Geschehnisse

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PoV Lilly

Die Unterrichtsstunde verlief wirklich gut und ich war meinem Lehrer wirklich dankar, dass er sich die Zeit nimmt und mir etwas Nachhilfe zu diesem Thema gibt. "So, Miss Evans", sagte er und ließ seinen Zauberstab sinken. "Sie machen wirklich gute Fortschritte." Ich lächelte ihn an. Ich fühlte mich geehrt, dass er so etwas zu mir sagte. "Aber lassen Sie uns an anderer Stelle weitermachen", sagte er und rieb sich leicht über die Augen. "Ich werde Ihnen in den nächsten Tagen den nächsten Termin zu kommen lassen", sagte er. "Bis nachher." Ach ja stimmt! Ich musste ja heute Abend noch zu Professor McGonagall um die Geschehnisse aufzuarbeiten. Ich verabschiedete mich von ihm und ging dann zum Gryffindor Gemeinschaftsraum wo mich schon Luna und Mary erwarteten. "Meine Güte, wo warst du?", fragte mich Luna während ich sie zur Begrüßung umarmte. "Professor Malfoy gibt mir Nachhilfeunterricht zum Thema Selbstverteidigung", erklärte ich und handelte mir verwirrte Blick von beiden ein. "Ich muss euch etwas erzählen", sagte ich und ging voran in eine ruhige Ecke des Raumes. "Ich bin die Schülerin gewesen die heute Morgen von dem Werwolf angegriffen wurde", beichtete ich und die beiden rissen die Augen auf. "Was? Warum hast du uns nicht erzählt?", fragte Luna fassungslos. "Ich war so überrumpelt heute morgen und wollte das Geschehene einfach verdrängen, deswegen habe ich nichts gesagt." Die beiden waren immer noch fassungslos aber nickten verstehend. "Ich war heute morgen noch so im Schock ich wollte es einfach für ne Zeit lang vergessen", sagte ich und fuhr mir durch meine Haare. "Ach Süße, das tut und so leid", sagte Luna und beide umarmten mich und gaben mir halt. Und dann fiel mir ein, dass ich ja um 19 Uhr bei Professor McGonagall erwartet wurde. "Wie spät ist es?", fragte ich und erntete verwirrte Blicke. "Es ist 18.45 Uhr ", sagte Luna und ich sprang auf. "Ich muss jetzt zu Professor McGonagall ", sagte ich gehetzt und verabschiedete mich von den beiden und eilte aus dem Gemeinschaftsraum. Ich hastete durch die Gänge und kam dann Punkt genau um 19 Uhr vor dem Raum zu stehen und klopfte an. "Herein", rief die Stimme meiner Lehrerin des Vertrauens und ich trat in den Raum hinein. Professor McGonagall und die anderen beiden waren schon da und alle musterten mich eingehend. Ich trat unwohl von einem Fuß auf den anderen und wartete darauf, dass irgendjemand das Wort egreifen würde. "Miss Evans wie geht es Ihnen?", fragte die Professorin. "Ganz gut ich habe meinen beiden Freundinnen die Geschichte gebeichtet", erklärte ich. Die Lehrerin lächelte warm. "Das ist gut. Es ist immer einfacher wenn man mit jemandem vertrautes reden kann." Ich nickte. "Und ich habe schon gehört, dass Professor Malfoy Ihnen Einzelunterricht geben wird zur Selbstverteidigung?" Ich nickte und schaute zum besagten Lehrer. Er beobachtete mich immer noch mit einer unlesbaren Mimik. "Okay lassen Sie uns anfangen", begann die Professorin. "Ich möchte, dass Sie sich wieder in die Situation von heute Morgen hinein versetzen. Am besten Sie schließen die Augen und konzentrieren sich nur auf meine Stimme." Also schloss ich die Augen und ließ die Erinnerungen von heute Morgen wieder hoch kommen. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag und ich fing an schneller zu atmen. Das erst kürzlich erlebte saß mir tief in den Knochen und als ich es zuließ strömte alles auf mich ein und überschlug sich. Immer wieder sah ich den fürchterlichen Anblick des Werwolfs nur wenige Meter vor mir und die Mordlust in seinen Augen und ich stellte mir vor was passiert wäre, wenn ich nicht den beiden Lehrern begegnet wäre. Ich wäre wahrscheinlich nicht mehr am Leben.  Angesichts dieser Vorstellung beschleunigte sich meine Atmung immer weiter bis ich das Gefühl hatte zu ersticken und es beflügelte meine Fantasie.  Genauso hätte es sich angefühlt, wahrscheinlich mit unerträglichen Schmerzen verbunden von den Wunden die er mir zu gefügt hätte. "Miss Evans?" Ganz weit weg erklang eine leise Stimme doch ich konnte ihr nicht antworten. Die Gedanken, Vorstellungen und Erinnerungen vermischten sich, ich konnte nicht mehr sagen ob ich verletzt wurde oder nicht ob ich am Leben war oder im Koma lag. Ich fasste mir an den Kopf, versuchte die Erinnerungen wieder weg zu schieben doch sie stürzten wie eine Flutwelle auf mich ein, begruben mich unter sich und hörten nicht auf. Dann spürte ich eine Wärmequelle links von mir. Mein Kopf wurde zurück gebogen und etwas zwang mich meinen Mund zu öffnen und eine bittere Flüssigkeit wurde mir eingeflößt. Ich war gezwungen zu schlucken und sofort wurden die Gedankengänge ruhiger und die Vorstellungen und Erinnerungen entzerrten sich und ich konnte wieder unterscheiden zwischen Realität und Wirklichkeit. Und dann war ich wieder fähig die Augen zu öffnen und sah die drei Lehrer an welche alle um mich herum standen und mich besorgt musterten. Professor Malfoy hielt meine Kopf nach hinten gedrückt und Professor Snape hatte ein Fläschchen in der Hand, welches er mir eben wohl eingeflößt hatte. "Miss Evans können Sie mich hören?", fragte mich meine Professorin und ich nickte immer noch schockiert über das eben passierte.  "Ich glaube wir sollten für heute aufhören", meinte Malfoy. "Soll ich Ihnen etwas zum Einschlafen geben?", fragte mich Snape und ich nickte erleichtert. Denn schlafen könnte ich nach dem eben geschehenem nicht mehr. Er gab mir eine Phiole. "Gehen Sie jetzt ins Bett ", sagte McGonagall sanft und ich verschwand aus dem Raum. Auf dem Weg zum Gryffindorturm ließ ich noch einmal Revue geschehen was eben passiert war. Ich hatte wirklich in Anwesenheit meiner Professoren eine Panikattacke gehabt. Wie peinlich war das denn bitte? Aber eigentlich waren Sie auch selbst Schuld immer wollte Professor McGonagall dass ich die Erinnerungen zuließ und genau das habe ich gemacht. Aber wahrscheinlich reagierte jeder Schüler da anders und sie würden mich jetzt bestimmt in Ruhe lassen nach meiner Panikattacke. Ziemlich müde geworden schleppte ich mich durch den Gemeinschaftsraum in meinen Schlafsaal und ließ mich auf mein Bett sinken. Ich zog mich aus und trank die klare Flüssigkeit aus der Phiole und sofort wurden meine Augen schwer und ich ließ mich nach hinten sinken, zog die Decke über mich und fiel in einen traumlosen Schlaf.

Zwei Männer - eine EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt