𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲

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Die Stille, die an diesem Abend herrschte machte mich wahnsinnig

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Die Stille, die an diesem Abend herrschte machte mich wahnsinnig. Ich hasste die Stille. Ich wusste, dass, was sie gerade durchmachen mussten schrecklich war, doch ich hatte immer das Bedürfnis etwas zu sagen, obwohl ich wusste, dass ich nichts sagen sollte.

Derek war gerade im Bad um sich bettfertig zu machen. Diesmal waren wir in seinem Zimmer. Ich dachte mir, dass nach so einem Event er sich sicher wohler fühlte, wenn er in seinen eigenen vier Wänden schlief. Eigentlich hatte ich mich so auf heute gefreut. Ich hatte die Blumen bekommen, ein schönes Kleid angezogen und gehofft einen lustigen Abend mit meiner neuen Familie zu verbringen, doch das Leben war nun einmal scheiße. Ich riss mich gerade wirklich zusammen, nicht zu weinen. Heute Nacht musste ich stark bleiben, für Derek und für alle, die unter diesem Dach wohnten, doch ich wusste genau, dass wenn ich Derek ins Gesicht sehen musste, sofort alle Dämme brechen würden. Also vergrub ich meinen Kopf im Kissen, zog seinen Duft ein und stellte mich schlafen. Ich wusste ganz genau was für ein fauler Move das war, doch ich konnte nicht anderes, nicht heute und auch nicht morgen. Übermorgen würde ich so viel heulen können wie ich nur wollte, doch morgen nicht. Nicht an meinem Geburtstag.

Gerade als sich die Türe zum Bad öffnete fragte ich mich, ob Derek überhaupt wusste, dass ich morgen 19 werden würde. Ich kniff meine Augen so fest zusammen und stellte mir vor, wie er einen riesigen Teddybären für mich gekauft hatte und ein Buch, egal welches, einfach nur ein Buch. "Bella?" Derek hatte sich vor meine Seite gekniet und strich mir die Haare zurück. Als ich nicht antwortete seufzte er und ließ seinen Daumen über meine Wange gleiten. "Okay" flüsterte er und begab sich auf seine Seite des Bettes, als wüsste er, dass ich eigentlich gar nicht schlief. Er kroch zu mir unter die Decke, legte sich ganz dicht an mich und zog mich an sich, die Arme fest um mich geschlungen. Es hörte sich verdammt blöd an, aber jede seiner Berührungen veranlassten mich weinen zu wollen. Ich hatte eigentlich gar keinen Grund traurig zu sein, denn es ging mich doch nichts an, doch ich konnte mich einfach raushalten. "Schlaf gut" flüsterte Derek und küsste meinen Nacken, bevor er sich selbst in die Laken kuschelte. Ob er einschlief wusste ich nicht, ich blieb jedoch noch lange wach, bis nach Mitternacht. "Happy Birthday, Bells" dachte ich zu mir selbst, als die Erschöpfung mich übermannte und ich in einen tiefen Schlaf fiel.

Ich saß in einem dunklen Raum. Gänsehaut überzog meine gesamte Haut, denn ich hatte nicht mehr an als das Shirt, dass ich getragen hatte, als ich ins Bett gestiegen war. Vor mir spielte sich ein Film ab, in diesem Film war ich schon um die 10 Jahre älter und hatte ein Kleinkind auf dem Arm, ein etwas größeres Kind spielte mit einem anderen, dass Sola unglaublich ähnlich sah. "Bells?" Mein zukünftiges Ich drehte sich zu Derek um, welcher breit Lächelte und ihr einen Kuss gab. "Und, wie schlimm war es heute mit den beiden Rabauken?" Er beugte sich nach vor und knuffte dem Mädchen leicht in die Wangen, während sie heiter auflachte und die Hände ihres Vaters ergriff. "Es war weder "Zeit um mich mit dem Buch zu entspannen, dass du mir zum Geburtstag geschenkt hast", noch "Zeit, dass ich statt dir arbeiten gehe und dich stattdessen mit den kleinen Monstern alleine lasse"." Derek lachte und küsste mein zukünftiges ich dann auf den Scheitel. "Okay, dann ist doch alles wie am Schnürchen gelaufen, oder?" "Denkst du, ich musste mich zweimal umziehen, weil deine Tochter sich über mich ergeben hat und dein Sohn dann entschieden hat beim Windelwechseln pinkeln zu müssen. Louis hingegen war ein Engel" Bella sah zu ihrem ältesten Kind, dass sich gerade mit einem Legokonstrukt beschäftigte, dass eigentlich niemand in seinem Alter bauen sollte können, aber er konnte es, mit gerade 5 Jahren. Während ich diesen Film verfolgte fragte ich mich, ob Gott mir gerade die Zukunft zeigte, oder ob es bloß ein sehr realistischer Traum war. Beides wäre doch möglich, oder?

Ich wachte auf, als es noch nicht einmal 06:00 Uhr war. Ich ließ einen Blick zu Derek schweifen, der friedlich schlief. Ich konnte mir ein schwaches Lächeln abringen. Der Gedanke Kinder mit ihm zu haben war mir noch nie gekommen, doch es war ein schöner Gedanke, den ich auf alle Fälle nicht abstempeln werde. Dann schweifte mein Blick zum Fenster. Sie Sonne war gerade dabei aufzugehen. Es sah wirklich wunderschön aus. New York war oft laut, verschmutzt und überfüllt, doch Momente wie diese waren es wert hier her gezogen zu sein, auf alle Fälle. Schließlich schweifte mein Blick zur Uhr, die mir mein Geburtsdatum anzeigte. Yay, Gott hatte wirklich einen komischen Sinn für Humor. Heute würde sicher keiner in der Stimmung sein ihren Geburtstag zu feiern. Ich konnte mich noch genau erinnern, was alles passierte als ich noch klein war. Meine Eltern hatten mich mit einer Torte im Bett überrascht und geweckt, indem sie Happy Birthday sangen. Meine kleine Schwester hatte mich damals noch nicht gehasst und war fröhlich lachend auf ihrem Bett herumgehüpft, während Jayden ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange gegeben hatte. Es war immer ihr Tag gewesen und sie hatte sich einen ganzen Tag lang immer das wünschen können, was immer sie wollte. Sie durfte alles aussuchen, auch das, was die Familie an diesem Tag alles essen würde. Das endete meistens in mindestens vier Portionen Eis und eine Menge Bauchschmerzen am Tag danach.

Für einen Moment, nur für diesen einen Moment, in dem ich der Sonne dabei zusah, wie sie den Tag einleitete, in diesem Moment wünschte ich mir, dass noch einmal alles so leicht sein würde wie damals. Einen Tag ohne Sorgen, 24 Stunden ohne das Wissen, die Sorgen und Gedanken, die mich nun quälten. Als Kind war alles noch viel einfacher, unbeschwerter. Eine Träne kullerte mir über die Wange, als ich der Zeit nachtrauerte, in der ich noch in einer glücklichen Familie gelebt hatte. Doch als ich dann wieder den schlafenden Derek betrachtete verschwand die Traurigkeit wieder, denn ich wusste, dass ich den heutigen Tag mit ihm verbringen würde und es gab keinen Menschen auf dieser Welt, mit dem ich ihn lieber verbringen würde.

Ja, das Leben konnte manchmal wirklich unfair sein und einem in den Rücken fallen, doch es glich diese Momente mit solchen aus, in denen man lachte und das Glück und die Liebe einem gar aus dem Herz zu platzen drohte. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst war, dann musste ich zugeben, dass die letzten Wochen, die ich hier schon verbracht hatte die besten meines Lebens waren. Und sie waren voll mit diesen Momenten, brechend voll. Es war völlig in Ordnung, manchmal traurig zu sein, jeder hatte Tage wie diese, doch ich versprach mir, dass dieser Tag heute, ein besonderer werden würde. Voller Lachen und Freude. Ich würde diesen Tag mit den Menschen verbringen, die ich für den Rest meines Lebens Familie nennen würde.

"Guten Morgen, du bist schon wach?" Dereks dunkle, raue Morgenstimme unterbrach meinen Philosophischen Lauf an Gedanken. "Ja, ich hatte einen Traum und konnte dann nicht mehr schlafen" ich lächelte ihn an und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich in Wirklichkeit gerade fast einen Mental Breakdown hatte, an meinem Geburtstag. "Okay. Komm her, ich will einen guten Morgen Kuss" schmunzelte er und lockte mich mit seinem Finger. Ich gab ihm das, wonach er gefragt hatte und schmunzelte. "Lust auf ein morgentliches Workout, ich habe dich diese 6 Wochen die du hier bist noch nie Sport treiben sehen" Mein Lächeln verrutschte. "Was soll das heißen, sehe ich etwa fett aus?" Derek lies sich lachend ins Kissen zurücksinken. "Nein, aber Bewegung könnte den heißen Kurven auch nicht schaden" Ich "Huhh" ich holte empört Luft und schmiss einen Polster nach ihm, welchen er locker abwehrte. "Das werde ich dir schon noch zeigen. Diese Kurven können sehr sportlich sein."

Das war es also. Sport an meinem Geburtstag, das Leben war wirklich scheiße :(

 Sport an meinem Geburtstag, das Leben war wirklich scheiße :(

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ISABELLA.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt