Unterricht

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PoV Lilly

Als Luna und ich den Raum erreichten setzten wir uns in zweiter Reihe auf die linke Seite an den Fenstern. Es waren erst wenige Schüler da, da es erst in zwanzig Minuten anfing. Also packten wir unsere Sachen aus und unterhielten uns dann ein wenig über den anstehenden Stoff des Schuljahres. Denn insgeheim waren wir zwei kleine Streber und guckten uns im voraus schon an, was in der Stunde passieren würde. Dann wurde es plötzlich lauter im Klassenraum. Ich schaute zur Tür und entdeckte Draco Malfoy mit seinen beiden Aufpassern Crabe und Goyle. Alle drei waren im selben Jahrgang wie ich und im Haus Slytherin und echte Chaoten. Obwohl Draco eigentlich ganz nett ist wenn man ihm erstmal kennengelernt hat. Ich wandte mich wieder Luna zu und ignorierte das Gerede hinter uns als eine Tasche auf den Tisch hinter uns geknallt wurde und wir uns erschrocken umdrehten. Draco grinste mich schelmisch an und ließ sich auf den Sitz hinter Luna fallen. "Na Lilly wie waren deine Ferien?", fragte er gutgelaunt und ignorierte Luna wie immer. Ich verstand nicht warum, denn sie war immer höflich und begrüßte ihn aber ihm schien das nicht zu interessieren. Luna und ich haben auch schon oft über dieses Thema gestritten aber ich konnte nicht erreichen, dass Draco nett zu ihr war und ich wollte ihn als Freund nicht aufgeben, denn er war immer humorvoll und war ein guter Zuhörer. Er war im vergangenen Jahr ein guter Freund geworden und machte die Stunden in denen weder Luna noch Mary da waren ziemlich angenehm und ich half ihm im Stoff wenn er mal Probleme hatte. "Ach sie waren nichts besonderes. Wir waren in Rumänien und haben uns dort Drachen angeschaut", erzählte ich und winkte ab. "Und wie waren deine?" Sein Blick verfinsterte sich und er schaute weg. Ich verstand, dass er nicht darüber reden wollte und wollte gerade auf ein neues ansetzen als Professor McGonagall den Raum betrat und der Unterricht begann. Ich sah Draco noch entschuldigend an und drehte mich dann um um dem Geschehen zu folgen.

"Ich erwarte, dass sie zur nächsten einen Aufsatz zu diesem Thema von mindestens 5 Seiten geschrieben habt." Die Klasse grummelte vor sich hin und wir fingen an einzupacken als Professor McGonagall sagte: "Miss Evans, Sie bleiben bitte noch. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen!" Ich zuckte leicht zusammen, bestimmt ging es um den Angriff von heute Morgen. Luna sah mich irritiert an, doch ich winkte ab und sagte, sie solle schon mal vorgehen zum nächsten Raum, ich würde nach kommen. Sie nickte und verließ zusammen mit den anderen Schülern den Raum. Als wir alleine waren, schwang Professor McGonagall den Zauberstab und schloss die Tür. "Miss Evans ich habe von dem Vorfall heute Morgen gehört und wollte mich davon überzeugen, dass es Ihnen wirklich gut geht." Sie hatte die Stirn besorgt in Falten gelegt und schaute mich mitfühlend an. "Ja Professor es geht mir gut. Es ist zum Glück nichts passiert und den Unterricht bringt mich auf andere Gedanken und lässt mir die Möglichkeit das von heute Morgen zu vergessen", gestand ich. "Soll Professor Snape Ihnen etwas geben um die Erinnerungen zu unterdrücken?", fragte sie sanftmütig, doch ich schüttelte den Kopf. "Ich würde gerne mit Ihnen heute Abend noch einmal reden in Anwesenheit der beiden anderen Professoren. Sie müssen das Geschehene hinter sich lassen und Verdrängen alleine reicht da nicht." Ich schluckte und wollte schon wiedersprechen, aber ich wusste, dass das Reinfressen in einen nicht gut war und einen mental instabil machte. Also stimmte ich wiederwillig zu und ich würde 19 Uhr zu ihr ins Büro kommen um mich der Situation noch einmal zu stellen und um sie zu verarbeiten. 

Als ich den Raum verließ, guckte ich auf meinen Stundenplan um zu schauen was als nächstes anstand und sah dort Zaubersprüche bei Professor Flitwick. Schnell eilte ich durch die Gänge und kam auf den letzten Drücker zum Unterricht bevor der Professor begann. Schnaufend ließ ich mich neben Luna fallen, packte meine Sachen aus und konzentrierte mich dann auf den Unterricht. Danach gingen Luna und ich zusammen zu unserer letzten Unterrichtsstunde, dunkle Künste bei Professor Malfoy. Auf dem Weg dorthin fragte Luna nach was Professor McGonagall von mir wollte, doch ich blockte ab und lenkte das Thema auf den bevorstehenden Unterricht. Auch diese Stunde ging ohne Vorkommnisse von statten, doch dann erklang wie nach der ersten Stunde die Aufforderungen, dass ich bitte noch sitzen blieb. Luna schaute mich wieder verwundert an. "Ich erzähl es dir nach dem Gespräch." Sie nickte und ging kommentarlos aus dem Raum. "Ich dachte es würde Ihnen vielleicht gefallen, wenn ich Ihnen etwas Nachhilfe zum Thema Selbstverteidigung gebe." Ich hob überrascht den Kopf und sah ihn mit großen Augen an. "Wir möchten doch nicht, dass es beim nächsten Mal schief geht, wenn keiner in der Nähe ist." Ich nickte verstehend. "Dann erheben Sie sich!", foderte er mich auf und zauberte die übrigen Tische und Stühle an die Fensterseite, sodass man genug Platz zum Bewegen hatte. "Der Zauber den ich Ihnen beibringen möchte ist ziemlich schwierig aber eine nützliche Sache wenn man in großer Not ist", erklärte er mir und trat zu mir. "Wie Sie wissen gibt es den Protego Zauber, allerdings funktioniert dieser nur bei Zaubern, weshalb ich Ihnen einen anderen Verteidigungszauber lehren werde." Ich wurde etwas stutzig. "Wäre es dann nicht sinnvoller das vor der gesamten Klasse zu machen, Professor?"

"Natürlich wäre das für alle von Vorteil, aber in dieser ersten Stunde konnte ich bereits gut einschätzen wo sich das Niveau des Klasse befindet und Sie und ihre Sitznachbarin sind etwas besser als der Rest der Klasse. Der Großteil ist noch nicht bereit den Zauber zu erlernen und im Einzelunterricht ist einfacherer es zu erklären."Ich nickte verständnisvoll und erinnerte mich an den Verlauf des Unterrichts zurück. Professor Malfoy hatte uns alle gebeten einen anspruchsvollen Zauber durchzuführen und nur bei mir und bei Luna hat er ansatzweise geklappt, bei den anderen hat gar nichts funktioniert. "Dann lassen Sie uns anfangen", sagte er noch und der Einzelunterricht begann.

Zwei Männer - eine EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt