Werwolfangriff

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Pov Lilly

Nach über einer Stunde wurde dann das Abendessen beendet und die älteren Schüler wie ich durfte alleine zu unseren Häusern gehen während die Erstklässlern von den Vertrauensschülern begleitet wurden. Ich wusste immer noch nicht warum man Percy Weasley zum Vertrauensschüler von Gryffindor gemacht hatte. Immerhin war er ziemlich eingebildet und unfreundlich und machte keinen vertrauenserweckenden Eindruck aber er ist es trotzdem geworden und ich konnte es nicht ändern. Wenn mir etwas auf dem Herzen lag ging ich zu Professor McGonagall und sie hatte immer ein offenes Ohr für die Schüler ihres Hauses. Schnatternd gingen Luna. Mary und ich durch die Korridore Hogwarts und suchten uns dann einen Weg durch die, sich bewegenden Treppen von Hogwarts zu unserem Schlafsaal. Nach dem ein oder anderen Umweg schafften wir es endlich und kamen als eine der letzten an. Der Gemeinschaftsraum war schon ziemlich voll und da ich ziemlich erschöpft und voll gegessen war entschied ich mich früh zu Bett zu gehen und verabschiedete mich von meinen Freundinnen und stiefelte zu meinem Schlafraum den ich mir zusammen mit Luna. Mary und einer Erstklässlerin namens Clare teilte. Diese hatte sich auch entschieden früh schlafen zu gehen, denn die Vorhänge ihres Himmelsbettes waren zu gezogen und rücksichtsvoll löschte ich das Licht und zog mich im Mondlicht, welches durch die zwei großen Fenster fiel um. Dann legte ich mich auch ins Bett und hoffte, dass meine beiden Freundinnen ebefalls Rücksicht zeigten und uns nicht weckten. Doch natürlich waren die beiden nicht ganz so taktvoll, sodass ich nach zwei Stunden Schlaf unsanft durch plötzlich angehendes Licht geweckt wurde und die beiden sofort böse ansah. "Sag mal geht's noch?", fauchte ich sie an. "Ich und Clare möchten verdammt nochmal schlafen, wenn ihr es noch nicht bemerkt habt also macht gefälligst nochmal das Licht aus und seid leise." Nach meiner Predigt drehte ich mich wütend um und schloss die Augen nachdem das Licht gelöscht wurde. Ich hörte noch zwei geflüsterte Entschuldigungen und dann war ich auch schon wieder eingeschlafen.

Am nächsten Morgen erwachte ich als erste aus dem Raum und entschied mich schon anzuziehen. Dann ging ich die Wendeltreppe hinunter und grüßte die wenigen Schüler die ebenfalls schon wach waren freundlich. Eigentlich meldete sich in dem Moment schon mein Magen und verlangte nach Essen, doch ich wollte noch nicht so früh Essen also wollte ich ein wenig spazieren gehen um mich abzulenken. Ich verließ den Gemeinschaftsraum und ging nach draußen. Die kühle Morgenluft kam mir entgegen und es da bemerkte ich, dass ich keine Jacke mitgenommen hatte. Missmutig holte ich meinen Zauberstab raus und zauberte meine dicke Jacke herbei und einen wärmenden Schal. Gewappnet für die kalte Luft begann ich meinen Spaziergang und ging runter zum schwarzen See. Er lag noch ganz ruhig vor mir und ich genoss den friedlichen Moment als mich ein starker Windstoß traf. Ich drehte mich einmal im Kreis um zu gucken was den Wind verursachte und entdeckte Seidenschnabel neben mir. Mir stockte der Atem, denn normalerweise hielt der Hippogreif immer ein wenig Abstand zu mir, doch gerade senkte er seinen Kopf und stupste mich mit seinem Kopf an. Ich verstand und fuhr ihm ein wenig durch seine kühlen Federn am Hals. Seidenschnabel war wieder nach Hogwarts gekommen als Sirius Black gestorben war, er schien Hagrid vermisst zu haben und so lebte er frei auf dem Gelände um Hogwarts herum. Er stellte sich immer mal wieder als Objekt zu Verfügung wenn es ums Reiten ging aber ansonsten war er eher scheu und deswegen irritierte mich sein Verhalten ein wenig. Aber ich nutze die Chance lieber und erkundete und studierte ihn ein wenig. Denn man konnte nie wissen ob man mal etwas dergleichen wissen musste für einen Test oder eine andere Art von Prüfung. 

Doch plötzlich spannten sich die Halsmuskeln des Hippogreifs an und ein gefährlicher kehliger Klang verließ den Schnabel des Fabeltiers. Etwas ängstlich sah ich den Hippogreif an, doch dieser sah gar nicht zu mir sondern zu etwas, dass sich rechts von mir befand. Ich schaute dorthin und mir wurde ganz flau im Magen. Denn dort stand ein ausgewachsener Werwolf in Angriffsstellung und betrachtete mich hungrig. Er stand auf seinen Hinterbeinen und maß bestimmt an die zwei Metter. Er war sehr muskulös und hatte schwarzes Fell und ebenso schwarze Augen, was ihn umso bedrohlicher wirken ließ. Seidenschnabel trat zwischen mich und den Werwolf, breitete die Flügel aus und stellte sich auf die Hinterbeine. Ich konnte nur wenig sehen, blieb aber wie erstarrt stehen, war unfähig mich zu bewegen. Und dann begannen die beiden Fabelwesen zu kämpfen. Endlich war ich in der Lage meine Gliedmaßen zu bewegen und nahm die Beine in die Hand und lief los. Ich würde Seidenschnabel keinen Gefallen tun, wenn ich dort blieb und ich wollte sein Leben nicht riskieren. Ich war so voller Angst, dass ich nicht beachtete wo ich hinlief, hauptsache weg von dem Kampf und von dem Werwolf. Da lief ich gegen eine schwarze Wand!

Zwei Männer - eine EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt