Song zu diesem Kapitel
The Last Day - Moby, Skylar GreyIch kann nicht fassen, dass ich in seinem Auto sitze, als wäre nur ein Tag vom letztmaligen vergangen.
Dass ich mich wieder wie ein glückliches kleines Mädchen fühle und froh darüber bin, jetzt mit ihm zu sein. Anderseits hätte ich jetzt in meinem Studentenwohnheim gelegen und mir Gedanken darüber gemacht, wie es jetzt wäre, mit ihm zu sein.
Fest steht, ich werde es Kenzo nicht einfach machen. Wenn er gleich nicht mit der Wahrheit rausrückt, habe ich mir selbst versprochen, nicht mehr weich zu werden.
Am Anfang war seine mysteriöse Art noch aufregend. Mittlerweile empfinde ich sie aber einfach nur als störend.
Nachdem ich vorhin die Tür meines neuen Arbeitsplatzes verschlossen habe, fiel mir auf, dass ich meine Strickjacke vergessen habe.
Jetzt sitze ich hier in Kenzo's warmen Sitz und habe seinen noch wärmeren Hoodie an mir. Was mich innerlich kreischen lässt, ist dieser unfassbar gute Geruch, den ich später auch noch an mir riechen werde.
Er hat kein neues Tattoo. Jedenfalls keins, was für mich sichtbar wäre.
Und es befindet sich auch kein Brief mehr im Auto. Die Rosen liegen hinten auf der Rückbank und auch über dieses Thema verlange ich eine Antwort.
Die Sonne ging ziemlich schnell hinunter. Und da wir schon seit einer guten halben Stunde fahren, und mir die Gegend überhaupt nicht bekannt vorkommt, bin ich gespannt, wohin er uns fährt.
Sollte ich vielleicht jetzt Angst haben?
Während wir also mit dem Auto durch die dunklen Straßen fahre, gleiten die schwachen Lichter der Straßenlaternen an uns vorbei und werfen lange Schatten auf den Asphalt. Kenzo's Scheinwerfer durchbrechen die Finsternis etwas, aber die Stille zwischen mir und ihm bleibt.
Er biegt in eine Richtung und ein Sichtblick voller Bäumen kommt mir entgegen. Sie schlucken beinahe das letzte übrig gebliebene Licht. Ist das ein Wald?
Als Kenzo langsam drauf zu fährt und dann zum halten kommt, schaue ich ihn fragend an.
,,Werde ich jetzt endgültig von dir kalt gemacht?'' frage ich spaßig, aber so unernst meine ich es tatsächlich nicht.
Auch wenn mein Vertrauen zu ihm größer ist, es als sein sollte.
,,Wenn du mir nach heute verzeihen wirst, dann nein.'' lächelt er lieb, ehe er aus dem Wagen steigt.
Bevor ich überhaupt nur den Hebel meiner Tür greifen kann, sehe ich ihn zu meiner Seite joggen. Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachte ich, wie er mir wie ein Gentleman die Tür öffnet und mir dann sogar noch eine Hand reicht.
,,Jetzt übertreibst du aber.'' belustigt nehme ich sie jedoch dankend an. Erneut seine Hand ignorieren ist jetzt erstmal nicht nötig.
,,Ich kann mir heute nichts vermasseln.'' gesteht er, als ich vor ihm stehe.
Zu ihm rauf schauend nicke ich. ,,Das ist richtig.''
Kenzo schließt die Tür wieder und überrascht mich, in dem er nicht, wie ich erwartet hatte, meine Hand loslässt, sondern sie komplett mit seiner umschließt. Ich möchte ihm zeigen, dass ich nicht zur eiskalten Diva geworden bin, und lasse es aus diesem Grund zu.
Der Wald wirkt immer höher, desto weniger Schritte wir von ihm entfernt sind. Und ehe ich um mich herum gucken kann, sind wir schon mittendrin.
Dann wird mir meine Sprache verschlagen.
Wie ein Spalt ins Traumland, belebe ich mit, wie ein bildschöner See zum hervor scheinen kommt.
Alles was vor wenigen Sekunden noch düster war, wird von dem strahlenden Mond, der sich auf das stille Wasser spiegelt, genommen.
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Aiming at Love
RomanceDas Desaster ging los, als sich unsere Augen zum ersten Mal trafen. Es war einfach, sich bedingungslos in dich zu verlieben. Ich hätte wissen müssen, dass genau das nicht hätte passieren sollen. Dass ich meine Lüge hätte weiter decken sollen. Dass i...