22.

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„Wenn ich diesen Wixxer in die Finger bekomme!", knurrend tigerte Dazai in dem Büro auf und ab, Odasaku folgte seinem besten Freund mit den Augen. Seitdem der Anruf beendet war, war dieser nicht mehr zu beruhigen, egal was er zu ihm sagte der Braunhaarige ließ sich nicht besänftigen. Wieder ließ Odasaku seinen Blick zu dem Computer wandern auf dessen Bildschirm ein Video pausiert angezeigt wurde. Er verzog kaum merklich das Gesicht als er erneut in die blauen Augen des Rothaarigen sah, welche ihn durch das Glas gerade zu durchbohrten. „Was dauert das so lange?", schnaubend blieb Dazai stehen und raufte sich seine Haare, „Wir müssen ihn finden!", Oda nickte, sein Blick ruhte weiterhin auf dem Bildschirm, er schloss das Video und sah zu Dazai. Dieser ließ frustriert die Schultern hängen und senkte seinen Blick Richtung Boden, „Wenn wir ihn nicht finden, werde ich mir das niemals verzeihen.", murmelte er und griff sich mit einer Hand an die schmerzende Brust. Ein stechendes Ziehen hatte sich in dieser ausgebreitet seit der Kleinere aus seiner Wohnung entführet wurde. Bis jetzt war es immer noch nicht klar wie sie überhaupt unbemerkt in das Hauptquartier gelangt waren und das brachte ihn zur Weißglut. Langsam ließ er sich auf einen Stuhl sinken, müde hob er den Kopf und sah seinen Freund an. „Was ist das nur für ein Gefühl Oda?", fragend hob der Größere eine Augenbraue, „Was für ein Gefühl?", nachdenklich wanderte Dazais Blick durch das Büro, streifte Bücherregale und Aktenschränke. „Wenn ich ihn berühre dann ist das wie Feuer auf meiner Haut, wenn ich ihn rieche dann schlägt mein Herz höher, wenn seine Lippen auf meine treffen dann explodiert ein Feuerwerk in mir und jetzt...jetzt zerreißt es mir die Brust nicht bei ihm sein zu können. Jetzt habe ich das Gefühl das jemand mein Herz herausgerissen hat.", sein Blick fand Oda wieder und dieser sah ihn nachdenklich an. „Liebe.", verwirrt hob der Braunhaarige eine Augenbraue, „Was?", sein Freund schmunzelte. „Liebe, Dazai. Das Gefühl ist Liebe.", sein Gegenüber legte sich nachdenklich einen Finger an sein Kin und richtete seinen Blick an die Decke, „Liebe also.", murmelte er dann. Liebte er den kleinen Hutträger? Er fühlte sich wohl in seiner Nähe, er mochte dieses kribbeln in seinem Bauch welches sich ausbreitete wenn der Kleinere ihn küsste, er mochte es wie Chuuya es schaffte ihn immer öfter zum lächeln zu bringen, zu einem ehrlichen Lächeln. Alles in einem hatte er in Chuuya einen Grund gefunden zu leben, aber war das Liebe? Dazai konnte sich nicht daran erinnern jemals jemanden geliebt zu haben und noch weniger konnte er sich daran erinnern jemals von jemandem gehört zu haben das er ihn liebte. Gerade als Dazai zu einer Frage ansetzten wollte öffnete sich die Bürotür und Mori trat ein. Sofort schnellte sein Blick auf den Schwarzhaarigen, welcher ihn skeptisch ansah, „Was hast du ihnen gesagt?", Dazai schnaubte, „Das ist doch scheiß egal! Wo sind diese Ratten?". Mori sah ihn einen Moment prüfend an, dann seufzte er und warf eine Akte auf den Tisch, „Denk daran das man nicht in vergiftet Fleisch beißen sollte, Pitbull.", mit diesen Worten verließ er das Büro so plötzlich wie er es betreten hatte und knallte die Tür hinter sich zu. Der Braunhaarige stürzte sich auf die Akte noch bevor Odasaku auch nur einen Finger rühren konnte, er schlug sie auf und seine Augen rasten über die Zeilen, „Ich bringe ihn um.", knurrte Dazai ehe er die Akte wieder auf den Tisch sinken ließ und verschwand.

„Wo ist er?", alle Blicke lagen auf dem Braunhaarigen, welcher mit einer bedrohlichen Ruhe in der Stimme den Raum betrat. Es hatte zwar etwas gedauert doch Mori war es gelungen herauszufinden wo die Drachenköpfe ihr neues Hauptquartier errichtet hatten. Nichts und niemand konnte Dazai nach dieser Information daran hindern zu dem besagten Standort zu stürmen. Und nun stand er dort, im Eingang einer Lagerhalle und musterte die verdutzten Mitglieder. „Ich schwöre euch wenn ihr nicht sofort euren Arsch bewegt und ihn mir übergebt dann sprenge ich euch alle in die Luft!", seine Stimme war zu einem lauten Bellen angeschwollen und sein Blick glitt immer wieder durch den Raum. „Aber, aber. Dazai du musst uns doch nicht so drohen.", der Blick des Braunhaarigen schnellte nach oben, auf einer Art Podest stand der seltsame Doktor vom letzten Mal und lächelte süffisant auf ihn herab. Er hatte eine kleine, zierliche Gestallt im Nacken gepackt, doch auf Grund des schlechten Lichtes konnte Dazai nicht erkennen wer diese Person war. „Es hat wirklich Spaß mit ihm gemacht, doch ich fürchte wir haben ihn kaputt gespielt.", mit einem Ruck schleuderte er die Gestalt von dem Podest. Als der zierliche Körper auf dem harten Boden aufkam ertönte ein zittriges Wimmern. Dazais komplette Aufmerksamkeit lag auf dieser Gestalt, welche er nun zu hundert Prozent als seinen Partner identifizieren konnte. „Chuuya!", er stürzte zu ihm und nahm ihn vorsichtig in den Arm. Wie weggeflogen war seine ganze Wut, hatte einer unbändigen Sorge Platz gemacht, welche sich nun in seinen Augen widerspiegelte. „Dazai.", seine Stimme war nur ein sachter Windhauch, „Bitte Dazai, es tut so weh.", er sah auf den Rotschopf herab die Sorge schwoll immer mehr an und mischte sich mit wieder aufsteigender Wut. Die Lippe des Kleineren war mehrmals aufgeplatzt, Blut lief ihm von dieser über seine Kin, sein rechtes Auge war angeschwollen, seine Kleidung war zerschlissen und mit Blut befleckt, dort wo die blasse Haut zu sehen war prangten etliche blaue Flecke und tiefe Schnitte, an jeder Hand waren drei Finger blau und angeschwollen. „Alles wird wieder gut, ich verspreche es dir.", seine Stimme zitterte vor Wut, Chuuays linkes Augenlied flatterte leicht und Dazai sah ihn panisch an, „Nicht einschlafen Chu-Chu! Bitte bleib wach!", sein Partner murmelte etwas unverständliches ehe er sein Auge schloss. Wütend sah Dazai nach oben und erblickte einen grinsenden Doktor. „Warum habt ihr das getan? Ich habe jede Frage ehrlich beantwortet. Ihr hattet keinen Grund ihm so etwas anzutun.", seine Stimme war tonlos und sein Blick eiskalt. Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern, „Ich wollte sehen wie effektiv mein Mittel ist, ob es seine Fähigkeit auch unter größten Schmerzen unterdrückt.", er lächelte. Der Braunhaarige spuckte ihm vor die Füße, „Mir wird speiübel bei dem Gedanken daran auch nur die selbe Luft atmen zu müssen wie du.", knurrte er ihn an, er empfand in diesem Moment nichts als pure Abneigung. Zu gerne würde er diesen widerlichen Menschen in Stücke reisen, doch dazu müsste er Chuuya los lassen und das wollte er nicht, das wollte er nie wieder tun. Ein Knurren entwich seiner Kelle als der Doktor mit langsamen Schritten auf ihn zu kam, Dazai wollte nicht das er seinem Partner zu nahe kam. „Bist du etwa wirklich alleine hier her gekommen Dazai? Nur für den Kleinen da? Ist ja putzig, ich hätte ein Führungsmitglied der Hafen Mafia für schlauer gehalten.", er lächelte, der Braunhaarige schnaubte nur verächtlich. Der zierliche Körper in seinen Armen begann zu zittern und sofort lag seine komplette Aufmerksamkeit wieder auf dem Rotschopf. Mit panischen Blick bemerkte Dazai wie die Atmung seines Partners immer mehr abflachte, „Nein. Tu mir das nicht an Chuuya. Ich bitte dich, du kannst doch jetzt nicht einfach einschlafen. Bitte.", eine Träne rollte ihm über die Wange, seine Stimme war nur ein heiseres Hauchen, „Warte auf mich, hörst du? Du kannst nicht einfach alleine gehen, bitte warte auf mich Chuuya.", er drückte den kleinen Körper an seine Brust und wiederholte die Worte immer und immer wieder in der Hoffnung sein Partner möge sie hören. „Junge Liebe, nein wie putzig.", inzwischen war der Weißhaarige vor ihm zum stehen gekommen und hockte sich zu ihnen, „Und? Wie fühlt es sich an ihn sterben zu sehen und rein gar nichts dagegen tun zu können?", Dazai hob nicht seinen Blick, zu sehr war er damit beschäftigt ein Schluchzen zu unterdrücken während der schmale Brustkorb in seinen Armen sich nur noch Millimeter weiße hob und senkte. Ein leises Klicken holte ihn aus seiner Starre und er sah nach oben, der Doktor hielt ihm eine Pistole vor die Stirn und lächelte, „Zu erst stirbt er und dann du, Osamu Dazai.". Der Braunhaarige nickte einfach nur, es war ihm vollkommen egal, wenn Chuuya sterben würde, wollte er nicht mehr leben. Sollte der Doktor ihn doch erschießen, er würde Dazai damit einen Gefallen tun. Und gerade als er diesen Entschluss gefasst hatte und er nur noch darauf wartete das sein Gegenüber den Abzug drücken würde, durchbrach eine Stimme die seltsame Stille in der Lagerhalle. „Dazai verdammt! Du hättest wenigstens warten können!", verwirrt sah der Braunhaarige sich um, hinter ihm im Eingang stand Oda und schnappte japsend nach Atem. Sein bester Freund hob kurz die Hand als wolle er allen Beteiligten verständlich machen wollen das sie noch etwas warten mussten. „Verzeihung, ich hab's gleich.", keuchte er dann und richtete sich langsam wieder richtig auf, dann räusperte er sich. „So und jetzt bewegt sich hier keiner mehr. Ansonsten jagt die Mafia hier alles hoch...oder sowas ähnliches.", Dazai musste schmunzeln, Oda tat sich schon immer schwer damit bei großen Aktionen das Sagen zu haben. Langsam stand er auf, bedacht darauf Chuuya in seinen Armen auf gar keinen Fall falsch zu halten. Mit langsamen Schritten ging er auf seinen Freund zu. „Danke Odasaku.", er lächelte, dann schritt er an ihm vorbei auf die wartenden Fahrzeuge der Port Mafia zu. Schweren Herzens übergab er den Kleineren an einige Ärzte und fuhr direkt zurück zum Hauptquartier. Was mit der Organisation passierte interessierte ihn kein Stück, er wollte nur bei dem Kleineren sein und sicher gehen das diesem nichts passierte.

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