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Ein Unsterblicher und ein Alpha Wolf. Eine Konstellation die absolut nicht passte. Nicht zuletzt war ich ja auch derjenige der die ganzen Wölfe jagte und zur strecke brachte und dennoch...

Ich hätte ihn töten können.

Was ich aber nicht getan hab.

Hatte Jungkook aber nicht selbst gesagt das er das Leben der Wölfe gar nicht kannte? Im Grunde genommen gehörte er nicht wirklich zu ihnen. Er war bei den Menschen aufgewachsen, was es auch nicht wesentlich besser machte aber er war keine Gefahr für mich.

Nicht in diesem Sinne.

Schrecklicherweise ließ mich das Gefühl seiner Lippen einfach nicht mehr los. Immer wieder spielte sich die Szene wie in einem endlosen Mantra in meinem Kopf ab. Immer und immer wieder.

"Was sagt ihr zu dem Kuss?"

Ich knurrte und schlug die Hände vor mein furios gerötetes Gesicht. Das war doch nicht auszuhalten! Wieso löste dieser Junge so etwas erbärmliches, absolut primitives in mir aus?
Ich schüttelte den Kopf, versucht alles von mir abzuschütteln aber kaum hielt ich inne, verselbstständigten sich meine Gedanken und führten mir wieder sein Gesicht vor Augen.

"Ich nehme das mal als ein Ja hin."

"Argh— verflucht sei er!"

Wie konnte es sein das mich ein Wolf so um den Verstand brachte?! War ich deswegen so von seinem Geruch angetan, weil er anders als die Menschen roch? Weil er ein Alpha war?

Ich versuchte mich wirklich mit diesem Gedanken anzufreunden aber es fiel mir unsagbar schwer, nicht zuletzt würde es irgendwann unweigerlich zu Problemen führen. Alphas waren in der Regel sehr Dominant — kein Wunder das Jungkook versucht hatte mir die Stirn zu bieten — aber ich war Niemand der sich leicht dominieren ließ.

Jeder der es jemals versucht hatte, betrachtete die Erde nun von unten.

Wieso zum Teufel zerbrach ich mir überhaupt den Kopf darüber? Es war ja nicht so als wollte ich Jungkook in mein Bett bekommen — doch eigentlich schon — aber seit seiner Enthüllung, schien alles irgendwie komplizierter.

"Kim Taehyung, reiß dich zusammen. Du bist der Herr im Haus. Alpha hin oder her, er unterliegt dir und deinen Anweisungen." sprach ich selbst auf mich ein und versuchte mein unruhige Verhalten zu unterbinden.

Ein weiterer Tag war seit unserem Gespräch vergangen und obwohl Namjoon mir angeraten hatte Jungkook weg zu schicken, ließ ich ihn weiterhin bei mir arbeiten.

Und er tat seine Sache erstaunlich gut. Er reparierte Dinge am Haus, versorgte die Pferde, kümmerte sich um den Hof und den Garten und selbst beim Kochen half er wo er nur konnte.

Woher ich das so genau wusste? Ich hatte Jungkook beobachtete. In jeder erdenklichen Minute. Ich war dort wo er war, studierte dabei seine Handlungen, versuchte irgendwie hinter diesem Jungen durchzusteigen.

Ein Alpha.. und doch war er so friedlebend, höflich und ließ sich selbst von Namjoon ohne Protest Anweisungen geben. Auch wenn ich es ungern zugab aber Jungkook gab sich ernsthaft Mühe. Ich fand einfach keinen triftigen Grund ihn wegzuschicken.

Seufzend betrachtete ich meine Wunde die nun fast vollständig verheilt war und legte mir selbst ein letztes Mal den Verband an, bevor ich zur Tür ging. Meine Hand lag eine ganze Weile lang einfach nur auf der Klinke.

Ich hatte mich seit diesem 'Gespräch' nicht mehr blicken lassen. Ich musste einfach über alles nachdenken aber naja ich kam zu dem Schluss, daß diese ständigen Überlegungen zu nichts führten, außer nur zu Kopfschmerzen.

𝐈𝐌𝐌𝐎𝐑𝐓𝐀𝐋 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt