Kapitel 2

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*aus Anjas Sicht*

Ich wusste nicht was ich noch tun sollte. Die Sommerferien hatten gerade erst begonnen und es war noch hell, als wäre es Mittag. Ich schmiss mich auf mein Bett und entsperrte zum gefühlt tausendsten mal mein Handy und sah etwas, was mein Herz schneller schlagen ließ. Das Twitter-Zeichen strahlte mir regelrecht entgegen. Mit zitternden Fingern öffnete ich die App und traute meinen Augen kaum. Simon hatte mir per Direktnachricht geschrieben: "Hey, dein Angebot klang gut, wir sind gerade in Altdorf und würden gerne kommen!"

Das musste ich unbedingt Lena erzählen und da ich mit meinen zutternden Fingern kaum in der Lage war, ihr eine Nachricht zu schreiben, beschloss ich kurzerhand sie anzurufen. "Geh ran!", beschwörte ich mein Handy und einige Sekunden konnte ich Lenas Stimme hören

*aus Lenas sicht*

"Was ist denn so wichtig, dass du mich während meiner Busfahrt anrufst? Hat Simon dir geschrieben?", ich verdrehte die Augen.

"JA!", schrie sie regelrecht durch den Hörer.

"Du verarscht mich", antwortete ich noch ruhig.

"Er hat wirklich geschrieben und es kommt besser... er und Ju sind momentan in Altdorf"

Vor schreck ließ ich fast mein Handy fallen. Sie sind in der Nähe. Da ich in Altdorf wohne, könnten sie schon fast um die Ecke sein.

"W...was machen wir jetzt?", stotterte ich.

"Vielleicht könnten sie ja zu dir", schlug Anja vor. Sie schien jetzt wohl völlig durchgeknallt zu sein.

"Meine Eltern würden das nie erlauben, sie haben doch keine Ahnung von YouTube und das sind völlig fremde Menschen für sie."

Wir schwiegen kurz, bis Anja die Stille brach: "Ich weiß etwas! Ju kommt zu dir und Simon zu mir."

"Glaubst du sie lassen sich trennen? Wir sind jetzg ja auch nicht gerade Nachbarn", brachte ich heraus.

"Ich werde sie fragen und schreibe dir dann das Ergebnis", beendete Anja schließlich das Gespräch, wir verabschiedeten uns und ich legte auf.

*aus Anjas Sicht*

Ich schrieb Simon sofort zurück: "Eine gute Freundin von mir wohnt in Altdorf und sie könnte möglicherweise einen von euch aufnehmen, der andere könnte zu mir kommen. Es ist ja nur für eine Nacht"

Ohne eine Antwort abzuwarten ging ich die Treppe runter um meine Eltern um Erlaubnis zu fragen. Ich war mir sowieso sicher, dass sie zustimmen würden, weil wir bei der ersten großen Longboardtour schon darüber gescherzt hatten, dass sie den Jungs zur Not gerne einen Platz zum Schlafen angeboten hätten.

In der Küche traf ich meine Mutter an und fragte: "Könnten Simon und Ju oder vielleicht nur einer von ihnen heute bei uns übernachten?"

"Simon? Sag nicht das ist der mit den Rastalocken. Und Ju? Wer soll das bitte sein?"

'Der mit den Rastalocken'- seit ich meiner Mutter ein Video von ihm gezeigt hatte nannte sie ihn meistens so. Ich fand es eigentlich ziemlich belustigend. Er war einer der wenigen YouTuber die sie ganz gut leiden konnte. Aber über Ju hatte ich noch nicht nachgedacht. Über ihn wusste sie fast nichts.

Um ihr zu beweisen, dass ich sie nicht veräppeln wollte, suchte ich auf meinem Handy die Nachricht von Simon und sah, dass er erneut geschrieben hatte: "ich glaube, wir sind deiner Freundin gerade zufällig begegnet. Sie hat alles erzählt und ihre Eltern haben ihr schon ein OK gegeben, dass Ju bei ihr bleiben kann. Ich würde dann zu dir kommen wenn es deinen Eltern und dir recht ist"

"Ja genau der Simon kommt!", sagte ich wieder an meine Mutter gewendet, "Ju kann dir egal sein, er bleibt bei Lena. Also ist es Okay wenn Simon kommt?"

Wie gehofft willigte meine Mutter ein. Ich schrieb Simon noch meine Adresse und erklärte ihm, er könne den Weg mit dem Longboard in der Flutmulde, einem sehr Langen Weg auf dem oft Spaziergänger und auch Longboarder unterwegs waren, fahren. Ich würde ihm entgegen kommen.

Julien Bam/Unge - FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt