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𝕮𝖍𝖔𝖎 𝕾𝖆𝖓

Nachdem ich mit Jongho Wooyoungs Zimmer verlassen hatte, nahm ich sanft die Hand meines kleinen Bruders. Dieser blickte mir etwas unsicher in die Augen, ich lächelte jedoch warm und ging los. Ich wollte ihm unbedingt meinen Freund vorstellen. Also führte ich ihn ruhig zum Gebäudekomplex A. Hongjoongs Zimmer lag in diesem. 

Ich klopfte sanft an der Tür zu seinem Zimmer, in der Hoffnung, dass er gerade mit seinem besten Freund da war. Die Tür öffnete sich auch kurz nachdem ich klopfte. Der Rotschopf stand mir gegenüber. "Oh, San.. ich habe gerade keine Zeit... Du weißt doch, dass Mingi aller zwei Wochen kommt", erklärte er mir ruhig. 

"Ja, ich weiß. Ich möchte dir aber jemanden vorstellen. Und ich weiß nicht, wie lange er bleibt... Bitte, Hyung", erbittete ich.  "Na gut, kommt rein", stimmte Hongjoong mir nun doch zu. Er trat beiseite und ich trat ein, zog sanft Jongho hinter mir her. 

Im Raum saß ein schwarzhaariger Junge mit blonden Strähnen auf dem Bett. Das war also dieser Mingi. Er hatte ein ziemlich kantiges Gesicht, aber keines Falls hässlich. Er wirkte dadurch ziemlich... harsch, sag ich mal. Aber sein Blick verriet mir, dass er ein Softie war. 

"Hallo", murmelte ich. 
"Oh, hallo, ich bin Mingi. Du bist mit Sicherheit San", begrüßte der Junge mich. Ich nickte einfach.

"Warte mal, ich kenn dich doch! Du bist doch in meiner Klasse!", rief auf einmal Jongho aus. Mingi schaute meinen Bruder überrascht an. "Oh ja, stimmt. Du bist der Neue, richtig? Der jetzt mit Yeosang zusammen ist, nicht wahr?", gab Mingi zurück. Jongho nickte. "Ja, genau, ich bin der Neue." Mingi nickte auch. Ich blickte zu Hongjoong. Dieser wirkte genauso überrascht wie ich.

"Nun, Hongjoong... Das hier.. das ist mein Bruder", erklärte ich dem Rothaarigen vorsichtig. "Oh.. Oh! Also hast du es ihm erklären können?" Ich nickte langsam. Hongjoong lächelte warm und umarmte mich sanft. "Das freut mich für euch", murmelte er. "Danke.." nuschelte ich etwas verlegen. Ich spürte Mingis sowie Jonghos Blicke auf mir und Hongjoong. Dieser löste sich sanft von mir und hielt Jongho die Hand hin. "Freut mich dich endlich kennenzulernen, Jongho. San hat sehr viel über dich geredet. Er liebt dich wirklich sehr. Ich bin Hongjoong, sein bester Freund hier", erklärte Hongjoong meinem Bruder, welcher vorsichtig Hongjoongs Hand ergriff und diese schüttelte. Er sagte nichts, sondern nickte einfach verstehend. Manchmal war er einfach viel zu schüchtern.

Wir verbrachten noch eine Weile Zeit miteinander. Ich redete viel mit Mingi, um die Möglichkeit zu nutzen, den besten Freund meines besten Freundes etwas kennenzulernen. Währenddessen redeten Jongho und Hongjoong viel miteinander. Ich glaube Jongho erzählte Hongjoong, wie ich früher so war, und Hongjoong erzählte Jongho, wie ich jetzt so drauf war. 

Ich fand heraus, dass Mingi mit Hongjoong gemeinsam oft Lieder schrieb. Ich wusste, dass Hongjoong gerne Musik machte, ich wusste aber nicht, dass er es manchmal gemeinsam mit Mingi tat. Es war interessant, aber als ich bat, ein Lied hören zu dürfen, reagierten beide mit einem heftigen Nein und wurden rot. Es war ihnen scheinbar peinlich.

Ich fand auch heraus, dass Mingi Wooyoung kannte. Er war in Wooyoungs alter Klasse, gemeinsam mit Yeosang und seit kurzem auch Jongho. Jongho schien die Schule gewechselt zu haben. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er nur, dass die Kinder an der alten Schule ihn ärgerten wegen meinen Taten. Sie nannten ihn Psycho-Bruder und sowas. Ich murrte wütend. Was fiel denen denn ein?! Aber Jongho legte beruhigend eine Hand auf meinen Arm und meinte, dass alles okay sei und er ja jetzt eine neue Klasse hätte, die nicht mal wisse, dass er einen Bruder hat. Ich nickte nur.

Als es langsam spät wurde stand Mingi auf und meinte: "Ich muss wieder nach Hause, meine Eltern erlauben es mir nicht, hier zu übernachten." Ich nickte und hob meine Hand zum Abschied. Jongho verabschiedete sich auf die selbe Art und Hongjoong umarmte den deutlich größeren Jungen. "Bis in zwei Wochen, Mingi", murmelte die Erdbeere und Mingi verwuschelte ihm die Haare. Hongjoong murrte und löste sich von ihm. "Tschüss, Minion, bis bald, ich werde dich vermissen", Mingi lächelte und verließ mit diesen Worten den Raum. Ich schaute zu Hongjoong. "Minion?" "Er nennt mich so seit Ewigkeiten. Dafür nenne ich ihn manchmal Angel", erklärte der Ältere mir. Ich nickte verstehend. 

"Musst du nicht auch bald gehen, Jongho?", fragte Hongjoong meinen Bruder. Dieser schüttelte den Kopf und erklärte: "Ich schlafe hier. Meine Eltern sind zwar nicht begeistert davon, aber ich habe ihnen gesagt, dass ich ja nicht allein bin. Ich hab ja Yeosang bei mir." 

"Warum wollten Mum und Dad nicht, dass du hier schläfst?", fragte ich Jongho später, als ich ihn zu dem Gästeflügel brachte, wo Besucher schlafen durften. "Sie haben Angst, dass du mir was tun könntest...", murmelte er leise. "Was? Wieso? Ich bin doch ihr Sohn... Und du bist mein Bruder, ich würde dir niemals etwas antun!", empörte ich mich. "Naja... seit dem Vorfall sehen sie dich nicht mehr wirklich als Sohn an... Dad meinte, seine Kinder würden niemals Psychos sein, also hätte er nur einen Sohn... Und Mum redet überhaupt nicht mehr über dich... Als dein Brief kam hab ich ihn gerade so vor Mum und Dad verstecken können...", nuschelte Jongho leise. Ich nickte langsam. Das... tat weh zu hören..

Ich sagte nichts mehr dazu und brachte ihn einfach zu Rezeption des Gästeflügels. Ich erklärte der Rezeptionistin, wer er ist und dass er zu Yeosangs Zimmer gehört. Sie trug ihn ein und gab uns einen Zimmerschlüssel. Ich brachte Jongho noch in sein Zimmer und verabschiedete mich dann von ihm und Yeosang. Dann ging ich langsam zurück zu meinem Zimmer. Die Blicke, die mir manche Patienten auf meinem Weg zuwarfen ignorierte ich gekonnt. Ich wusste, sie waren voller Angst und Ekel gefüllt. Selbst an einem Ort, wo psychische Krankheiten normal waren, war ich der komische. Ich seufzte und zog mich einfach in mein Zimmer zurück. Morgen war ein neuer Tag und dann würde ich Jongho die Anstalt zeigen.

!!!Achtung!!!Alles, was hier geschrieben steht, ist rein fiktiv und soll auf gar keinen Fall Körperverletzung, Mord, sexuellen Missbrauch und weitere absolut schlimme Verbrechen verharmlosen. Auf keinen Fall das geschriebene nachahmen und sollten euch Gedanken bezüglich bestimmten Themen wie zum Beispiel: Suizid oder Selbstverletzung durch den Kopf gehen, dann sprecht bitte mit jemanden darüber und lasst euch helfen. Aber euch muss klar sein, dass man sich nur helfen lassen kann und sich bessern kann, wenn man das will. Wenn man sich die Hilfe aufzwingt oder aufzwingen lässt nützt es rein gar nichts.

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Hiii~ Wie geht es euch? Ich hab endlich mal wieder Motivation und Zeit  gefunden, meine Stories zu schreiben! Also hier ein neues Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen :) Ich schreibe heute auch nochmal an "The New Hero", ich kann aber nicht versprechen, dass es genug ist, um ein ganzes Kapitel zu füllen. Aber ich versuche es :) 
Byeee~

ℭ𝔞𝔩𝔩𝔢𝔡 𝔓𝔰𝔶𝔠𝔥𝔬ʷᵒᵒˢᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt