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Song zu diesem Kapitel
Psycho Killer - Talking Heads

Erst sehe ich nur den schwarzen Tisch, der haufenweise voll mit den verschiedensten Drogen ist. Weißes Pulver, Gras in kleinen Plastiktüten, Pillen und sogar eine Spritze- es ist erschreckend.

Doch was mich vollkommen erschaudern lässt, ist die gelbe Couch, auf der ein anderer Mann eine bewusstlose Peyton begrapscht. Seine Hand ist gerade dabei, unter ihr Kleid zu gleiten, als mein ganzer Verstand nur noch rot sieht und ich zügig auf ihm zu gehe.

Mit all meiner Kraft packe ich ihn am Stoff seines Oberteils am Rücken und ziehe ihn hoch. Dann schubse ich ihn brutal von ihr weg und gebe keinen Kummer darauf, wo er dabei landet.

Ich bücke mich ohne Zögern zu ihr herunter und fühle erst ihren Puls ab. Bei den kranken Leuten kann man für nichts garantieren.

Erleichternd stelle ich fest, dass ihr Herz noch regelmäßig schlägt. Leise höre ich sie schnarchen. Ich streiche ihr zerzaustes Haar aus ihrem Gesicht und sehe, dass sie geschminkt wie für eine Party ist. Oder eher gesagt, wie sie nach einer Party aussieht.

Verschmierte Mascara, kein Lippenstift mehr auf zerrissenen Lippen und rote Wangen, ohne dass ihr Blush überhaupt noch drauf ist.

,,Peyton.'' ich flüstere wiederholt ihren Namen und schüttle sie, sodass es ausreichen müsste, sie aufzuwecken. Doch ihre Augen flattern nicht.

Ich schaue runter zu ihrem Kleid und nehme war, dass es extrem hochgerutscht ist. So gut wie es möglich ist, ziehe ich es wieder herunter, bevor ich mich zu den Mann drehe, der für das verantwortlich ist.

,,Was habt ihr mit ihr gemacht!?'' brülle ich.

Langsam rappelt der Typ sich auf und wandert zum Stuhl gegenüber der Couch hin. Während er sich gemütlich hinsetzt, stellt sich Kenzo dicht neben mich.

Plötzlich sprengt die hintere Tür auf und ein dritter kommt hinzu. Dabei torkelt er so stark, dass er selbst Probleme damit hat, seine Zigarette zu seinem Mund zu führen.

Als sein Blick aber zuvor auf Kenzo fliegt, lässt er die Zigarette einfach auf dem Boden fallen.

,,Jo! Wer hat den eingeladen?!'' meckert er irritiert und wirbelt seine Hand durch die Luft.

Ich höre einen Schlüssel klimpern. Der, der uns die Haustür aufgemacht hat, verschließt gerade den Raum, in dem wir uns gerade befinden. Das macht er so schnell, dass weder Kenzo noch ich reagieren können.

Hastig läuft er zur anderen Seite -aus Angst vor Kenzo- und somit sind alle drei Kerle auf der gleichen.

,,Setzt euch, denn raus kommt ihr jetzt erstmal nicht.'' grinst Junkie 2- der auf dem Stuhl sitzende. Alle sehen gleich aus. Wie verdreckte Junkies, die jeden Tag dasselbe tun.

Hinten ist eine kleine Küche, total demoliert und kaum was verwendbares. Der Tisch zwischen uns ist mit Kratzern versäht und alles drauf liegende, verstreut. Außer dem einen Stuhl dazu, ist hier gar nichts.

Alles was ab dem Gesagten von ihm passiert, wird von meiner versteckten Psychoseite verantwortet.

,,Du, das hatte ich auch garnicht vor. Wir lernen uns jetzt kennen.'' lächle ich und setze mich auf die Couch. Wenigstens ist sie noch halbwegs in Ordnung. Auch wenn sie an paar Stellen die Wolle von innen zeigt.

Kenzo schaut mich entgeistert an und fragt sich vermutlich was in mich gefahren ist. Ich ziehe ihm an der Hand hinunter zu mir und erlange so, dass auch er sich hinsetzt.

Ich habe darauf geachtet, dass Peyton noch genügend Platz hat zum schlafen. Aber wenn ihr Kopf und Arm über die Lehne hängt und sie ihre Beine zu ihrem Bauch gezogen hat, dann ist das auch nicht schwer.

Aiming at LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt