Kapitel 7

345 16 2
                                    

*aus Lenas Sicht*

Ich hatte die ganze Fahrt über nur vor mich hin geträumt, aber jetzt bemerkte ich, dass Simon und Anja etwas Abstand hatten. Ju fuhr fast neben mir, als wäre es geplant gewesen.

Nun fuhren wir nah nebeneinander und ich fing ein Gespräch an: "Also das, was gestern Abend..."

Er unterbtach mich: "Wir sollten es einfach vergessen. Es hat ja nichts bedeutet. Ich war ein wenig übermüdet und..."

"Ja ich verstehe dich...", seufzte ich.

Eigentlich wollte ich diesen "Beinahe-Kuss" nicht vergessen, aber es war wahrscheinlich eine einmalige Sache. Wir hatten uns einfach unterhalten.

"Wir sollten den beiden anderen mal hinterher kommen", schlug Ju vor, "sonst hängen sie uns noch komplett ab"

Anja und Simon sahen ziemlich süß zusammen aus. Sie sahen aus wie ein Pärchen, wenn sie so nebeneinander herfuhren. Anja war wahrscheinlich unglaublich glücklich,  soetwas erleben zu dürfen. Aber ich musste durch und durch an Ju und den gestrigen Abend denken. Eigentlich wäre es schon schön gewesen, wenn wir uns geküsst hätten, aber wir kannten uns ja erst direkt seit einem Tag.

Vor uns sah ich Simon und Anja, die langsam bremsten und von ihren Boards abstiegen. Dann gingen sie links von dem Weg ins Gras zu Steinen, die wie zwei Stufen an den Rand des Flusses gebaut waren.

Simon winkte Ju und mir zu und rief: "Lass uns hier kurz Pause machen"

Kurz darauf kamen wir hinterher und setzten uns zu Anja auf die Steine. Simon stand mit beiden Beinen in dem knöchelhohen Fluss und hielt Seine Vlog-Kamera in der Hand.

"Da hast du dir aber eine schöne Location ausgesucht", sagte Ju und grinste.

Simon lachte und fing an zu filmen.

Er erzählte, dass er noch einen Tag in Landshut bleiben würde, ein paar andere Informationen wo sie als nächstes hinfahren würden und so weiter.

Anja sah die ganze Zeit gebannt zu. Ich wusste dass sie auch schon einmal mit dem Gedanken gespielt hatte, YouTube zu machen. Aber anscheinend gefiel ihr die Rolle als Zuschauer derzeit besser.

Als Simon sein Video beendet hatte, kam er wirder aus dem Wasser und zug sich seine Schuhe an.

*aus Anjas Sicht*

Nun waren wir wieder bereit, weiterzufahren. Lena und ich gingen schon einmal zurück zum Weg und fuhren los, damit ich kurz mit ihr allein reden konnte.

"Was läuft da zwischen Ju und dir?", fragte ich neugierig.

Nach einem kurzen zögern antwortete sie: "Was sollte da laufen? Wie kennen uns seit einem Tag. Wir haben uns ein paar mal unterhalten aber mehr auch nicht.

Aber was interessanter ist: Simon und du, ihr seht aus als ob ihr ein glückliches Liebespaar wärt!"

"Naja Simon ist schon ziemlich süß... also von seiner ganzen Art her und auch in seinen Videos. Ich mag ihn sehr, auch jetzt wo ich ihn privat kenne...", erzählte ich, "ich fühle mich echt ein wenig verbunden mit ihm. Wir haben einige gemeinsame Interessen"

"Mach dir Dreadlocks und ihr seht aus wie Geschwister", Lena lachte los.

Inzwischen hatten uns auch Ju und Simon wieder eingeholt.

Nach ein paar Minuten waren wir dann auch an unserem Ziel angekommen. Zuerst fuhren wir zum McDonalds und holten uns ein Eis, dann fuhren wir noch ein wenig auf dem großen Parkplatz herum und Simon zeigte uns ein paar seiner Longboard-Tricks.

Alles in allem hatten wir den Tag sinnvoll und schön verbracht.

Irgendwie war es traurig,  dass uns nur noch ein paar Stunden blieben, bis Ju und Simon wieder weiterfahren und bald in Köln ankommen würden.

Bei der Rückfahrt bogen Ju und Lena ab um den Weg nach Altdorf zu fahren. Simon und ich hatten noch ungefähr die Hälfte des Weges für uns.

"Simon?", sagte ich mur auf den Boden gerichteten Blick, während er neben mir herfuhr.

"Hm?", er blickte in meine Richtung.

Ich hob meinen Kopf und sah ihn ebenfalls an. "Ich werde dich vermissen", sagte ich mit zittriger Stimme.

"Ich dich auch", antwortete Simon, "du bist nicht wie ein Fan, der nur auf meinen Erfolg aus ist, sondern du bist mir von Anfang an wie eine Freundin vorgekommen, als hättest du mich davor noch nie gesehen. Das schätze ich sehr an dir"

Er lächelte sein unverkennbares 'Simon-Lächeln' und hielt mir seine Hand hin, "auf ein letztes mal", verkündete er und ich nahm seine Hand wie die anderen male zuvor. Als würden wir uns schon ewig kennen, fuhren wir den Rest des Weges zurück.

Julien Bam/Unge - FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt