16.

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Die blasse Haut glänzte im Mondlicht welches durch das Fenster fiel. In dem Zimmer war es still, lediglich der ruhige Atem des Kleineren war in regelmäßigen Abständen zu hören. Dazai saß auf der Bettkante und betrachtet nachdenklich den zierlichen Körper seines Partners. Er hatte ein Weinglas in der Hand welches er mit einem der sündhaft teuren Tropfen aus Chuuyas Weinregal gefüllt hatte, der Rothaarige würde ihn deswegen am Morgen wahrscheinlich die Hölle heiß machen. Leicht schwenkte er die dunkelrote Flüssigkeit in dem Glas ehe er es an seine Lippen setze und einen kleinen Schluck nahm. Der edle Alkohol ran seine Kehle herunter und hinterließ einen leicht herben aber dennoch fruchtigen Geschmack auf seiner Zunge. Genüßlich schloss er seine Augen und nahm einen tiefen Atemzug, der süßliche Duft des Weines mischte sich mit dem Geruch nach Sex, welcher noch immer in dem Zimmer hing. Ein Grinsen fand den Weg auf seine Lippen, wenn er sich daran erinnerte wie der Kleinere noch vor knapp einer Stunde stöhnend auf ihm saß und ihn geritten hatte als hätte er nie etwas anderes gemacht. Dazai konnte sich zwar denken das Chuuya nicht gerade der Blümchensex-Typ war, aber das sein Partner so eine Energie hatte überraschte ihn immer wieder. Die Gedanken des Braunhaarigen wurden unterbrochen als er neben sich spürte wie der Rotschopf sich bewegte und ein paar unverständliche Worte murmelte. Langsam ließ er seine Hand durch die roten Locken gleiten und erntete dafür ein wohliges Seufzen. Chuuya schmiegte sich an ihn und Dazai konnte sehen wie sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildete. Wer hätte gedacht das sein kleiner Chibi einmal für ihn lächeln würde, normalerweise war der Rotschopf in seiner Gegenwart genervt oder wütend.  Was nicht zuletzt daran lag das der Größere eine besondere Schwäche dafür hatte seinen Partner zu provozieren. Mit einem Schmunzeln nahm der Braunhaarige noch einen Schluck Wein und sah wieder aus dem Fenster, der leuchtende Mond stand schon fast parallel zu diesem und so hatte Dazai eine herrliche Aussicht. Still und unberührt lag die nächtliche Stadt dort vor ihm im schimmernden Mondlicht. So hätte er seiner Meinung nach ewig hier sitzen können, diese wunderbare Aussicht genießend mit einem Glas Wein in der Hand und dem friedlich schlafenden Chuuya neben sich. Wieder regte sein Partner sich neben ihm und setzte sich schließlich leicht auf, benommen rieb er sich über die blauen Augen und blinzelte ein paar mal. „Ich hab eine Flasche Wein aufgemacht, ich hoffe das war okay Chibi.", Dazai sah ihn an und Chuuya nickte leicht ehe er sich wieder an ihn schmiegte. „Kannst du trotzdem richtig mit ins Bett kommen? Ich will kuscheln.", murmelte sein Partner schon wieder halb schlafend, der Braunhaarige nickte abwesend und stellte das mittlerweile leere Weinglas neben die Flasche ehe er sich zu Chuuya ins Bett legte. Fast augenblickliche schmiegte sein Partner sich an ihn und seufzte zufrieden, „Danke Dazai.", hauchte er gegen die Brust des Braunhaarigen. Dazai bekam eine Gänsehaut, langsam strich er dem Kleineren über den Rücken und zog schließlich sanft die Decke über ihre Körper. Eine Weile lag Dazai noch wach, grübelte vor sich hin während er durch die roten Locken Chuuyas krauelte und ihm ab und zu einen Kuss auf den Scheitel hauchte. Schließlich schloss er die Augen und driftete langsam in einen tiefen Schlaf ab.

„Willst du auch einen Kaffe?", Chuuya sah Dazai müde an welcher nur leicht nickte und langsam in die Küche schlenderte. Nachdenklich betrachtete er den Rothaarigen, welcher an der Kaffeemaschine stand und ihm eine Tasse des heißen Getränkes zubereitete. Chuuya trug nur ein ihm viel zu weites Hemd und eine Boxershorts was Dazai dazu verleitet mehr als nur einmal auf das nahezu perfekt geformte Hinterteil seines Partners zu schauen. „Ich merke das du mir auf den Arsch schaust Makrele.", sagte der Kleinere beiläufig ehe er sich herum drehte und Dazai eine dampfende Tasse vor die Nase stellte. „Du trägst mein Hemd.", war jedoch das einzige was er zu dieser Aussage zu sagen hatte, was Chuuya verächtlich schnauben ließ. „Scheint dich ja nicht zu stören.", sagte er dann und drehte sich wieder von dem Größeren weg um sich selber einen Kaffe zu kochen. Der Braunhaarige beobachtete genau den Hüftschwung des Kleineren und schüttelte dann leicht seinen Kopf, „Nein, nicht im geringsten. Gehst du so zur Arbeit ChuChu?", grinsend beobachtete er wie der Angesprochene sich blitzschnell zu ihm drehte und plötzlich bedrohlich nah vor ihm stand, „Pass auf was du sagst, nur weil du mich fickst darfst du dir nicht gleich alles erlauben!", Dazais Grinsen wurde breiter. Er stützte seine Arme auf seinen Ellenbogen ab, faltete seine Hände und legte seinen Kopf etwas schief, „Du gibst also zu das ich es dir so richtig besorge ja? Das ich gut ficke. Wolltest du das sagen Chibi-chan?", schnell duckte er sich als Chuuyas Faust direkt auf sein Gesicht zu raste und entkam dem Schlag nur haarscharf. Beleidigt drehte der Rotschopf sich von ihm weg und schnappte sich seine Kaffeetasse. Nachdem er sie zur Hälfte mit Milch gefühlt und drei Zuckerstücken in der, mittlerweile cremefarbenen, Flüssigkeit versenkt hatte nahm er einen Schluck und schloss genießerische die Augen. Dazai musste schmunzeln, dieser Anblick war einfach zu putzig. „Ich wusste gar nicht das du deine Zuckermilch gerne mit ein bisschen Kaffe trinkst Chuuya", der Rothaarige sah ihn skeptisch an, „Das ist ja wohl der einzige Weg Kaffe zutrinken, Teme.", der Braunhaarige schüttelte lachend seinen Kopf. Auch er nahm nun einen kleinen Schluck aus der Tasse vor sich und verzog sofort das Gesicht, der bittere Geschmack hatte ihm noch nie gefallen aber Zucker wollte er auch nicht, also ließ er den Geschmack über sich ergehen und spürte fast augenblicklich die Wirkung des Getränkes. Schon viel wacher als zuvor schlenderte er zu Chuuyas Schreibtisch, der in einer ruhigen Ecke in seinem Wohnzimmer stand, und schnappte sich eine der oberen Akten. Mit dieser in der Hand kehrte er zu dem Rotschopf zurück welcher ihn die ganze Zeit wachsam beobachtet hatte. „Was machst du da?", fragte er ihn schließlich und warf einen kurzen Blick auf die Zettel welche Dazai nun interessiert durchforschte. Chuuya erkannte die Zettel wieder, es waren die Missions- und Verlaufsberichte einiger Mitglieder welche entweder direkt unter seinem Befehl standen oder sich einfach allgemein einen oder mehrere Ränge unter ihm befanden. Dazai schien ein Blatt gefunden zu haben was ihn besonders interessierte, seine Augen huschten über die gedruckten Worte, schienen jeden noch so kleinen Strich auf dem Blatt ab zu scannen. Schließlich beobachtete Chuuya wie sein Partner eine Augenbraue nach oben zog und einige Zeit in dieser Position verharrte. Gerade wollte Chuuya zu einer weiteren, dies mal etwas patzigere, Frage ansetzten, doch genau in dem Moment erfüllte ein Klingeln die Luft. Der Kleinere zuckte etwas zusammen während der Braunhaarige es nicht einmal zu bemerken schien. Chuuya stellte seine Tasse ab und eilte in den Flur um dort in den Taschen seines Mantels zu graben. Schlussendlich zog er sein Handy hervor und nahm, ohne zuvor auch nur einen Blick auf das Display zu werfen, den Anruf entgegen. „Was gibts?", langsam ging er zurück zu Dazai dessen Augen jetzt wieder auf ihm lagen. Während der Rotschopf der Antwort am anderen Ende der Leitung lauschte zog der Braunhaarige ihn sanft auf seinen Schoß und legte seine Arme um seinen Bauch. „Guten Morgen Chuuya, ich hoffe ich habe dicht nicht geweckt.", Mori klang amüsiert während er diesen Satz aussprach und im Hintergrund hörte man Elise irgendetwas singen. „Natürlich nicht Boss, was kann ich für Sie tun?", Dazai hatte begannen über seinen Bauch zu streichen und ihm sanfte Küsse in den Nacken zu hauchen. „Nichts besonderes, ich wollte dich nur fragen ob du mir im laufe des Tages einen Bericht nach oben bringen könntest.", Mori klang schon fast desinteressiert während er dies sagte. Chuuya warf einen Blick auf die Dokumente welche Dazai vor sich ausgebreitete hatte. „Natürlich, um welchen Bericht handelt es sich?", während er diese Frage stellte versuchte er in dem Durcheinander das Dokument zu finden, welches Dazai wohl so interessant fand. Fast schon beiläufig tippte sein Partner auf ein Blattpapier vor sich, so als habe er bemerkt was der Kleinere suchte. Dankend lächelte Chuuya ihn an und überflog den Bericht während er Mori zuhörte. „Es ist das Verlaufsprotokoll eines Verhöres, wenn mich nicht alles täuscht habt ihr die Zielperson für die schwarze Echse gefangen.", erstaunlicher weiße befand sich exakt dieses Dokument gerade in Chuuyas Hand, „Ja ich habe es hier gerade gefunden, ich werde es ihnen natürlich sofort zukommen lassen.", er warf Dazai einen fragenden Blick zu und nickte in Richtung des Dokumentes, der Braunhaarige jedoch war zu sehr damit beschäftigt sanfte Küsse in seinem Nacken zu verteilen. „Ach das hat doch keine Eile Chuuya, ich hätte es nur gerne im laufe des Tages in meinem Büro.", Mori klang fast so als habe er eigentlich nicht das geringste Interesse an diesem Dokument. „Verstanden Boss.", sagte Chuuya schließlich und begann die anderen Dokumente wieder etwas zuordnen was Dazai mit einem unzufriedenen Knurren kommentierte. „Na dann bis später Chuuya, ach ja, richte Dazai doch bitte auch einen guten Morgen von mir aus.", ihm war so als würde er das Grinsen seines Bosses vor sich sehen, „Woher...?", sichtlich verwirrt hatte Chuuya in seinem Handeln innegehalten, „Es ist auch mir nicht entgangen das ihr beide in letzte Zeit sehr oft bei einander übernachtet.", Mori klang belustigt und Chuuya biss sich leicht auf seine Lippe, „Ist das ein Problem Boss?", am anderen Ende war ein Lachen zuhören. „Nein natürlich nicht, solange es nicht eure Arbeit behindert interessiert mich euer Privatleben nicht. Wie dem auch sei, ich erwarte das Dokument in meinem Büro.", mit diesen Worten legte der Mafiaboss auf und Chuuya legte seufzten das Handy vor sich auf den Tisch. Dazai strich ihm durch die Haare, „Alles okay?", der Kleinere nickte nur und schmiegte sich an den Braunhaarigen.

Remember not to love me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt