ℭ𝔞𝔩𝔩𝔢𝔡 𝔓𝔰𝔶𝔠𝔥𝔬ʷᵒᵒˢᵃⁿ

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ℭ𝔥𝔬𝔦 𝔖𝔞𝔫

An dem Tag, nachdem Wooyoung mit Taeyong und den anderen beiden sprach, hatte ich wieder eine Therapiestunde. Es war wieder Montag und alle mussten ihre Therapietermine wahrnehmen. Auch ich.

Montag ist wirklich der schlimmste Tag, wie alle sagen.

Montags habe ich meine Therapie mit Dr. Choi.
Es sind immer die schlimmsten.

Dr. Choi fragt immer nach meiner Vergangenheit.

Er fragt nach meinem Kindergarten.

Kindergarten

Als ob ich dem erzählen würde, was mir im Kindergarten passiert ist. Es war eh nichts interessantes.

Ich war ein Kind wie jedes andere auch.

Dr. Choi fragte auch nach meiner Grundschule.

Als ob ich da schon angefangen hätte anderen irgendwas zuleide zu tun.

Ich habe mit Jongho im Sandkasten gespielt.

Er fragte nach der weiterführenden Schule.

Das ergab ja noch Sinn, weil ich dort war, als ich hier her gebracht wurde.

Ich war am Anfang der achten Klasse, als ich anfing.

Jongho war in der siebten.

Yunho war mein bester Freund.

Aber jetzt ist er nicht mehr mein bester Freund.

Er wird genauso zahlen wie alle anderen.

Sie werden alle dafür zahlen, dass sie mich und Jongho auseinandergebracht haben.

Sie werden für unser Leiden bezahlen.

Natürlich sagte ich das Dr. Choi nicht.

Er würde mir nur irgendeine komische Therapie empfehlen. Das hatte er bei Hongjoong ebenfalls getan.

Und da ich nicht auf Dr. Chois Fragen antwortete, sondern nur auf dem dunkelbraunem, harten, knarzenden Holzstuhl vor dem genauso dunkelbraunen, harten, knarzenden Schreibtisch des Arztes saß, schaute mich der Doktor nur seufzend an.

"San, du musst mit mir reden, damit wir dir helfen können. Ich glaube nicht, dass du das Mädchen grundlos getötet hast. Dafür muss es doch irgendeinen Grund gegeben haben", hörte ich nun die kehlige Stimme des Mannes.

Ich schaute ihn gelangweilt an. Als ob das mich irgendwie zum Reden bringen würde.

Es würde alles nichts nützen.

Ich würde Dr. Choi keine Antworten geben.

"Hast du denn gar keine Schuldgefühle, San?", fragte mich nun der Ältere.

Ich schüttelte nur den Kopf.

Ich hatte keinen Platz für Schuldgefühle.