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note: eigentlich hatte ich mir Tante Kyoko als Abklatsch von der Hexe aus dem Niemandsland vorgestellt. Ha, wurde nichts. Ich hoffe, es ist trotzdem witzig!
Achja, ich hab sie einfach mal -so durch die künstlerische Freizeit- selbst eingefügt. Kein Plan ob es sie wirklich gibt

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Gegen kurz nach Fünf steht Shizuka unter der Überdachung der Clubräume, sieht zu, wie die Tropfen zäh vom Dach fallen. Die Jungs trainieren noch in der Sporthalle und gelegentlich sieht sie jemanden durch die offene Tür vorbei huschen. Wartend lehnt sie sich an die Wand, umklammert den Regenschirm mit einer Hand fester und starrt weiter auf die Tropfen.

Direkt nach der Schule ist sie durch den Regen nach Hause gegangen, hat ihre Hausaufgaben schnell abgearbeitet und sich dann umgezogen. Der Niederschlag hatte nach gelassen, als sie gehen wollte, aber sie traute dem Wetter nicht. Deswegen hat sie sich über den knielangen hellen Rock und das lockere Top noch eine leichte Jacke gezogen. Doch das Rumstehen fordert seinen Tribut und lässt sie ein wenig frieren.

Shizuka vernimmt plötzlich die Stimmen des Volleyballclubs auf sich zu kommen und sieht auf. Atsumu und Osamu streiten sich lautstark - „Du hättest dich mehr anstrengen können!" ; „Ich hab aber Hunger!" ; „Den Ball hätte sogar ein Blinder mitm Krückstock gekriegt!" ; „Reg dich ab, Tsumu!" ; „Ach halt die Schnauze, Samu!" ; „Ich will jetzt was essen, man!" - während die anderen nur grinsend oder lachend zu den Umkleiden gehen. Suna wirft ihr nur einen kurzen Blick zu, winkt grüßend. Shizuka erwidert den Gruß nicht. Eigentlich ignoriert sie ihn sogar. Innerlich klopft sie sich stolz auf die Schulter.

„Hallo Yui-chan", hört sie von Kita, der ebenfalls die Hand hebt. Lächelnd deutet sie eine höfliche Verbeugung an - schließlich ist er ein Jahr über ihr - und dann bemerken die Zwillinge sie ebenfalls.

„Ah Shizuka. Wartest du schon lang?", fragt Atsumu und geht auf sie zu. Kurz vor ihr bleibt er stehen, blickt auf sie herab und mustert sie und ihr Outfit. Er hatte sie doch schon anders - als ihre Uniform - gekleidet gesehen. Sogar schon im Schlafanzug. Und trotzdem wirkt es so, als würde er sie zum ersten Mal richtig ansehen.

„Nein. Vielleicht fünf Minuten?", antwortet sie und streicht sich eine Haarsträhne nach hinten. Anders als sonst trägt sie ihr rotes, welliges Haar offen und nicht als hohen Zopf. Was anderes ist bei der Hitze aber auch nicht auszuhalten.

„Okay. Wir beeilen uns!", sagt er sofort, greift seinen Bruder am Arm und zieht ihn in die Umkleide. Irgendetwas wird geredet, aber die Stimmen sind zu undeutlich, als das Shizuka sie verstehen kann. Deshalb bleibt sie einfach still stehen und beobachtet den nachlassenden Regen.

Nur wenige Minuten später kommt Atsumu wieder, die Haare nass von der Dusche. Er trägt nicht seine Uniform, sondern eine kurze Hose und ein verwaschenes graues Shirt. Unter dem Arm hat er seine Taschen und eine Trainingsjacke geklemmt.
Nur ein paar Schritte hinter ihm läuft Osamu, der ähnlich gekleidet ist und in einer Tüte herum wühlt.

„Mahn. Wir müssen noch beim Kiosk vorbei", sagt er und verzieht das Gesicht.

„Wieso?", hakt Shizuka nach und runzelt fragend die Stirn. Als die beiden bei der Rothaarigen ankommen, halten sie nicht an, sondern gehen zusammen weiter. Vor dem Ende der Überdachung linst Shizuka in den Himmel und lässt den Schirm schließlich geschlossen.

„Ich hab schon wieder Hunger", erklärt er und schmeißt die leere Tüte in den nächsten Mülleimer.

„Gibt es nichts zu essen, wenn ihr nach Hause kommt?", fragt Shizuka neugierig und legt den Kopf schief. Nacheinander sieht sie die beiden Miyas an.

„Doch. Aber ich brauch vorher immer schon irgendwas. Ein paar Onigiri vielleicht?"
Bereits mit den Gedanken ganz wo anders trottet Osamu hinter seinem Bruder und dessen Begleitung hinterher, fischt nach seinem Geldbeutel und zählt im laufen die Münzen.
Shizuka blickt ihren Soulmate ratlos an, doch dieser zuckt nur mit den Schultern.

Lady Starstorm [AtsumuxOC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt