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Jungkook brauchte keine Antwort von mir zu erwarten und erhielt auch keine, doch ich schien ihm mit meinem sonderbaren Verhalten bereits die Antwort gegeben zu haben, die er sich anscheinend gewünscht hatte. Lächelnd ließ er von meiner Hand ab und widmete sich anschließend wieder dem Essen zu, so als wäre gerade eben nichts merkwürdiges zwischen uns geschehen.

Mein Blick blieb aber noch lange an meiner Hand haften. Dabei war die Berührung von ihm schon längst verflogen und trotzdem fühlte sich meine Haut immer noch so warm und kribbelig an.

Ich schaffte es einfach nicht gegen diese Anwandlung in mir nicht anzukämpfen. Ich hatte es wirklich versucht aber irgendwie stieß ich dabei an meine Grenzen.

Harsch biss mir auf die Zunge, als ich merkte wie gefangen ich von diesem Bild seiner Hand war und zwang mich damit selbst aus dieser Starrheit heraus. Ich räusperte mich kurz und blinzelte zurück auf meinen Teller. Mir war nicht entgangen das Namjoon mich erneut beobachtete. Ich benahm mich ja auch wirklich sonderbar und als das Schweigen mir schließlich zu schwer wurde, erhob ich mich von meinem Platz.

Ich hatte mich mit dieser Situation selbst heilos überfordert.

"Ich zieh mich in mein Zimmer zurück." ohne ein Wort der Erklärung, verließ ich den Tisch und ließ die Beiden einfach so zurück.

Aber anstatt das ich mein Zimmer aufsuchte, durchforstete ich zunächst die Vorratskammer nach Blut aber zu meinem bedauern ließ sich nichts finden.

Wegen meiner Verletzung hatte ich alles was wir an Blut hatten ausgetrunken.

"Verdammt!" Meine Haut wirkte noch blasser als sonst, eingefallen und grau. Ich brauchte ganz dringend Blut. Der Heilungsprozess raubte mir mehr Energie als gedacht aber unter diesen erbärmlichen Bedingungen konnte ich doch nicht losziehen.

Mein Zustand verschlechterte sich innerhalb weniger Minuten. Was auch immer der Auslöser dafür war, so schlimm hatte ich mich noch nie gefühlt.

Ich hörte das leise rauschen meines Atems, während ich immer noch wie verrückt durch die Vorräte kramte. Jedesmal wenn ich versuchte neu Luft zu holen, nahm ich ein fieses Ziehen an der Seite war.

Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso ließ mich mein Körper momentan so oft nur im Stich?

Meine Beine zitterten unkontrolliert und als mir so langsam bewusst wurde, daß wir wirklich nichts mehr hier hatten, geriet ich leicht in Panik.

Meine Schultern hoben und senkten sich unter schweren Atemzügen. Dumpf lehnte ich den Hinterkopf an die Wand. Meine Hand tastete sich unsicher zu der Bandage, stütze meine Rippenseite.

Jungkook.

Er war an allem Schuld.

Ich lachte trocken auf und schüttelte über mich selbst den Kopf. Meine Welt geriet wegen ihm aus den Fugen.

"Mist!"

Mein geräuschvoller Atem stoppte aprubt, als ich dann plötzlich das Klicken der Tür wahrnahm. Sofort kehrte Ruhe in meinem Körper, ich zwang mich dazu, denn als ich sah wie Jungkook den Kopf in die Vorratskammer streckte, wollte ich mir einfach nicht die Blöße geben und schwach wirken.

"Ich dachte mir schon das ich euch hier finde."

Was sollte das denn bedeuten? Ich sagte zunächst nichts aber davon ließ er sich nicht beirren. Ich schluckte und sah stur in eine andere Richtung.

"Was macht eure Wunde?"

In meinem Kopf tummelten sich Flüche, als ich auf seine Worte hin nach meinem Verband tastete.

𝐈𝐌𝐌𝐎𝐑𝐓𝐀𝐋 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt