Aiming at Love

25~Zwei Herzen im Takt

Die Musik vibriert in meinem ganzen Körper. Der Bass dröhnt durch die riesige Villa, und die Menge bewegt sich im Takt der Beats. Die Lichter über uns flackern in bunten Farben, aber in meinem Kopf ist nur er.

Kenzo.

Er steht vor mir, ein Schatten aus reiner Präsenz. Sein schwarzes, enges T-Shirt schmiegt sich an seinen durchtrainierten Körper, als wäre es dafür gemacht, jeden Muskel zu betonen. Die schwarze Jeans sitzt lässig, aber perfekt, und die silberne Kette um seinen Hals glitzert im Licht der Discokugel, wie ein stummer Kontrast zu seiner dunklen Aura. Eine silberne Uhr blitzt ebenfalls an seinem Handgelenk.

„Tanz mit mir," sagt er, seine Stimme tief, rauchig, und ein Flüstern, das direkt durch meine Haut dringt.

Sein Blick hält mich fest. Diese dunklen Augen – tief, unergründlich, und doch so intensiv, dass ich das Gefühl habe, sie könnten jede Fassade in mir durchschauen.

Ich nicke, woraufhin er meine Hand nimmt. Seine Finger sind warm, fest, und als sie sich um meine schließen, schießt ein Schauer durch meinen Körper. Die Menge um uns verschwindet. Die Musik scheint leiser zu werden, und der einzige Rhythmus, dem ich folgen kann, ist der Schlag meines eigenen Herzens.

Seine Hand liegt auf meiner Hüfte, und er zieht mich näher an sich ran. Ich fange an mich fallen zu lassen und zu dem jetzigen Lied ''Be Mine von Ofenbach'' zu tanzen.

Unsere Körper bewegen sich im Takt, sein Griff ist sanft, aber bestimmt. Ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren, ein Hauch, der mich zum Zittern bringt. Die Nähe ist fast überwältigend. Sein Duft – eine Mischung aus etwas Frischem und Dunklem - steigt mir in die Nase, lässt meinen Kopf schwirren.

„Du bist nervös," stellt er leise fest, sein Mund so nah an meinem Ohr, dass ich seine Worte mehr spüre, als dass ich sie höre.

Ich will widersprechen, aber es wäre gelogen. Ich nicke kaum merklich. „Ein bisschen."

Er lächelt und seine Gesichtszüge werden weich. „Entspann dich. Ich halte dich fest."

Es ist dieser Moment – dieser eine, viel zu kurze Moment – in dem ich das Gefühl habe, die Welt könnte wirklich stillstehen. Seine Bewegungen sind geschmeidig, kontrolliert, als hätte er jeden Schritt schon tausendmal geplant. Er führt mich, als wäre ich ein Teil von ihm, und für einen Moment fühlt es sich so an, als gäbe es keinen Ort, an dem ich sicherer sein könnte.

„Du siehst wunderschön aus," sagt er plötzlich, und mein Herz setzt aus. Seine Stimme ist ehrlich, fast sanft, und ich sehe den Funken in seinen Augen, der das Chaos um uns herum verblassen lässt.

„Du auch," murmle ich, bevor ich nachdenken kann. Ich beiße mir sofort auf die Lippe, doch er lacht leise.

Die Musik ändert sich ''Dollhouse von The Weeknd, Lily-Rose Depp'' und ich spüre, wie er mich noch näher an sich drückt. Meine Stirn berührt fast seine Brust, und ich fühle, wie sich sein Herzschlag an meinem ausrichtet. In diesem Moment ist da nur noch er, sein Griff, sein Atem, die Wärme seines Körpers.

Doch tief in meinem Inneren weiß ich, dass dieser Frieden nicht ewig halten würde. Irgendetwas lauerte in der Dunkelheit. Etwas, was jetzt noch unklar für mich erscheint. Ich kann es mir selbst nicht erklären, aber das Bauchgefühl einer Frau irrt sich selten.

Für jetzt aber... für diesen einen Moment lasse ich los. Ich lasse mich von ihm führen und verliere mich in seinem Bann.

Seine Hände liegen auf meiner Taille, fest, aber nicht erdrückend, und sein Blick brennt sich in mich hinein, als könnte er all meine Gedanken lesen.

Ich sehe zu ihm hoch, und obwohl das Licht die Farbe seinen Gesichtes in Sekundentakt ändert, bleibt es klar vor mir. Die scharfen Linien seines Kiefers, die leicht zerzausten schwarzen Haare, die im Nacken weich wirken, im Kontrast zu der eisernen Präsenz, die er ausstrahlt.