5.

964 46 8
                                    

Chuuya wanderte in Gedanken versunken durch die Gänge des riesigen Gebäudes. Er wusste nicht wo ihn seine Füße hintrugen und es war ihm ehrlich gesagt auch egal. Durch seinen Kopf spukten die Worte des Braunhaarigen und Chuuya war es fast so als könnte er den heißen Atem des Größeren wieder auf seiner Haut spüren. Hatte Dazai das Recht so etwas zu tun? Chuuya war schließlich nicht sein Sklave oder etwas in der Art. Vor seinem inneren Auge erschien Dazai wie er fröhlich trällernd die Wette erkälte. Seufzend schlug Chuuya sich eine Hand vor sein Gesicht. Immer noch wanderte er scheinbar ziellos durch die schier endlos wirkenden Gänge. Doch Chuuyas Füße wussten anscheine wo sie hin wollten, abrupt blieb der Hutträger stehen. Als er seinen Kopf hob stand er vor einer schlichten Tür an welcher ein genauso schlichtes Schild hing.

Ruhe

Pranke in geschwungenen Schriftzeichen auf der glatten, weißen Oberfläche. Chuuya wusste genau wem diese Tür gehörte und er war sehr erleichtert das seine Füße ihn hierhin getragen hatten. Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür und trat ein. „Hey, Schwester? Bist du da?", der Rothaarige zog seine Schuhe aus und machte sich auf den Weg in das geräumige Wohnzimmer. „Chuuya.", die Stimme der Frau war sanft und ein leichter Hauch von Freude schwang mit ihren Worten mit. „Komm her und setzt dich.", sie klopfte leicht neben sich auf das schwarze Sofa von welchem aus man durch eine Fensterfront auf Yokohama herab blicken konnte. Seufzend ließ Chuuya sich neben sie sinken, legte seinen Kopf in den Nacken und drehte ihn leicht zu ihr, seine Augen hielt er geschlossen. Koyo musterte ihren Schützling und schmunzelte leicht als sie den dunklen Fleck an seinem Hals bemerkte. „Hattet ihr Spaß?", fragte sie und lächelte geheimnisvoll als Chuuya die Augen aufriss und sie ungläubig ansah, „W-W-Was?!", seine Stimme war leicht panisch, so sah man ihn nicht oft, eigentlich sah nur Koyo ihn so und das wirklich nur sehr selten. Der Rothaarige vor ihr zeigte seine Schwäche nicht offen vor anderen, dazu war er viel zu stolz. Sie tippte sich immer noch lächelnd an den Hals, genau an die Stelle auf welcher an Chuuyas Hals ein deutliches Mal zusehen war. Seine Augen weiteten sich noch mehr, sofern das überhaupt möglich war, „Sieht man es so sehr?", fragte er dann und seine Stimme war nur ein hauchen, Koyo legte den Kopf schief und sah den Kleineren prüfend an. Normalerweise hätte er es lautstark abgestritten anstatt so ruhig, ja gerade zu verzweifelt, zu reagieren. „Ist alles in Ordnung Chuuya?", bei diesen Worten schien sich der Hutträger wieder zu fangen und sein, für solche Momente typischer, genervter Blick legte sich auf sein Gesicht. Er drehte sich schnaubend nach vorne und starrte aus dem riesigen Fenster dann begann er zu erzählen. Er erzählte von Dazai, der ihn mal wieder provoziert hatte, er erzählte von dem Bibliotheksraum, welchen er vollständig zerlegt hatte und schließlich auch von der dämlichen Wette. Koyo hatte die ganze Zeit über geschwiegen und seiner Erzählung gelauscht, nun legte sie eine Hand an ihr Kin und sah nachdenklich nach draußen. Die Sonne ging unter und tauchte den Hafen sowie auch die ganze Stadt in ein Meer aus wunderschönen Farben. Das Wasser glitzerte und funkelte in diesem Naturschauspiel und strahlte eine angenehme Ruhe aus. „Sag mal Chuuya, warum lässt du dich auch immer auf diese Wetten ein? Langsam müsste dir doch klar sein, dass Dazai sich vorher schon sicher ist das er gewinnen wird.", ihr Blick glitt zu dem Kleineren welcher beleidigt aus dem Fenster schaute, „Ich lass mich nun mal leicht provozieren. Von dieser dämlichen Makrele ganz besonders, er tut immer so als wäre er etwas besseres als ich. Tzz.", Chuuya verschränkte seine Arme vor der Brust und ließ seinen Kopf wenige Sekunden danach wieder seufzend in den Nacken fallen. „Was mach ich denn jetzt Koyo? Bin ich jetzt wirklich...sein...Eigentum?", auch wenn der Rothaarige die Antwort wahrscheinlich schon wusste fing die Frau neben ihm zu sprechen an, „Naja, im Prinzip war es ja nur wieder eine eurer dämlichen Wetten. Er hat doch noch nie wirklich auf seinen Gewinn bestanden oder?", ihre Augen waren wachsam auf den Kleineren gerichtet. Chuuya seufzte, „Diesmal schon.", murmelte er dann und richtete sich wieder auf. Eine Weile blickte er noch schweigend aus dem Fenster, Koyo sagte nichts mehr, sie hielt es für angemessener ihren Schützling nun in Ruhe seinen Gedanken nachgehen zu lassen. Schließlich kam von Chuuya ein kurzes und sehr spöttisches Lachen, der Hutträger stand auf. „Es ist schon spät und ich möchte dich nicht weiter belästigen, außerdem bin ich müde.", er warf der Frau auf dem Sofa einen flüchtigen Blick zu, sie nickte lächelnd. Langsam setzte Chuuya sich in Bewegung, an der Tür angekommen zog er sich seine Schuhe wieder an und gerade als er die Tür öffnen wollte ergriff Koyo noch einmal das Wort. Die elegante Frau war in den Flur gekommen und stand nun keine zwei Meter von dem Rothaarigen entfernt, „Gute Nacht Chuuya, ich hoffe du findest Schlaf in deinen unruhigen Gedanken.", ihre Stimme war sanft und ihre Augen strahlten Wärme aus, das taten sie nicht oft. Chuuya hob leicht seinen Kopf und lächelte Koyo an, auch dieses Lächeln sah man nur selten meist grinste er spöttisch oder sogar herablassend, ehrlich lächeln tat er eigentlich nur bei Koyo. Er nickte ihr noch einmal zu ehe er die Tür öffnete und auf den Flur hinaus trat, und sie hinter sich wieder in ihr Schloss zog. Nun stand der Hutträger alleine auf dem dunklen Flur, einmal atmete er noch tief durch ehe er sich in Bewegung setzte um zu seinem Apartment zu gelangen.

Unschlüssig starrte der Braunhaarige an die Decke über ihm. Er lag seit knapp zwei Stunden in seinem Bett und versuchte verzweifelt einzuschlafen. Seufzend setzte er sich auf und strich sich einmal durch die Haare. Was Chuuya wohl gerade tat? Bestimmt schlief er schon seit einer Ewigkeit seelenruhig in seinem Bett. Dazai musste grinsen als er an das friedliche Gesicht dachte welches Chuuya beim schlafen machte. Schon zu oft hatte er einen, vom Einsatz des befleckten Schmerzes, zu sehr erschöpften Rotschopf zurück ins Hauptquartier getragen und nicht gerade selten war der Hutträger dabei eingeschlafen. Der braunhaarige Mafiosi dachte an die, zugegebener weise nicht ganz faire, Wette und an seinen herrlichen Gewinn.
Nakahara Chuuya.
So oft hatte Dazai schon davon geträumt den rothaarigen Wirbelwind sein nennen zu können. Das der Kleinere von dieser Situation nicht so begeistert war wie er, wusste er natürlich, aber Dazai würde ihn schon noch dazu bringen ihn früher oder später freiwillig zu küssen. Sachte strich er sich mit dem Zeigefinger über seine Lippen. Vielleicht würde er den Kleineren ja auch schon bald zu mehr überreden können? Die Vorstellung von Chuuya stöhnend und nach mehr bettelnd unter ihm gefiel Dazai sehr, das konnte er nicht bestreiten. Er biß sich auf die Lippen, wie Chuuyas Gesicht wohl aussehen würde wenn Dazai ihn nahm? Vielleicht war der kleine Rotschopf ja sogar richtig pervers. Dazai keuchte leicht auf, als er seine Hand auf seine Bettdecke fallen ließ zuckte er zusammen. Er blickte nach unten und konnte selbst durch die Decke seine deutliche Erektion sehen. Frustriert stöhnte er auf, er schlug die Decke zur Seite und begab sich in sein Badezimmer. Schnell hatte er sich seinem einzigen Kleidungsstück, einer schwarzen Boxershorts, entledigt und stieg unter die Dusche. Er drehte das Wasser auf und sofort schossen eiskalte Wassertropfen auf seinen Körper herab. Er zog erschrocken die Luft ein und lehnte sich gegen die Wand, er schloss seine Augen und während das kalte Wasser über seinen Körper lief dachte er wieder an seinen Partner. Vor seinem inneren Auge sah er Chuuyas Gesicht, seine Augen waren halb geschlossen und blickten ihn mit einem Schleier der Lust an, die Wangen des Kleineren hatten einen leicht Rotton angenommen, auch sein Mund war leicht geöffnet und der Speichel ran von seinem linken Mundwinkel sein Kin herab. Wie von selber legte sich Dazais Hand an seine Erektion, welche bei seinen Gedanken natürlich kein Stück kleiner geworden war, da half auch kein kaltes Wasser. Langsam begann er sein Glied auf und ab zu pumpen, dabei keuchte er leise und hielt die Augen geschlossen. Dazai versuchte sich vorzubestellen wie es sich wohl anfühlen würde wenn Chuuyas kleine Hände diese Arbeit übernehmen würden. „Fuck.", wieder keuchte er auf und erhöhte das Tempo seiner Bewegungen. In seiner Vorstellung drückte Chuuya seinen Körper an ihn und begann an seinem Hals zu saugen während der Kleinere Dazais Erektion bearbeitete. Er würde den Rothaarigen wahrscheinlich an der Hüfte packen und sie herumdrehen. Ein weiteres Keuchen kam dem Braunhaarigen über die Lippen. Er stellte sich vor wie er Chuuyas zierlichen Körper gegen die Wand drücken würde um ihn dann ohne große Vorbereitung oder sinnlos langes Vorspiel hart zu nehmen. Dazais Bewegungen wurden abermals schneller, „Fuck, Chuuya.", murmelte er und lehnte seinen Kopf keuchend an die Wand. Ob Chuuya wohl eng war? Sicherlich. Die Vorstellung das Dazai der erste wäre der in den Genuss kam diesen wunderbaren Jungen zu vögeln gab ihm den Rest. Mit einem ersticken Stöhnen und dem Namen seines Partners auf den Lippen kam Dazai schließlich. Er blieb noch eine Weile unter der Dusche stehen bis seine Atmung sich wieder beruhigt hatte. Danach stellte er das Wasser ab, stieg aus seiner Dusche um sich abzuzocken und legte sich dann einfach nackt in sein Bett. Er kuschelte sich in seine warme Decke und fiel nun endlich in einen ruhigen Schlaf.

Remember not to love me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt