Nicht mal zwei Schritte entfernt, steht er hinter mir.
Und als ich mich in aller Ruhe erhebe und es so nun möglich mache, dass wir uns gegenüber stehen, erhebe ich ebenso meinen Kopf.
Denn dieser Mann ist nicht klein.
Ganz und garnicht.
Vom Nahen verschlägt er mir nochmal doppelt die Sprache, denn alles was aus einer kleinen Entfernung so überaus attraktiv rüberkommt, erscheint vom Nahen so viel mehr als das.
Kein Makel an seinem Gesicht- nur leichte Augenringe, die in meinen Augen dennoch keine Makel sind.
Etwas feuchtes auf meiner Wange holt mich leicht zurück aus seiner fesselnden Starre. Die Träne kam also tatsächlich raus...
Und mit seinen Augen folgt er ihr bis sie ganz unten an meinem Kinn gelangt ist und ich sie schlussendlich wegwische.
,,Sie lebt nicht mehr.''
Ich wusste, dass sich seine Stimme so anhören würde. So rau, so tief und so reif.
Mir fällt auf, dass er nicht viel älter als ich aussieht. Ich schätze, um die die 24-25 müsste er sein, womit er immer noch recht jung ist.
Und sind wir mal alle ehrlich: Ein wenig ältere Männer sind verlockend.
Ich spüre mein Herz flattern.
,,Wie meinst du das?'' ich flüstere nicht, aber ich rede auch nicht im Normalton.
Er durchforscht mich mit seinen Blicken, als könnte er nicht damit aufhören. Wieso ist er überhaupt zu uns runter gekommen?
,,Sie hat das letzte Laut gemacht. Das machen die meisten Katzen bevor sie sterben.''
Einen Schritt traut er sich näher an mich heran.
,,Es geht ihr jetzt besser, das weißt du.'' ein Hauch seiner Stimme ist leiser geworden, genauso wie meine Gedanken als ich endlich seine Augenfarbe erkenne.
Er besitzt die hellsten braunen Augen die ich je gesehen habe. Ich verliere mich in ihnen, als sie fast schon Gold aufschimmern.
,,Ich weiß.'' meine Sprechweise ist klarer. Ich war offensichtlich in einem schwachen Moment. Jedoch hat er einen ehrlichen Fakt ausgesprochen, denn wer weiß ob die Katze es überlebt hätte ohne dabei mit Schmerzen leben zu müssen.
,,Mein Baby!'' eine ältere Frau kommt zu uns gerannt und schmeißt sich beinahe auf dem Boden zu ihrer Katze. Sie fängt darauf los an zu weinen und ich verziehe mitleidend mein Gesicht, da ich sie absolut verstehen kann.
Der Taxifahrer taucht ebenfalls wieder neben uns auf und scheint wirklich deprimiert zu sein.
,,Tut mir leid junge Dame, aber ich kann Sie und Ihre Freundin nicht nach Hause fahren. Die Polizei wird jeden Moment hier sein und wir werden das klären müssen.'' entschuldigend sieht er mich an und ich nicke.
,,Das ist garkein Problem. Das hier ist schließlich wichtiger.'' zeige ich Verständnis.
Ich kann einfach ein anderes Taxi rufen.
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Aiming at Love
RomanceDas Desaster ging los, als sich unsere Augen zum ersten Mal trafen. Es war einfach, sich bedingungslos in dich zu verlieben. Ich hätte wissen müssen, dass genau das nicht hätte passieren sollen. Dass ich meine Lüge hätte weiter decken sollen. Dass i...