Zwei Männer - eine Entscheidung

Kuss und Drachen

PoV Lilly

Unendlich lang kam mir der Kuss vor und ich wollte, dass dieser Moment ewig wehrte. Doch Professor Malfoy trennte unsere Lippen wieder voneinander und ich öffnete meine Augen. Er sah mich interessiert an und schien auf etwas zu warten. Unsicher was er wollte hob ich eine Augenbraue und legte den Kopf leicht schief. Dann lächelte er schelmisch und legte sogleich wieder seine Lippen auf meine und zog mich mit seiner rechten Hand an der Taille näher zu ihm ran. Sofort schmiegte ich mich an den harten Körper vor mir, hob meine Arme und legte sie um seinen Hals und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Und sie waren unfassbar weich und seidig und fühlten sich echt gut als ich sie mir durch die Finger gleiten ließ. Auch seine Hände gingen auf Wanderschaft wobei eine Hand immer mein Kinn hielt und mich an seine Lippen presste. Doch die andere Hand strich meine Seite entlang und blieb erst auf meiner Hüfte stehen um dann höher zu meiner Taille zurück zu wandern um dort zu bleiben. Erneut war er es der sich von mir löste und etwas atemlos versanken wir in den Augen des anderen. "Willst du heute hier bleiben?", durchbrach er dann wenig später die Stille und ließ mich lächeln. "Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist", wandte ich ein. "Ich muss in mein Haus und meine Sachen für morgen vorbereiten und dann meinen Freundinnen Rede und Antwort stehen." Seine Lippen verzogen sich zu einem neckischen Grinsen und er fuhr mit dem Fingern seiner rechten Hand die Konturen meines Gesichts entlang. "Dann tu dies. Ich werde dich morgen informieren wann ich dich sehen will." Erst war ich glücklich über diese Info aber die Wortwahl gefiel mir nicht wirklich. Denn es hieß ich sollte springen wenn er rief und eigentlich wollte ich das nicht. Aber ich ließ es erst auf mich zu kommen und stimmte seinem Vorschlag zu. Ich verabschiedete mich dann leise von ihm und er gab mir einen Abschiedskuss und dann trat ich vor die Tür, atmete einmal durch und ging dann leise durch die Korridore der Schule, versuchte niemandem zu begegnen und kam dann schließlich am Eingang zum Gryffindorturm an. Schon ziemlich erschöpft kam ich dann in meinem Schlafsaal an und sah in die neugierigen Augen meiner Freundinnen. Etwas entnervt rieb ich mir die Augen und ging auf meinen schlafplatz zu, setzte mich auf die Bettdecke und winkte die alle zu mir aufs Bett. "Na dann stellt mal eure fragen", sagte ich gefasst und dann bombardierten sie mich mit ihren Fragen.

Der nächste Morgen kam eindeutig zu früh und wir alle hatten Problem aufzustehen aber sie musste ja unbedingt gestern alles erfahren und fragen und nach zwei Stunden ließen sie mich endlich in Ruhe und dementsprechend war die Nacht ziemlich kurz gewesen. Aber ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert. Noch viel zu müde schleppte ich mich ins angrenzende Badezimmer und klatschte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht um etwas wacher zu werden was auch sofort zum erwünschten Erfolg führte. Schon viel lebensfroher als vorher, zog ich mich um und schlüpfte in die geforderte Schuluniform, packte meine Tasche zusammen und wartete dann auf meine beiden Trödelliesen und zu dritt liefen wir durch die noch kühlen Korridore der Schule und erreichten nach wenigen Minuten den Speisesaal. Hungrig ließ ich mich auf einen freien Platz sinken, saß mit dem Rücken zur Wand und beobachtete während ich aß das rege Treiben der anderen Schüler. Und in all diesen Massen grinste mich ein bekanntes Gesicht an. Draco Malfoy saß am anderen Ende des Saals und mit gegenüber und zwinkerte mir zu. Ich grinste ihn an aber dann fiel mir ein, was ich noch am Abend zuvor mit seinem Vater gemacht hatte und sofort senkte ich verlegen den Blick und wurde rot. Draco durfte das auf keinen Fall erfahren, sonst würde er bestimmt die Freundschaft mit mir auflösen und dabei machte er den Unterricht erträglicher wenn wir nebeneinander saßen. "Lilly bist du fertig?", fragte mich Mary von der Seite und als ich den letzten Bissen runter geschluckt habe nickte ich und gemeinsam standen wir auf und machten uns auf zur ersten Stunde des Tages, Pfelge magischer Geschöpfe. Eines meiner Lieblingsfächer, denn ich mochte Hagrid und ich war fasziniert von den verschiedensten magischen Wesen die es in unserer Welt gab. Wir verließen die Schule und gingen den steilen Abhang zu Hagrids Hütte hinab, hier und da konnte man auf ein zwei wilde Kaninchen umher hüpfen sehen. "Hey Süße." Ich erschrak als sich ein Arm um meine Taille schlang und sich Draco neben mich drängte. Mary an meiner anderen Seite verdrehte nur genervt die Augen und ließ zurück fallen, denn Draco ignorierte alle meine Freundinnen und ich hatte schon oft versucht als Bindeglied zu fungieren aber es hat nie wirklich etwas gebracht und ich hatte es akzeptiert. Denn ich wollte keine meiner Freundschaften aufgeben, ich hatte alle lieb gewonnen. "Hey Draco", sagte ich schmunzelnd. "Na, was hat dich denn gerade zum Erröten gebracht?". fragte er und wackelte mit den Augenbrauen. "War es mein gutes Aussehen?" Ich lachte leise in mich hinein und antwortete: "Natürlich. Das ist es immer." Ich hasste und liebte dieses Geflunker von uns aber konnte manchmal nicht wirklich sagen ob es von seiner Seite auch nur gespielt war oder ob er eine Absicht dahinter hatte. "Ja bei meinem gutes Aussehen kann man einfach nicht widerstehen, das verstehe ich", sagte er lachend und wir alberten noch den Rest des Weges herum bis wir bei Hagrid ankamen, der schon gewartet hatte.

"So meine Lieben, heute werden wir uns mit meinem Lieblingsthema beschäftigen. Das heutige Unterrichtsthema ist der Drache." Sofort war mein Interesse geweckt und auch Draco neben mir schien nicht ganz so abgeneigt zu sein wie sonst. "Welche Arten von Drachen kennen Sie?" Augenblicklich schossen die Arme von einigen Schülern in die Höhe und genannt wurden ungarischer Hornschwanz oder walischer Grünling und schwedischer Feuerball. Ich hielt mich zurück hätte aber noch viele mehr aufzählen können, denn im Geheimen waren Drachen meine Lieblingstierwesen und ich habe viele Bücher über Drachen und ihre Eigenschaften gelesen und war eine kleine Expertin auf diesem Gebiet. "Ich merke schon, dass ihr ein wenig Erfahrung mitbringt und hoffe, dass euch diese Stunde Spaß machen wird." Mit diesen Worten drehte Hagrid sich um und lief los, wir ihm hinterher.