29. Isaac

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Nach langem hin und her hatten die vier beschlossen, sich mithilfe des Vielsafttrankes, mit dem Draco sich erneut in seinen Vater verwandelte, nochmals ins Zaubereiministerium zu mogeln, um die Adresse von Isaac Malfoy zu bekommen. Es war ein schwieriges Unterfangen, doch mit dem erlogenen Grund, es gäbe etwas, was Narzissa Malfoy ihrem Schwager vor ihrem Tod noch hatte geben wollte, bekam Draco alias Lucius tatsächlich die aktuelle Adresse von Isaac.

An diesem Abend saßen sie im „Drei Besen" und stießen gerade mit einem Butterbier an.

„Das hast du echt sauber hingekriegt, Malfoy", grinste Ron und hob den Humpen, um ihm zuzuprosten.

„Ich hab noch nie so geschwitzt", grinste der Blonde und trank einen Schluck. Harry, der neben ihm saß, lachte leise.

Hermine hatte sich einen Pfefferminztee bestellt. Sie besah sich den Zettel, auf dem die Adresse notiert war. „Das ist so genial." Sie tippte auf das Schreiben. „Ich würde sagen, wir statten ihm am Wochenende mal einen Besuch ab, oder?"

Gesagt, getan. Gleich wenige Tage später, an einem Samstag, trafen sie sich in der Heulenden Hütte, von der aus sie zu der angegebenen Adresse apparierten. Zuvor hatte Hermine eine Art Schutzzauber ausgesprochen, der es Fremden unmöglich machte, das Apparieren nachzuvollziehen. „Sicher ist sicher", hatte sie gesagt, kurz bevor sie alle mit einem leisen „plop" verschwanden und Sekunden später in Gorebridge, nähe Edinburgh, wieder erschienen.

„Wow", machte Harry und sah sich um. „Das ist ja ein Dorf. Noch kleiner als Little Whinging - und das soll schon was heißen."

Sie standen mitten auf einer schmalen Straße, von der sie geradewegs zum anderen Ende des Dorfes schauen konnten. Die Häuser waren alt und brüchig. Kein Mensch war zu sehen und es war so still, dass es beinahe unheimlich war. In der Ferne vernahm man ein paar Krähen und irgendwo klapperten Fensterläden im Wind.

Draco schluckte und ließ seinen Blick zu den verschiedenen Häusern gleiten, die alle völlig heruntergekommen aussahen. „Wohnen hier wirklich Menschen, oder sind wir in einem Geisterdorf gelandet?" Er runzelte die Stirn, war insgeheim unheimlich froh, dass Harry, Hermine und Ron dabei waren.

„Finden wir's raus", murmelte Harry und ging los. Draco, Ron und Hermine folgten ihm.

Vorbei an den alten Häusern, passierten sie ein Gasthaus, welches ebenso verlassen war, wie alles andere an diesem Ort. Eine kleine Bushaltestelle, eine Kirche und ein Lebensmittelladen, das war alles, was Gorebridge zu bieten hatte.

Von der Mitte der Straße aus, sah Hermine aufmerksam in jedes Fenster hinein, doch nirgendwo brannte Licht, als wäre niemand daheim. Sie runzelte die Stirn, kramte den kleinen Zettel mit der notierten Adresse aus ihrer Hosentasche und ließ ihren Blick über die Hausnummern schweifen, während Harry, Draco und Ron langsam weitergingen. „Wartet mal", sagte Hermine leise und zeigte auf ein kleines Häuschen, an dem sie bereits vorbeigelaufen waren. „Das hier muss es sein. Hausnummer 41."

Harry, Draco und Ron kamen zurück und so standen sie zu viert vor dem besagten Haus und starrten in die Fenster.

„Hier wohnt nie im Leben jemand", sagte Draco leise. „Und wenn doch, dann will ich meinen Onkel gar nicht kennenlernen, glaube ich..." Er schüttelte sich kurz.

„Ich versteh das nicht", murmelte Harry und nahm Hermine den kleinen Zettel aus der Hand. „Sind wir hier wirklich richtig?" Er besah sich die Adresse ganz genau. Ron und Draco beugten sich ebenfalls über das Geschriebene. Sie bekamen gar nicht mit, dass sich Hermine derweil abgewandt hatte und geradewegs auf die Haustür zusteuerte. Erst als sie kraftvoll gegen das dicke Holz klopfte, schnellten die Köpfe der Jungs nach oben. Dracos Herz begann augenblicklich zu rasen. Die junge Hexe war ein paar Schritte zurückgegangen, und als Harry sah, dass ihre Hand über ihrem Zauberstab schwebte, stellte er sich rasch neben sie - ebenfalls bereit zum Angriff, falls es nötig sein sollte. Draco und Ron blieben im Hintergrund, doch auch ihre Hände lagen auf den Zauberstäben.

Der EisprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt