Kapitel 19

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*aus Lenas Sicht*

Als wir am Kölner Hauptbahnhof ankamen, war es schon 21 Uhr. Ich war ziemlich müde von der langen Fahrt ich könnte jede Sekunde einschlafen. Anja ging voraus und hielt nach Simon ausschau. Am Eingang sah sie ihn schließlich. Sie umarmte ihn und gab ihm einen kurzen Kuss. Auch ich begrüßte ihn und wir gingen zu seinem Auto. Eigentlich war es ziemlich spät für einen Krankenhausbesuch aber anscheinend hatten es die Arzte erlaubt, dass wir Ju noch sehen durften.

Nach ein paar Minuten kamen wir dann auch schon im Krankenhaus an und Simon suchte die Gänge nach Ju's Zimmer ab. An einem Zimmer klopfte er kurz und betrat es dann. In dem Zimmer stand ein einzelnes Bett auf dem Ju lag. Er schlief dort mit einem Verband um die Stirn.

Eine Ärztin, die gerade irgendetwas in dem Zimmer gemacht hatte, drehte sich um und sagte: "Ihr seid wahrscheinlich Freunde von Julien. Er hatte ziemliches Glück. Bis auf eine mittelmäßige Gehirnerschütterung und einer Platzwunde am Kopf konnten wir nichts auffälliges feststellen. Trotzdem braucht er noch Ruhe, also lasst ihn am besten schlafen. Wenn es ihm morgen besser geht, könnten wir ihn unter Umständen schon entlassen."

Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und verließ den Raum.

Wir setzten uns in drei Sessel, die anscheinend für Besucher gedacht waren und Simon begann zu erzählen: "Heute früh sind wir mit dem Longboard ganz normal durch die Stadt gefahren. An einer Kreuzung wurde er dann von einem viel zu schnell fahrenden Auto erwischt, naja, das war die Kurzfassung."

"Kann ich bei ihm bleiben?", wollte ich wissen.

Simon zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung, aber das wird schon gehen", sagte er, "aber wir gehen besser", fügte er an Anja gerichtet hinzu, "dann können wir ihn morgen nochmal besuchen"

Anja nickte und die beiden verließen Hand in Hand das Zimmer.

Ich wollte einfach bei Ju sein. Zum Glück war ihm nichts allzu schlimmes passiert.
Eine Zeit lang beobachtete ich ihn dabei, wie er schlief und schließlich nahm ich seine Hand in meine. Sie war so warm wie eh und je. Es fühlte sich so an wie früher, als wir glücklich zusammen waren. Ich hoffte, dass es wieder so sein würde.
Wieder dachte ich an alles was gewesen war. Aber nur an die guten Dinge. Die schlechten wollte ich vergessen. Und wenn ich ihn so ansah, wusste ich, dass wir wieder zusammenkommen würden. Wir waren einfach füreinander bestimmt. Ich konnte nicht einschätzen, wie lange ich dort saß, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Irgendwann, als ich schon müde und es draußen dunkel war, bewegte sich Ju. Er rieb sich die Augen und sah sich um. Irgendwann schien er mich in der Dunkelheit zu erkennen.

"Lena?", fragte er, "wo bin ich und warum bist du hier?"

"Du bist im Krankenhaus", erklärte ich, "du hattest einen Unfall und Anja und ich sind schnellstmöglich wieder hergefahren"

"Nur für mich?", fragte er weiter.

"Für dich würde ich überall hinfahren", sagte ich und lächelte.

Er fasste sich an den Kopf und spürte den Verband.

"An was kannst du dich noch erinnern?", wollte ich wissen.

"Ich und Simon sind mit den Boards durch die Stadt gefahren... irgendwann war er ziemlich weit von mir entfernt, keine Ahnung warum. Ich war in Gedanken... ich habe die ganze Zeit an dich gedacht..."

"Wirklich?", fragte ich weiter. Er war auf einmal wieder so wie zuvor.

"Du gehst mir nicht aus dem Kopf, wie konnte ich es nur ohne eich aushalten... es tut mir so leid"

"Nichts muss dir leid tun... ich liebe dich und ich werde dich immer lieben"

"Ich liebe dich auch", hauchte er mir leise entgegen.

Julien Bam/Unge - FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt