*aus Lenas Sicht*
Ju und ich waren wieder zusammen. Es war wie früher, aber irgendwie auch anders. Langsam neigte sich unser Aufenthalt in Köln dem Ende zu. Anja und Simon waren durch und durch glücklich miteinander und ein absolutes Traumpaar. Bei Ju und mir war es aber nach dem Vorfall mit Jonah nicht mehr so leicht. Wir ließen unsere Liebe noch weniger ans Tageslicht aber wollten es auch einfach nicht ändern. Irgendwie hätte ich gewollt, dass sich nichts geändert hätte. Ich wollte den alten Ju zurück. Ich wollte dieses unbeschwerte und leichte Gefühl zwischen uns spüren. Ein Gefühl von Liebe war da, aber es war lange nicht das was ich gewollt hätte.
Trotzdem erfuhr ich schließlich einen Rückschlag. Ju kam in mein Zimmer und ich wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Trotzdem versuchte ich neutral zu bleiben was aber nicht lange anhielt.
Er nahm meine Hand und begann zu reden: "Weißt du Lena... es ist nicht mehr wie früher, und deshalb..."
"Was ist los?", fragte ich erstaunt. Er sah bedrückt aus und ich merkte dass das, was er sagte ihm nicht leicht fiel.
"es ist so... ich denke, wir sollten besser vorerst Freunde bleiben"
Seine Worte trafen mich wie ein Schlag in meinem Herzen. Was meinte er mit 'nur Freunde'?
Ju blickte betroffen auf den Boden.
"Ich denke das ist das beste für uns. Ich bekomme dieses Bild von dir und Jonah nicht mehr aus dem Kopf, ich muss immer daran denken...""Aber du weißt doch, dass da nie etwas war!", bemerkte ich.
"Es tut mir leid aber ich kann es jetzt noch nicht ändern."
Eine Träne kullerte ihm die Wange hinunter. Ich hatte ihn noch nie so entrüstet und verzweifelt gesehen. Trotzdem wusste ich, dass ich es nicht ändern konnte. Auch wusste ich nicht, was er mit 'vorerst' meinte. Es war wohl einfach vorbei
*aus Anjas Sicht*
Unser Abschied rückte näher und bald würde ich mich wohl oder übel wieder von Simon trennen müssen. Ich hatte ihn so lieb gewonnen und würde mich normalerweise nie wieder von ihm trennen wollen. Sogar meine Eltern hatten die Nachricht von unserer Beziehung gut aufgenommen. Ich glaube, sie waren sogar ein wenig stolz darauf, dass ich mit so einer 'Berühmtheit' zusammen war. Es war inzwischen so komisch geworden, ihn durch seine Videos zu sehen. Da war er ein anderer Mensch. Er war dieser Unge mit über 1.000.000 Fans. Wenn er mit mir zusammen war, war er mein Simon. Die Zeit in Köln war wirklich das schönste Erlebnis meines Lebens gewesen, nur leider konnte ich das von Lena nicht behaupten. Soweit ich wusste, hatten sie und Ju wieder ein paar Probleme, obwohl sie eigentlich wieder glücklich zusammen waren.
Die Zeit mit Simon war wie ein nie endender Traum. Es war etwas, das ich mir nie hätte Wünschen können. Ich wollte einfach nicht mehr ohne ihn sein, aber natürlich musste ich irgendwann nach Hause. Trotzdem versprach er mir, dass er mich irgendwann wieder besuchen würde.
Ich wusste, dass eine Fernbeziehung nicht leicht werden würde, da er am anderen Ende Deutschlands wohnte, aber keine Entfernung der Welt konnte unsere Liebe schwächen.~~~
Schließlich war es so weit. Wir standen mit unseren Koffern vor der Haustür, bereit zur Abfahrt zum Hauptbahnhof. Ein letztes mal schloss Simon die Tür hinter uns und half mir, die Koffer das Treppenhaus hinunter zu tragen. Lena und Ju warteten schon vor Simons Auto, das uns zum Bahnhof fahren würde. Wir stiegen ein -die Jungs vorne und wir hinten- und fuhren los. Lena war nicht wirklich bei der Sache. Sie starrte ziellos aus dem Fenster und sah nicht wirklich erfreut aus. Das war ich eigentlich auch nicht, aber ich freute mich schon jetzt auf das nächste Wiedersehen mit Simon.
Am Bahnhof angekommen hatten wir noch genug Zeit uns zu verabschieden. Ich umarmte Simon und küsste ihn noch einmal innig auf den Mund, als wäre es das letzte mal. Jetzt wollte ich ihn noch weniger verlassen aber natürlich führte kein Weg daran vorbei. Ich warf einen Blick auf Lena und sah nur, dass sie Ju kurz umarmte. Mehr war wohl nicht mehr.
Ich genoss die letzten Sekunden in Simons Armen aber schließlich hörten wir, wie der Zug am Bahngleis hielt. Er ließ mich los und küsste mich noch einmal, dann nahmen Lena und ich unsere Koffer und stiegen in den Zug. Während der Zug langsam wieder fuhr, winkten die beiden Jungs uns noch durch das Zugfenster zu, bis sie nicht mehr zu sehen waren, und wir den Bahnhof verließen.