21.

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„Jetzt rede endlich!", wieder raste die Messerklinge in sein Bein, Blut lief über seine Haut, verklebte seine Kleidung. Er biss die Zähne zusammen, gab keinen Mucks von sich, nicht ein Geräusch wollte er diesem Bastart gönnen. „Gut dann nicht.", die Klinge drehte sich in seinem Fleisch, seine Augen weiteten sich, der Schmerz pochte durch seinen Körper, er biss seine Zähne fester zusammen. An seinem Ohr knackte es, sein Kiefer, er ermahnte sich zu einer ruhigen Atmung. „Ich verliere langsam meine Geduld mit dir.", knurrte sein Gegenüber, er zog das Messer aus seinem Fleisch, wieder überrollte ihn eine Schmerzwelle. „Wenn du mir antworten würdest könnten wir uns das hier ersparen.", der Blick des Mannes wanderte über den kleinen Körper vor sich, zu gerne würde er ihn einfach töten, doch sie hatten noch keine Antwort von ihm bekommen. Außerdem würde sein Boss ihm den Hals dafür umdrehen, irgendetwas hatte er noch mit dem hartnäckigen Zwerg vor. Er spukte ihm vor die Füße, „Von mir aus könntest du ruhig hier verrecken, aber da wäre noch etwas was wir von dir wissen wollen, du Mafia-Abschaum.". Ein müdes Lächeln zierte die Lippen des Kleineren, der Blutverlust machte ihm zu schaffen und die Schmerzen ließen ihn am Abgrund der Bewusstlosigkeit balancieren. Wenn man nicht bald seine Blutungen stoppen würde, würde er hier elendig verbluten wie Schlachtvieh. Die Tür wurde geöffnet, nur ein leises Geräusch am Rande seines Bewusstseins. „Ich sagte dir doch bereits das diese Mafiosi erstaunlich resistent gegen Folter sind.", die Stimme des Doktors trieb ihm die Gale nach oben, zu gerne wollte er einen bissigen Kommentar abgeben, jedoch fürchtete er das seine Stimme dafür zu schwach war. Langsam schloss er seine Augen, er war so unendlich müde, wollte schlafen, nichts als schlafen. Doch er wusste genau das wenn er jetzt einschlafen würde, die Chancen sehr hoch standen das er nie wieder aufwachen würde. Er wollte noch nicht sterben, konnte noch nicht sterben, da gab es noch eine Sache die er vorher erledigen musste. Etwas wichtiges was er noch jemandem sagen musste. Es kostete ihn sehr viel Kraft seine Augen wieder zu öffnen, erschöpft blinzelte er und selbst das schummrige Licht in dem kleinen Zimmer brannte in seinen Augen. „Er wird verbluten wenn wir das nicht verbinden.", der Doktor bekam nur ein Schnauben als antwortet, „Ob tot oder lebendig, die Ratte spricht doch sowieso nicht.", ein Klappern war zu hören, dann ein Rascheln. Geräusche die in seinen Ohren schmerzten wie ein Pistolenschuss. Der Doktor kam auf ihn zu, kippte etwas über seine Wunde, das Blut wurde leicht weggespült, die tiefe Fleischwunde brannte wie Feuer. Wenigstens ließen sie ihn nicht verbluten, etwas, was er ihnen durchaus zugetraut hätte. „Sag uns doch einfach was wir wissen wollen.", der Doktor drückte einige Verbandpolster auf die Wunde, legte einen Druckverband an. Der Kleinere blieb still, blinzelte gegen das wenige Licht, versuchte nicht einzuschlafen. Sein Bein wurde langsam taub, die Schmerzen ebbten ab, ob der Doktor es wohl betäubt hatte? Für einen kurzen Moment wusste er nicht mehr ob er noch atmete. Wieder schloss er seine Augen, er wusste nicht wie lange er schon hier in diesem Raum war, angekettet an einem Stuhl als wäre er ein Hund. Seitdem er wieder zu sich gekommen war stellten sie ihm immer wieder die gleiche Frage. Wieder und wieder, nie hatte er geantwortet, würde auch nicht antworten. Eine Antwort bedeute Verrat, er würde ihn nicht verraten, niemals. Er würde ihm treu bleiben und wenn das bedeutete das sie ihn früher oder später töteten, dann war das wohl sein Schicksal. So zumindest dachte der Kleinere. Ein erneutes Rascheln ließ ihn müde die Augen öffnen, er konnte nicht mehr, vielleicht war es doch gar nicht so schlecht etwas zu schlafen? „Weißt du was ich hier habe?", die Stimme des Doktors wirkte hämisch, missmutig richtete er seinen Blick auf den Weißhaarigen. „Das sind Akten, über die Port Mafia, über dich, über diesen Dazai.", jetzt hatte der Doktor es geschafft seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, er sah ihn an, fast so, wie ein Bluthund der nur darauf wartete das sein Herr "Fass" sagte. Der Doktor grinste, jetzt hatte er den Mafioso da wo er ihn haben wollte, er wusste aus einigen Berichten das der Kleinere eine sehr niedrige Akzeptanz gegenüber jeglichen Bemerkungen hatte. Er wollte ihn etwas provozieren, wer weiß, vielleicht würde es ja seine Zunge etwas lockern. „Was schaust du denn so wütend?", das Grinsen wurde zu einem scheinheiligen Lächeln, ein Knurren kam dem Mafioso über seine Lippen, er war selber erstaunt darüber wie fest dieses doch klang. „Lass ihn da raus.", zischte er dem Verrückten zu, „Aber, aber, er gehört doch dazu und vor allem gehört er zu dir, Nakahara Chuuya.", der Rothaarige vor ihm zuckte zusammen, schon seit er hier war hatte ihn niemand mit seinem Namen angesprochen. Wieder knurrte er, wenn sie Dazai auch nur einmal anrühren würden, würde er sie alle in der Luft zerreißen. Sein Blick fixierte den Doktor, dieser Lächelte provozierend zurück, „Keine Sorge, dein Freund wird uns doch bestimmt antworten. Oder etwa nicht?", in Chuuya stieg immer mehr das Verlangen auf diesen Bastart in vier Teile zu zerteilen. Dieser zückte jedoch nur sein Handy und lächelte kühl, seine Finger wählten eine Nummer, danach stellte er den Anruf auf laut. Das Rufsignal hallte durch den Raum, ansonsten war alles still. Drei mal klingelte es ehe der Anruf entgegen genommen wurde, Chuuya musste schlucken, eine ihm viel zu vertraute Stimme war zu hören. „Was?!", bluffte sie in das Telefon, gerade so, als sei sie in Eile und der Anruf würde sie von etwas sehr wichtigen abhalten, dem war wahrscheinlich auch so. „Hallo Dazai, ich hoffe wir stören dich nicht.", wieder dieses scheinheilige Lächeln, der Rotschopf hätte explodieren können. „Wer bist du und was willst du? Und denk ja nicht das du irgendwelche Spielchen mit mir treiben kannst, das ist gerade ein sehr schlechter Zeitpunkt für sowas.", seine Stimme glich zum Ende hin immer mehr einem bedrohlichen Knurren. Chuuya streckte sich unbewusst in Richtung des Telefons was den Doktor Grinsen ließ, „Oh Verzeihung, ich möchte deine wertvolle Zeit auch gar nicht so lange in Anspruch nehmen. Aber hier ist jemand, der gerne mit dir sprechen würde.", er hielt das Handy vor Chuuya und dieser starrte einen Moment nur darauf ehe ein heftiger Schmerz ihn zum Keuchen brachen, jemand hatte ihm auf die Wunde gedrückt. „Dazai.", seine Stimme war ein Flüstern und eigentlich war er sich sicher das sein Partner ihn nicht gehört hatte. Am anderen Ende der Leitung war es eine zeitlang still, „Willst du etwa nicht mit ihm sprechen? Da ist er aber bestimmt sehr traurig, wo er doch so tapfer alles aushält nur um dich nicht zu verraten.", ein Knurren war die Antwort, „Wenn ihr es wagt ihm auch nur ein Haar zu krümmen. Dann werde ich euch alle töten, ich lass euch auch noch ein zweites Mal brennen.", die Stimme des Braunhaarigen war nur ein bedrohliches Flüstern und Chuuya konnte sich den Blick seines Partners beinahe vorstellen. „Oh keine Sorge, ich hätte da nur eine Frage, leider mag dein Hündchen uns nicht besonders. Aber du kannst uns da doch sicher antworten oder? Dann könnte er selbstverständlich sofort wieder gehen.", das Lächeln, welches auf seinen Lippen lag erinnerte Chuuya immer mehr an das von Mori. Dazai schnaubte am anderen Ende, „Wenn du nicht antwortest, wird natürlich Chuuya dafür den Kopf hinhalten müssen.", ergänzte der Weißhaarige beinah beiläufig und wie auf Befehl rammte der Mann hinter ihm Chuuya das Messer diesmal in das andere Bein, erschrocken schrie der Rothaarige auf. „Chuuya!", Dazais Stimme klang alarmiert, der Kleinere zog scharf die Luft ein, „Geht schon, mach dir um mich keine Sorgen. Leg einfach auf Dazai.", zischte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Sicher nicht! Lasst ihn gefälligst in Ruhe, kapiert?!?", fauchte sein Partner am anderen Ende. Der Doktor schmunzelte amüsiert, „Wir lassen ihn in Ruhe wenn du uns brav antwortest.", am anderen Ende war ein Knurren zu hören. Chuuya schloss seine Augen, er versuchte den Schmerz weg zu atmen. „Dazai. Leg auf und geh nicht wieder ran ich-", der Rest des Satzes ging in einem Schrei unter, der Mann hinter ihm hatte ihm gerade drei Finger gebrochen. „FASST IHN NICHT AN IHR WIXXER!", der Rothaarige hielt die Luft an, der Schmerz pochte durch seine gesamte Hand und kroch seinen Arm herauf. Immer wieder wurde ihm kurz schwarz vor Augen, ein Wimmern kam über seine Lippen als der Doktor mit einem Lächeln über seine Finger strich. „Also Dazai, beantwortest du uns ein paar Fragen?", Chuuya spürte wie der Knochenbrecher drei Finger auf seiner anderen Hand in seine nahm und wieder wimmerte er, „Bitte nicht.", flüsterte er kraftlos. „Okay! Ich beantworte ihre dämlichen Fragen, aber lassen sie ihre Finger von ihm.", knurrte sein Partner in das Telefon und Chuuya schüttelte schwach den Kopf, „Dazai nicht. Mori bringt dich um wenn du Informationen weiter gibts.", der Druck auf seinen Fingern wurde stärker und er bereitete sich darauf vor diesen Schmerz gleich noch ein zweites Mal zu spüren. „Das ist mir scheiß egal. Also, was habt ihr dreckigen Bastarde jetzt für Fragen?", der Doktor lächelte leicht. „Also zunächst einmal, wie viele Waffenlager besitzt die Mafia?", er hatte einen Plauderton angenommen, „Neun.", kam die knappe Antwort, der Doktor sah aus dem Augenwinkel wie der Rothaarige für einen kurzen Moment innehielt und auf das Telefon sah. Die Angabe war falsch, schmunzelnd schenkte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Telefon. „Du bist also der Meinung das du uns anlügen kannst, ja?", er nickte dem Mann hinter Chuuya zu, welcher mit einem schnellen Handgriff die Finger seiner anderen Hand brach. Chuuya schrie auf, „Zwölf! Es sind Zwölf!", die Stimme des Braunhaarigen überschlug sich schon beinahe, der Doktor grinste, „Bist du dir da ganz sicher Dazai? Ich glaube du brauchst noch einmal einen kleinen Denkanstoß.". Wieder nickte er dem Mann zu, das Messer fand seinen Weg in Chuuyas Hand, der Rothaarige starrte auf die Klinge ehe er japsend nach Luft rang, als er die Klinge drehte war das knacken der feinen Knochen zu hören. Chuuya schrie jetzt nich mehr, er brüllte, alles in seinem Körper schien einen Moment zu stocken. „ES SIND ZWÖLF! DAS IST DIE WAHRHEIT!", der Weißhaarige grinste, „Weiß du Dazai, Lügnern glaubt man nun mal nicht mehr so gerne.", er schmunzelte und sah auf den Rotschopf herab. „Gibt es Akten über diese Waffenlager?", er sprach wieder im völligen Plauderton. „Ja, für jedes Lager eine, darin sind die Sicherungen aufgeführt und ihr Bestand.", der Braunhaarige ratterte diese Informationen herunter bis Chuuya ihn unterbrach, „Verdammt Dazai jetzt halt die Schnauze! Leg auf! Bitte!", Chuuya liefen die Tränen über die Wangen und seine Stimme klang so flehend wie noch nie. „Mori tötet dich, das ist Hochverrat. Bitte sei still!", ein Knacken, ein betäubender Schmerz, er schrie auf. Wieder hatte der Man die Klinge in seiner Hand gedreht, durch einen Schleier aus Tränen sah er auf das Telefon in der Hand des Doktor. „Ich bitte dich Dazai.", wisperte er kraftlos, „Ich bitte dich, sag nichts mehr.", Dazai blieb eine Zeit lang stumm, dann begann er mit seltsam belegter Stimme wieder zu sprechen. „Wenn du es unbedingt willst, dann soll es so sein.", der Weißhaarige sah unzufrieden auf das Handy, dann glitt sein Blick zu Chuuya und ein diabolisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er legte das Handy neben sich auf einen Tisch und ging auf den Rothaarigen zu, langsam strich er ihm über die Haare, an seinem Kieferknochen entlang ehe er schließlich sein Kin in die Hand nahm und zu sich drehte. „Ich kann verstehen warum Dazai etwas an dir findet, du besitzt tatsächlich eine sehr attraktive Seite Chuuya.", der Rothaarige drehte ruckartig seinen Kopf zur Seite, „Fass mich nicht an!", fauchte er und seine Augen funkelten gefährlich. „Sonst was? Kommt sonst dein Partner und muss dich wieder beschützen?", während er diese Worte aussprach wanderte er mit seiner Hand den Oberschenkel des Rotschopfes langsam nach oben, welcher sich in seinen Fesseln wand. „Lass das! Hör auf mich anzufassen!", Chuuya sah aus dem Augenwinkel das Handy und ihm stockte der Atem, Dazai hatte nicht aufgelegt. „Dazai leg endlich auf!", verzweifelt versuchte Chuuya die Hand zu ignorieren, welche über seine Körpermitte strich und dafür sorgte das sich ihm der Magen umdrehte. Schließlich zog der Doktor ihm die zerschleißende Kleidung aus, dem Rothaarigen liefen stumm die Tränen übers Gesicht. Er wollte keinen Ton von sich geben, wollte es Dazai nicht antuen, aus Angst der Braunhaarige würde es nicht verarbeiten können. Mittlerweile war er fast nackt und dem Mann vor sich schein dies mehr als nur zu gefallen, „Du kannst deinen Spaß mit ihm haben, aber sei nicht all zu grob.", der Mann, welcher Chuuya noch vor wenigen Minuten die Finger gebrochen hatte löste nun seine Fesseln, zog den Rothaarigen hoch und drückte seinen Oberkörper auf den Tisch auf welchen auch das Handy lag. Immer noch hatte Dazai nicht aufgelegt, Chuuya presste seine Lippen auf einander, weiterhin wollte er seinen Partner nicht dieser Situation aussetzten. Der Mann griff ihm in die Haare und zog seinen Kopf nach oben, Chuuya wurde von einem roten Licht geblendet, registrierte dies jedoch gar nicht wirklich. Ein kurzes Wimmern verließ seinen Mund als der Mann hinter ihm sich in ihm versenkte. „Lächeln Chuuya, du musst doch nun wirklich nicht so gequält schauen. Dazai freut sich bestimmt dein Lächeln zu sehn.", und während der Doktor diese Worte aussprach verstand Chuuya was dieses rote Licht war. Er versuchte seinen Kopf von der Kamera weg zu drehen, doch hielt der Mann ihn eisern fest während er begann sich zu bewegen. Die ersten Stöße hielt er noch stumm aus, doch als er schneller wurde wuchs auch sein Schmerz immer weiter, bis er ihn nicht mehr aussiehlt. „Vergib mir Dazai.", er flüsterte nur während er mit verschwommener Sicht in die Kamera sah, der Weißhaarige schob das Handy grinsend noch näher an ihn. Chuuya registrierte kaum noch das Dazai immer noch nicht aufgelegt hatte, dann begann er zu schreien. Er schrie das er aufhören sollte, das er nicht das Recht dazu habe und irgendwann schrie er nur noch aus purem Schmerz heraus. Am anderen Ende der Leitung war es still, Chuuya sah die Tränen nicht, welche über die Wangen des Braunhaarigen glitten und langsam sein Kin entgalt wanderten ehe sie auf den Boden tropften. „Aufhören.", seine Stimme war ein heißeres Flüstern dann erhob er sie zu einem verzweifelten Rufen, „HÖRT AUF DAMIT! Bitte last ihn in Ruhe! Ich beantworte alles, ich sage wirklich alles nur bitte lasst ihn nicht so leiden!", der Doktor grinste, hob seine Hand und sofort hielt der Mann inne. „Dazai.", Chuuyas Stimme war nur ein leichter Windhauch, „Bitte tu es nicht.", er sah ein letztes Mal in das rote Licht der Kamera vor ihm ehe er sein Bewusstsein verlor.

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