Duellieren und noch mehr

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PoV Lilly

Nach dem Essen ging ich mit meinen beiden Zimmergenossen in den Gryffindorgemeinschaftsraum, jedenfalls wollten wir es doch dann fiel Mary ein, dass sie noch Hausaufgaben für ihren morgigen Unterricht machen musste, also änderten wir unser Ziel und betraten dann schließlich die Bibliothek. Auch ich musste noch etwas erledigen, also suchte ich mir die passenden Bücher zusammen und fing an sie durchzublättern und hin und wieder machte ich mir Notizen zu den einzelnen Infos um sie zum Schluss in einem umfassenden Text umzuwandeln. Nachdem ich die letzten Wörter geschrieben hatte, schaute ich auf und tauchte aus meinen Gedanken wieder auf und sah zu meinen Freundinnen. Mary war immer noch über ihre Aufzeichnungen gebeugt schien aber zu merken, dass ich sie ansah, denn sie sah ebenfalls auf und war mir einen verzweifelten Blick zu während sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen stahl. Denn sie wusste, dass ich sie nicht abschreiben ließ. Dann wanderte mein Blick weiter und da stellte ich fest, dass Luna nicht mehr auf ihrem Platz saß. Also fragte ich Mary wo sie abgeblieben war. "Luna ist schon ins Bett gegangen. Ihr geht es nicht so gut und sie hatte Kopfschmerzen. Hast du das nicht mitbekommen?", fragte Mary amüsiert. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und fand es immer wieder witzig, dass ich so tief in meinen Gedanken versinken konnte, dass ich alles um mich herum vergaß. Ich schaute auf meine Uhr und riss erschrocken die Augen auf. Ich musste in 10 Minuten bei Professor Malfoy sein! Ungläubig, dass ich so sehr die Zeit vergessen hatte, packte ich rasch mein Papier, die Feder und das Tintenfass in meine Tasche und räumte in windeseile meinen Tisch auf, brachte die Bücher an ihren angestammten Platz  und eilte dann aus der Bibliothek während ich noch schnell Mary mitteilte, dass ich zu Professor Malfoy musste.

Auf die Sekunde genau kam ich an der Bürotür des Professors an und klopfte etwas außer Atem und versuchte meine Atmung zu regulieren um nicht so zu schnaufen. Da schwang auch schon die Tür auf und ich trat in den mir bekannten Raum. Wie immer waren die Tische  und Stühle zur Seite geräumt worden, Professor Malfoy saß hinter seinem Schreibtisch und Professor Snape stand rechts von ihm, mit den Armen abgestützt auf dem Schreibtisch und schien etwas zu lesen, was auf der Arbeitsfläche lag. In dieser Haltung fielen ihm seine kinnlagen Haare ins Gesicht und verhüllten sein Gesicht, sodass es von mir verborgen blieb. "Guten Abend Lilly", sprach Professor Malfoy. "Hatten Sie einen angenehmen Tag?" Ich war etwas überrascht, dass er sich nach meinem Tag erkundigte aber dachte mir nichts weiter bei und antwortete: "Ja Professor, im Großen und Ganzen würde ich ihn schon als angenehm betiteln. Es gibt noch schlimmere Tage." Er nickte und stand dann auf und kam um den Tisch herum und auf mich zu. "Dann lassen Sie uns mit dem Unterricht beginnen!"
Diese Unterrichtsstunde hatte es wirklich in sich, denn ich musste gegen Professor Snape in einem Duell antreten und sollte mich vor seinen Zauber verteidigen ohne anzugreifen. Und der Professor hielt sich nicht zurück sondern warf in rascher Reihenfolge Zauber auf mich und ich hatte echt Mühe alle abzuwehren. Aber nach fünf Minuten erlöst mich Professor Malfoy und schien sehr zufrieden mit mir zu sein. Er reichte mir ein Glas Wasser was ich etwas außer Atem dankend annahm und winkte dann Professor Snape zu sich. "Wir werten kurz deinen Verlauf in Verteidigung aus und entscheiden dann ob wir dir weiter Einzelunterricht geben werden oder ob wir dich entlassen." Mit einem etwas mulmigem Gefühl ging ich zu einem der Fenster und sah raus in die Nacht und beobachtete hin und wieder eine Eule die vorbei flog. Und anscheinend versank ich wieder sehr tief in meinen Gedanken denn erst als ich eine Berührung am Arm spürte und sich ein Schatten über mich legte tauchte ich aus meinen Gedanken wieder auf und sah Professor Malfoy vor mir stehen und ich spürte eine angenehme Wärme hinter mir, voraus ich schloss dass Professor Snape dicht hinter mir stand. "Miss Evans alles in Ordnung?", fragte der großgewachsene blonde Mann vor mir.
"Ja alles gut,  ich habe leider die schlechte Angewohnheit sehr tief in meinen Gedanken zu versinken, dann kriege ich nichts mehr um mich herum mit", sagte ich leise und senkte meinen Blick verlegen. Ein leises Lachen war zu hören und eine Hand   erschien in meinem Blickfeld und legte sich unter mein Kinn um mein Gesicht anzuheben, sodass ich dem Mann vor mir in die Augen schauen musste. "Miss Evans es ist nichts schlechtes an ihrer Angewohnheit. Wir haben uns nur Sorgen gemacht, weil sie nicht auf unsere Aufforderung reagiert haben", erwiderte der Professor sanft und sah mir tief in die Augen. Eine Weile sagte keiner ein Wort und ich genoss es zwischen den beiden Professoren zu stehen und deren Wärme zu spüren. Und dann unterbrach Professor Snape die Stille und sagte leise:" Ich glaube Miss Evans sollte wieder in ihr Haus zurückkehren, sonst wird das zu spät." Ganz leicht konnte ich seinen Atem auf meiner Kopfhaut spüren und ich genoss es. "Aber zuerst wollten wir Sie noch über unsere Auswertung bezüglich des Unterrichts informieren." Ich nickte leicht. "Also Sie haben sehr gute Fortschritte gemacht und ich denke jeder der Sie irgendeinmal angreifen will, weshalb auch immer wird sein blaues Wunder erleben. Sie beherrschen die Verteidigung fast perfekt und der Rest werden Sie durch Übung erlangen. Wir würden den Einzelunterricht beenden, denn es gibt nicht mehr viel, was wir Ihnen beibringen können. Und wir würden Professor Dumbledore darüber informieren, dass Sie außer Gefahr sind. Inzwischen sind die Schutzzauber der Schule auch wieder hergestellt und er wird das morgen zum Frühstück verkünden." Ich nickte zustimmend. "Okay Miss Evans ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend und wünsche Ihnen eine gute Nacht." Mit diesen Worten verabschiedete sich Professor Snape und ich spürte einen leichten Druck auf meinen Hinterkopf und erkannte erstaunt, dass er mir anscheinend einen Kuss aufs Haupt gegeben hatte. Als sich die Tür hinter ihm schloss standen Professor Malfoy und ich immer noch unverändert und sahen uns in die Augen. Und dann wanderte mein Blick sein Gesicht entlang. Es war mir zwar etwas peinlich aber ich konnte es nicht verhindern, dass meine Augen irgendwann zu seinen Lippen wanderten und dann immer wieder zwischen den beiden Punkten wechselten. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf deine Lippen und dann beugte er sich vor, umfasste mit seinen großen Händen mein Gesicht, hob es noch ein wenig weiter an, erwartungsvoll schloss ich meine Augen und dann trafen sich unsere Lippen zum ersten Mal.

Zwei Männer - eine EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt