*aus Anjas Sicht*
Erst jetzt realisierte ich was gerade passiert war. Ich würde gleich mein Longboard aus der Garage holen und dann auf der Flutmulde Simon begegnen der in meinem Haus übernachten würde. Es war kaum zu glauben.
Ich holte mein Longboard und fuhr los. Endlich würde einer meiner größten Träume in Erfüllung gehen!
*aus Lenas Sicht*
(Einige Minuten früher)
Ich stieg aus dem Bus aus und traute meinen Augen kaum. Ein bisschen Abseits der Haltestelle standen Simon und Ju und sahen auf eine Karte. Sollte ich sie ansprechen? Mein Haus war ja auch nicht weit. Vielleicht konnte ich meine Mutter dazu überreden, dass einer von ihnen bei mir übernachten könnte. Aber ich nahm all meinen Mut zusammen und ging langsam zu ihnen.
"Hey", begann ich das Gespräch und in dem Blick der beiden konnte ich schon ein 'nicht schon wieder ein Fan der Fotos machen will' sehen, deshalb redete ich weiter, "ich bin eine Freundin von Anja!", ihre Minen erhellten sich, " sie hat mich angerufen und gesagt, dass ihr in der Nähe seid. Vielleicht könnte einer von euch auch bei mir bleiben. Mein Haus ist gleich da drüben. Ich deutete in Richtung meines Hauses.
"Okay, das wäre schon ziemlich cool, wenn es funktionieren würde", meldete sich Ju zu Wort.
"Gehen wir einfach mal zu meinen Eltern und fragen", schlug ich vor und ging vorraus.
Zuhause angekommen, redete ich mit meiner Mutter die ganz verwundert von dem Besuch an der Tür stand. Nach einer langen Erklärung willigte sie ein, einen der Jungs aufzunehmen. Ich drehte mich um und Ju erklärte sich bereit, zu bleiben. Simon schrieb Anja noch eine Nachricht von der Neuigkeit und kurz darauf bekam er schon eine Antwort.
"Okay, Anja hat zurück geschrieben! Ich kann zu ihr kommen. Also bis bald", Simon umarmte Ju nochmal, winkte mir zu und stieg dann auf sein Longboard. Julien und ich betraten das Haus, während meine Mutter die Tür offen hielt.
"Danke nochmal für ihre Gastfreundschaft! Sie haben uns sehr geholfen.", sagte er an meine Mutter gewandt.
"Ist doch selbstverständlich. Wenn meine Tochter dich sowieso schon aus dem Internet kennt. Also du kannst im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen, wenn es dir recht ist. Deine Wäsche könnte ich auch waschen", meine Mutter sah an Ju herunter, der nach dieser Reise schon ein bisschen angeschlagen aussah, "achja und duschen kannst du auch, Lena zeigt dir das Bad"
Er bedankte sich noch einmal vielmals und wir gingen gemeinsam die Treppe zum Bad hoch. Es war wie in einem Traum, dass Ju neben mir her ging. Ich hätte nie geglaubt, dass das jemals passieren würde.
*aus Anjas Sicht*
Ich fuhr die Flutmulde entlang als wäre es ein ganz normaler Tag. Die Sonne schien und ich hörte in dem kleinen nebenstehenden Bach vereinzelt Enten quaken.
Ich konnte due Shilouette von jemandem sehen, der langsam näher kam. Ich erkannte ihn sofort. Ich sah seine Haare, erkannte die Art wie er auf seinem Longboard stand und bei näherem Hinsehen auch das 'Unge'-Shirt. Ich erhöhte mein Tempo und je näher er kam, desto aufgeregter wurde ich. Bald konnte ich ihn komplett erkennen. Er hatte sein unverkennbares grinsen im Gesicht. Wahrscheinlich hatte er mich erkannt, denn er bremste ein wenig ab. Direkt vor mir sprang er dann ab. Ich ebenfalls.
"Du musst Anja sein!", begrüßte er mich und schüttelte mir die Hand, "wie weit ist es noch bis zu dir?"
"Ungefähr einen bis zwei Kilometer", antwortete ich, "die sollten wir aber schnell hinter uns haben, also lass uns keine Zeit verschwenden und fahren"
Dann drehte ich mein Board um und wir fuhren los. Er fuhr mit einem ordentlichen Tempo also hatte ich es schwer ihm hinterher zu kommen. Ich hatte mein Longboard zwar inzwischen schon seit zwei Jahren aber trotzdem war ich noch lang nicht so sicher wie Simon. Auch die Tatsache dass er gerade vor mir herfuhr ließ mich zu keinem klaren Gedanken kommen.