gestört. Er verstand, wie viel Energie wir Frauen immer da hineinstecken müssen, um "hübsch" auszusehen"

Ich riss die Augen auf und schlug mir die Hand vor den Mund, als mir einfiel, dass ich mich auch nicht rasiert hatte, Derek jedoch kein Wort darüber fallen hat lassen. Ich sah sie an und Liza erwiderte meinen Blick mit einem Wissenden Nicken. Sie hatte vollkommen recht, nichts war peinlicher und intimer als das. "Also, was wirst du tragen?" Ihre Augen strahlten, verständlich. Die Aufregung eines ersten Dates war immer etwas besonderes. Ich lächelte, holte mein Handy hervor und zeigte ihr das Bild des Kleides, dass ich geplant hatte heute anzuziehen. "Oh, die Farbe passt gut zu dir, normalerweise mag ich diese Farbe nicht wirklich, aber dir steht sie. Sie unterstreicht deine Haare." Genau in diesem Moment machte das Baby ein Bäuerchen und die Milch/Kotze rann ihm das Kinn hinunter. Ich nahm das Lätzchen, auf dem er platziert war und wischte ihm einfach um den Mund, dachte nicht einmal daran, dass es ekelhaft war. "Gut und jetzt geh, bevor du bei deinem ersten Date nach Babykotze riechst." lachte Liza und scheuchte mich davon.

"Hey, ich will ja echt nicht stören, aber du hast versprochen, mir bei diesem Aufsatz zu helfen." Haily rannen die Tränen die Wange hinunter. "Oh nein, was ist los." Bella nahm ihr Cousine in den Arm und führte sie in ihr Zimmer hinein. "Ich, das ist mir alles zu viel. Die Univorbereitungen, Aiden hasst mich und redet nicht mit mir." Ich sah sie an. "Du magst ihn wirklich, oder?" fragte ich sie und rieb ihr den Rücken. Unter Schluchzern und Schluckauf nickte sie und gab überaus unattraktive Geräusche von sich. Haily war eine der schönsten Mädchen, die Bella kannte, aber kaum weinte sie, verwandelte sie sich in ein Monster aus Rotz und Schluckauf-Geräuschen. "Ich dachte wir waren Freunde, aber in letzter Zeit sieht er mich immer so kalt an und geht dann weg, er will nicht mehr mit mir trainieren und..*hick* er *hick* geht mir aus dem We *hick* g." Sie ließ ihren Kopf auf meine Schulter fallen. "Weißt du, dass Dienstag 20 geworden ist?" fragte ich. Sie riss den Kopf hoch und sah mich verdutzt an. Ich nickte. "Derek hatte Montag Geburtstag, er wurde um 23:56 geboren, Aiden ca. um 00:05 Uhr am nächsten Morgen. Plötzlich schnellte sie hoch und verließ fluchtartig mein Zimmer, rann dabei fast Derek um, der gerade an die Türe klopfen wollte. Er wich ihr gerade noch aus und sah mich dann verwirrt an. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Dein Bruder macht sie zu einem weinenden Monster." Er kam auf mich zu, legte seine Hände auf meine Hüften und zog mich für einen Kuss zu sich. Es war kein schneller "Hi" Kuss, aber auch kein "Hi, ich will dich" Kuss. Es war eher ein sehr langsamer, gemächlicher. "Hi, ich hab dich vermisst" Kuss und ich genoss ihn in vollen Zügen. Als wir uns voneinander lösten ließ ich meine Kopf an seine Brust sinken und genoss für einen Moment einfach seine Anwesenheit. Er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel und fuhr mir einmal mit der Hand durch mein Haar. "Aiden hatte es nicht leicht, las Vater noch am Leben war. Du hast es sicher schon gehört, aber er hat ihn zu einer Kampfmaschine gemacht, ihn gezwungen mit 11 in den Ring zu treten und gegen Berge zu kämpfen, die doppelt so groß und breit waren wie er. Es quält ihn immer noch. Es ist, als würden sich die Geister der Vergangenheit fast nur noch an ihm vergreifen." Ich ließ Derek los und setzte mich auf die Kante meines Bettes, Derek folgte mir. "Das ist wirklich schrecklich. In den Geschichten, die ich über eure Familie gehört habe, war Dimitri immer der Gute." Dieser gutaussehende Kerl mit den dunkelgrünen Augen, der neben mir saß *verliebter Seufzer* schüttelte leicht den Kopf, fast schon enttäuscht. "War er auch, eine Zeit lang. Wir alle denken, dass ihm diese immense Macht einfach zu Kopf stieg und aus ihm jemand machte, der er selbst eigentlich nicht sein wollte. Als er dann bei diesem Unfall starb, konnten wir alle endlich loslassen, so grausam es klingen mag. Meine Mutter jedoch hat es zerstört und in den Menschen verwandelt, der sie heute ist. Ich denke sie hat unsere Familie noch mehr kaputt gemacht, als unser Vater." Ich lehnte mich an ihm um das Gefühl zu vermitteln, nicht alleine zu sein, denn das war er nicht mehr. Jetzt hatte er mich und so schnell würde er mich nicht loswerden.

"Also, bist du bereit für unser Date?" Ich sah ihm ins Gesicht. "Warum macht mir dieser Gesichtsausdruck Angst?" kicherte ich und streichelte seine Wange, unter welcher sich ein leichter Bartschatten zeigte. "Wohin gehen wir?" Er schüttelte langsam den Kopf und stand von meinem Bett auf. "Das ist eine..." "Überraschung" sagten wir gleichzeitig und ich verdrehte die Augen. "Okay, dann raus hier, immerhin muss ich mich noch rausputzen." Ich schob ihn aus dem Zimmer, küsste ihn kurz und schloss hinter mir die Türe. Ich lehnte mich gegen sie und grinste. Das war es. Mein Leben hatte gerade einen Wendepunkt genommen, den ich nur zu gerne weiterverfolgen werde. Jetzt war meine Zeit gekommen um zu scheinen, Baby.

Alle Achtung Welt, für das was kommt bist du nicht bereit.

xoxo Gossip Girl Okay, das war vielleicht etwas zu übertrieben, dachte ich, als ich ins Bad marschierte. Jup, ich hatte wirklich zu dick aufgetragen. Entschuldigt mich. ;)