Kapitel 6

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Wie immer bellten Boss und Diva daraufhin kurz und ich ging in den Flur. Ich deutete ihnen an, sich zu setzen und öffnete die Haustür. Davor stand meine beste Freundin Luna, die ich mit einer Umarmung begrüßte, und daneben saßen ihr Kangal und ich deutscher Schäferhund. „Hi Lu.“ „Hi.“ Wir lösten uns und sie kamen rein. Luna zog ihre Schuhe aus, leinte ihre Hunde ab und lief mit mir in die Küche, nachdem ich die Terrassentür geöffnet hatte. So konnten die Hunde auch im Garten spielen, was sie auch taten. „Soll ich dir helfen?“ „Ja gerne. Du könntest Sandwiches machen.“ „Alles klar.“ Kurz wusch sie sich die Hände, bevor sie anfing, Sandwiches zuzubereiten. Vegetarisch natürlich. „Hast du eigentlich mit Felix wegen der Gamescom gesprochen?“ „Ja, das geht klar. Montag und Dienstag ist er eh nicht da, da kannst du in der Garage parken.“ „Ach wie cool. Danke.“ „Kein Ding.“ Mein Lächeln wurde breiter. „Du solltest dich vielleicht schon mal drauf einstellen, bei der Gamescom komplett belagert zu werden.“ „Ja, ich weiß schon. Aber mir wurde Begleitschutz angeboten und du darfst dann auch zum Hintereingang fahren. Da sollte es schon möglich sein, dort durchzukommen.“ „Und BB? Wirst du ihn dir offiziell oder inoffiziell ansehen?“ Meine Wangen wurden wärmer. „Inoffiziell. Sonst würde ich nur viel zu viel Aufmerksamkeit erregen.“ „Hmm... Es gibt da wohl eine Sache, die du sehen solltest.“ Fragend sah ich Luna an. „Was denn?“ Während Luna ihr Handy hervor nahm und etwas darauf suchte, rührte ich den Reis um und nahm anschließend eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. „Willst du was trinken?“ „Klar.“ Ich goss Wasser in zwei Gläser und nachdem ich einen Schluck getrunken hatte, legte Luna ihr Handy vor mich. Sie war auf Twitch und dort war ein Clip aus TJ_BBs gestrigem Stream. „Ansage an Ardyzzl?“ „Mhm. Du wirst wahrscheinlich noch keine Zeit gehabt haben, um das zu sehen. Aber der Clip ist überall.“ Neugierig startete ich den Clip und mir klappte der Mund auf, als ich hörte, was er sagte. „Träume ich?“ „Nein.“, kicherte Luna, „BB will mit dir reden.“ Aufgeregt fing ich an zu quietschen, hob Luna hoch und schüttelte sie, was sie nur lachen ließ. „Wenn er das wirklich macht, geht mein Traum in Erfüllung.“ „Hoffen wir mal, dass er überhaupt zu dir durch kommt. Immerhin werden die Meisten wohl wegen euch da sein.“ Ich ließ sie wieder runter und beruhigte mich auch wieder. „Selbst wenn nicht, werde ich schon glücklich sein, ihn am Nachmittag live zu sehen.“ „Wieso gehst du denn nicht vor deiner Autogrammstunde zu ihm?“ Meine Wangen wurde wärmer. „Das trau' ich mich dann doch nicht.“ Luna kicherte. „Naja wer weiß, vielleicht werdet ihr ja mal zusammen streamen.“ „Das wäre natürlich der absolute Traum.“ [...] Zu zweit, beziehungsweise zu sechst, verließen wir das Haus und liefen in Richtung Hundepark, der etwa 20 Minuten von hier entfernt war. Und ab einem bestimmten Punkt ahnten die Hunde wohl, wohin wir gehen würden, da alle vier immer aufgeregter waren. Als wir dann da waren, betraten wir den eingezäunten Park und ließen die Hunde erstmal sitzen. Sie waren sehr hibbelig und saßen nicht mal mehr richtig. Aber Luna und ich leinten sie langsam ab und sie blieben trotzdem sitzen, bis wir ihnen erlaubten loszurennen. Da setzten wir uns auf eine Bank und sahen ihnen beim Spielen zu. Währenddessen aßen wir aus den vorbereiteten Bentoboxen und quatschten, bis wir hinter uns eine uns allzu bekannte Stimme hörten. „Da kommt Karen.“ „Ohje.“ 'Karen' hieß eigentlich Karin und war eine Frau mittleren Alters, die dezente Probleme mit 'gefährlichen' Hunden hat, die größer sind, als ihre drei Malteser. Unter den Hundehaltern hier im Park war sie sehr bekannt, vor allem auch, weil ihre Hunde gerne mal große Hunde angreifen. Und natürlich sind wir Schuld, wenn sich unsere Hunde wehren. Bei der Polizei war sie auch schon bekannt, aber jede Anzeige wurde bisher fallen gelassen und sie lernt einfach nicht dazu. „Mal sehen, was sie heute zu bemeckern hat.“, meinte Luna und mittlerweile sahen alle Hundehalter zu Karin. Ihre Malteser bellten auch schon, aber Luna und ich versuchten nun, sie zu ignorieren. Immerhin mussten wir unsere Hunde im Blick behalten, die gerade mit einer Dogge, einem Chihuahua und einem Shiba Inu spielten. Und dann betrat Karin den Park.

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