Komplikationen

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PoV Lilly

Als erstes beschloss ich die Sache mit Lucius zu klären. Ich brauchte in der Hinsicht Klarheit über seine Gefühle, ob er etwas empfand oder ob es einfach nur ein wenig Spaß war und das abgeschlossen war. Also ging ich nach dem Abendessen zu seinem Klassenraum und klopfte an. Ich war extrem nervös und mir schossen alle möglichen Szenarien durch den Kopf aber ich drängte diese zurück und wartete einfach. Es würde nichts bringen, wenn ich mich verrückt machte und es dann ganz anders kam, dann hatte ich mich umsonst aufgeregt. Die Tür öffnete sich und schon füllte sich der Türrahmen mit seiner hoch gewachsenen stattlichen Gestalt und die langen blonden Haaren umrahmten sein Gesicht. Er sah überrascht aus. "Hallo, Lilly was möchtest du hier?" Ich trat unruhig auf der Stelle. "Ich glaube unser Gespräch sollte nicht jeder mitbekommen", sagte ich leise und er verstand. Er trat von der Tür zurück und ließ mich eintreten. Leise schloss sich sie sich hinter mir und ich atmete einmal tief durch. "Also gut Lilly. Lass uns in meine privaten Räume gehen, ich meine zu wissen warum du hier bist." Unsicher und nervös folgte ich ihm durch den dunklen Klassenraum und ging dann durch die von ihm aufgehaltene Tür in seine Räumlichkeiten. Ich war zwar zu Beginn des Schuljahres schon einmal hier, aber da hatte ich keine Gelegenheit mich um zu sehen und das nutzte ich jetzt aus. Seine privaten Räume waren gemütlich eingerichtet in den Farben grün und silber, typische Slytherinfarben. Aber war auch zu erwarten, denn immerhin war seine Familie dafür bekannt. Ich fand es passt alles zusammen und es passte zu ihm. Wir standen in einem großen Wohnzimmer mit einem Kamin und davor stand eine Wohngruppe aus grünen Möbeln. Und in einer Ecke des Raumes stand ein Schreibtisch mit einem Stuhl, wo er wahrscheinlich die Unterrichtsvorbereitung machte und Hausaufgaben kontrollierte, denn einige Stapel Pergamentpapier lagen drauf. Außerdem führten zwei Türen in andere Räume, einmal in das Schlafzimmer und weiter ins Bad und die andere Tür vielleicht eine Küche oder etwas ganz anderes. Da räusperte Lucius sich und ich errötete. Er hatte mich dabei erwischt wie ich mich ganz gedankenverloren in seinen Räumen umgesehen habe. "Gefällt es dir?", fragte er interessiert und ich drehte mich zu ihm um. Er stand noch immer an der Tür und beobachtete mich eingehend und ich nickte aus seine Frage hin. "Mir gefallen die Farben. Sie verkörpern deine Prinzipien." Er nickte verstehend. "also Lilly, warum genau bist du hier? Warum hast du gleich nach deinem Erwachen mich aufgesucht?" Also war jetzt die Zeit gekommen. Entweder er würde mir seine Gefühle gestehen und alles komplizierter machen oder ich würde enttäuscht und verletzt werden aber hätte dann ein Problem weniger. Ich atmete einmal sehr tief ein und aus, nahm all meinen Mut zusammen und stellte die alles entscheidende Frage. "Was hast du Gefühle für mich Lucius?......Oder war das nur eine Affäre die du im Sinn hattest?..........Ich muss Gewissheit haben und wissen was zwischen uns ist oder nicht ist und ich dachte, dass ich einfach nicht mehr die Zeit habe mir darüber Gedanken zu machen. Ich möchte endlich Klarheit und keine Gerüchte oder Hoffnungen die sich dann nicht erfüllen und mich im Endeffekt nur noch mehr verletzten, deswegen habe ich dich jetzt gleich aufgesucht." Jetzt war es raus! Ich traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen obwohl das feige war. Aber ich konnte mich einfach nicht überwinden. Ich wollte nicht das Entzücken in seinem Gesicht sehen, wenn er alles nur zum Spaß gemacht hatte und sich jetzt an meiner Misere ergötzte. Ich wollte nicht die Schadenfreude sehen. Und ich wollte nicht tieftraurig werden, wenn ich nicht den gewünschten Ausdruck in seinem Gesicht sah, den ich mir erhoffte.

Als nach ein paar Minuten noch keine Reaktion seinerseits gekommen war, nahm ich dies als stille Ablehnung und konnte meine Enttäuschung und Trauer gepaart mit Verletztheit niicht mehr zurück halten. Still und heimlich liefen mir die Tränen über die Wangen und ich versuchte ihn nicht wissen zu lassen, dass ich seinetwegen weinte. "Ich hab schon verstanden", wisperte ich, nicht wissend ob er es überhaupt vernommen hatte. "BItte geh von der Tür weg. Ich möchte gehen." Ohne mich umzudrehen versuchte ich die Geräusche zu vernehmen, die signalisierten, dass er weggetreten war aber ich hörte nichts und so musste mich notgedrungen umdrehen und sah ihn immer noch an der selben Stelle stehen. "Bitte Lucius, lass mich gehen." Weiter kam ich nicht, denn meine Stimme versagte und spätestens jetzt hatte er bestimmt registriert, dass ich seinetwegen weinte. Und dann kam Bewegung in ihn. Er überwand die paar Schritte zwischen uns in Sekunden und schlang seine Arme um mich. Ich krallte mich in seinen Umhang und fing nun lauthals an zu schluchzen. Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals und nahm seinen Geruch in mich auf, versuchte ihn zu verinnerlichen, denn es würde wahrscheinlich das letzte mal sein, dass ich ihm so nahe kommen würde. Also genoß ich diesen letzten Augenblick, drückte ihn fester an mich und lebte im Hier und Jetzt für diesen Moment. Und dann fing er an zu sprechen. "Die letzten Monate waren der blanke Horror für mich", murmelte er in mein Haar und das so leise, dass ich Probleme hatte ihn zu verstehen. "Ich habe dich in jeder erdenklichen Art und Weise vermisst, die ein Mensch wahrscheinlich haben kann. Im Unterricht in der sechsten Stufe habe ich immer wieder nach dir Ausschau gehalten und war jedes Mal wieder enttäuscht wenn du nicht da warst. Jedes Mal in der großen Halle bei jeder Mahlzeit habe ich hoffnungsvoll zu den Gryffindors geschaut um einen Blick auf dich zu erhaschen, aber wenn ich dann dort deine Freundinnen traurig sitzen war wurde erneut ein tiefes Loch in meine Brust gerissen. Und immer wenn ich dich im Krankenflügel besucht habe und hoffte, dass du zufälligerweise genau dann erwachen würdest, wenn ich da war. Immer wieder wurde ich enttäuscht und verlor die Hoffnung und es zerriss von innen heraus. . Und ich habe registriert wie viel du mir bedeutest....Ich stimme dir zu, zuerst war es wirklich nur eine Affäre, die ich in Aussicht hatte. Ich wollte Spaß und du warst vielversprechend aber als du dann gar nicht mehr da warst und überall gefehlst hast, habe ich begriffen wie wichtig du mir doch bist und musste mir eingestehen, dass ich mich in eine meiner Schülerinnen verliebt habe." Ich glaubte meinen Ohren nicht. Hatte er gerade wirklich gesagt, dass er mich liebt?

Schei*e jetzt saß ich wirklich in der Tinte! Wie sollte ich das denn jetzt gerade biegen?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 02, 2022 ⏰

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Zwei Männer - eine EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt