ℭ𝔥𝔬𝔦 𝔖𝔞𝔫
Gelangweilt saß ich im Aufenthaltsraum der Klinik. Die anderen Patienten waren alle so langweilig. Mit keinem konnte man mal so richtig Spaß haben. Entweder hatten sie sofort Angst oder sie kapselten sich ab oder sie reagierten gleich aggressiv, wenn man sie ansprach. So waren die meisten hier drauf.
Nicht alle, nicht alle. Zum Beispiel gab es da meinen... konnte ich sagen Freund? Ich nenn ihn einfach mal meinen Freund. Es gab da also zum Beispiel meinen Freund Kim Hongjoong. Er war ein total netter Kerl, aber leider litt er unter einer generalisierten Angststörung. Sprich er verspürt ein ständiges Gefühl von Besorgnis und Angespanntheit.
Aber er kümmerte sich gut um seine Freunde, wenn er sie denn hatte. Er sorgt sich nur meistens zu viel oder ist oft so sehr gereizt, dass er schnell mal überreagieren konnte. Laut der Ärzte ist seine Angststörung da gefährlich, weil er sich wegen zu großer Besorgnis nicht mehr aus dem Haus trauen könnte oder in seinem Falle niemanden seiner Freunde mehr rauslassen würde. Wer sperrte ihn denn hier ein, huh?
Ich würde am liebsten diese Ärzte packen und in einen dunklen Raum im Keller einsperren, wo niemand ihre Schreie hören würde... und dann...
"-an... San! Choi San! SAN!", meine Gedankengänge wurden von einer kleinen Hand, die vor meinem Gesicht herumfuchtelte unterbrochen.
"Hm? Ja, was ist, Hongjoong?", wendete ich mich an den Rotschopf. "Wo warst du nur wieder mit deinen Gedanken, hm?", kam es nur zurück. Er klang besorgt um mich. Natürlich klang er besorgt. Er litt schließlich unter ständiger Besorgnis und Anspannung.
"Hab an die Ärzte gedacht und wie gern ich sie doch-", murmelte ich, doch Hongjoong unterbrach mich sofort. "Nein, San. Du weißt, dass das falsch ist! Naja, auf jeden Fall wollte ich nur sagen, dass heute Abend neue Leute eingewiesen werden. Es sollen diesmal gar nicht so viele sein, sondern nur zwei oder so", erzählte er mir nun.
Neue? Das könnte interessant werden... Vielleicht wäre ja endlich jemand zum Spielen und Spaß haben dabei... Ich hoffte es.
"Ah... das ist interessant... Neue also... hmm... ob einer von ihnen zum Spaß haben gut ist?", sprach ich nun meine Gedanken aus.
Hongjoong war glücklicherweise bereits an meine... Eigenart gewöhnt. Er nahm es mir nicht übel. Er wusste, wieso ich war wie ich war... aber auch nur er.
"Ja, vielleicht... vielleicht ist auch endlich jemand dabei, der dir hilft deine Psycho-Art abzulegen. Wer weiß, wer weiß?", meinte Hongjoong nur.
Er immer mit seinem 'Psycho-Art ablegen'. Als ob ich einfach diesen Spaß aufgeben würde. Es ist interessant zu sehen, wie Menschen auf meine Spielzeuge reagieren.
Und nicht einmal in der geschlossenen Einrichtung würde ich aufhören Spaß zu haben. Sonst wäre mein Leben doch nur schwarz-weiß. Doch das Quälen von Menschen... ja, das bringt Farbe in mein Leben.
Hongjoong wusste, was das Spielen für mich bedeutet. Er nahm es mir tatsächlich nicht mal übel. Darüber war ich froh. Er war ein guter Freund. Besser als... Yunho... es jemals hätte sein können.
Yunho... ihn verabscheute ich... An ihm würde ich mich noch rächen... irgendwann, ohh, irgendwann mein lieber Yunho, dann komme ich in dein Zimmer mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Messer in der Hand. Der Mond wird mein Antlitz silbern färben und dein Blut wird sich auf deinem Bettlaken verteilen... Du wirst schreien wollen, aber ich schneide dir vorher die Stimmenbänder durch. Wir wollen ja nicht, dass dich jemand hört. Ich werde dir die Sehnen an Füßen und Händen aufschneiden. Du wirst dich vor Schmerzen nicht rühren können. Und am Ende... dann werde ich dich mit offenen Wunden ganz allein liegen lassen. Das ist es, was Jeong Yunho verdient.
"San, es ist gleich 14 Uhr, dass heißt gleich dürfen wir in den Garten! Kommst du?", rief auf einmal Hongjoong von der Tür des Aufenthaltsraumes aus. Ich hatte gar nicht bemerkt wie er aufgestanden war.
Ich erhob mich und ging zu ihm. Er redete gerade mit dem Arzt, welcher aufpasste, dass niemand von uns abhauen würde.
Die Erdbeere erklärte ihm wie jeden Tag um diese Uhrzeit, dass wir in den Garten wollten. Und wie jedes Mal, so rief auch heute der Arzt jemanden an, der uns nach unten begleiten würde. Das war zu unserem Alltag geworden.
!!!Achtung!!!
Alles, was hier geschrieben steht, ist rein fiktiv und soll auf gar keinen Fall Körperverletzung, Mord, sexuellen Missbrauch und weitere absolut schlimme Verbrechen verharmlosen. Auf keinen Fall das geschriebene nachahmen und sollten euch Gedanken bezüglich bestimmten Themen wie zum Beispiel: Suizid oder Selbstverletzung durch den Kopf gehen, dann sprecht bitte mit jemanden darüber und lasst euch helfen. Aber euch muss klar sein, dass man sich nur helfen lassen kann und sich bessern kann, wenn man das will. Wenn man sich die Hilfe aufzwingt oder aufzwingen lässt nützt es rein gar nichts.
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Hey ho! Ich hoffe, euch hat das erste Kapitel der Story gefallen.
Wie geht's euch eigentlich so? Seid ihr alle wohlauf? Ich hoffe es doch.
Wir sehen uns beim nächsten Mal wieder~

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ℭ𝔞𝔩𝔩𝔢𝔡 𝔓𝔰𝔶𝔠𝔥𝔬ʷᵒᵒˢᵃⁿ
FanfictionChoi San ist schon eine ganze Weile in der geschlossenen Anstalt. Manchmal hat er seinen Spaß mit den anderen 'Patienten', aber meistens langweilt er sich dort einfach. Zumindest, bis Jung Wooyoung in das Nachbarzimmer einzieht... denn dieser Junge...