Kapitel 2

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„Du schon wieder" damit öffnete mein neuer Nachbar seine Türe und für einen kurzen Moment wollte ich zurück in meine Wohnung sprinten.

„Ähm ja Hey, ich schon wieder." Wie unfreundlich, ich hätte Ihm wahrscheinlich doch keinen Kuchen backen sollen. Doch jetzt war es zu spät. Also hob ich den Teller hoch mit dem Schokoladen Kuchen und hielt Ihm diesen hin. Denn anscheinet stand ich drauf, missbilligenden Blicke von Ihm zu kassieren. Denn nachdem ich gestern Abend aus der Badewanne kam, hab ich angefangen die besten Schokoladenkuchenrezepte raus zu suchen und meinen Morgen damit verbracht besagten Kuchen zu backen.

„Ich hab dir einen Schokoladenkuchen mit Himbeere gebacken. Weil du ja meintest das du keine Bananen magst" ich hielt Ihm den Teller ein Stück näher hin, in der Hoffnung er würde Ihn einfach aus Reflex greifen. Seine dunklen Augen beobachtet mich wachsam, und fast schon ein bisschen neugierig. Das war gut, denn alles war besser als seine grimmige Mine.

Zu meiner Überraschung griff er nach dem Teller. Ein kleines lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, doch bevor ich etwas sagen konnte, drehte er sich auch schon um und im nächsten Moment schloss sich die Tür vor meiner Nase. Erneut.

„Gerne geschehen" murmelte ich als meine Schultern ein Stück sackten und ich auf dem Absatz kehrt machte um zurück in meine Wohnung zu gehen.

Unglaublich, ich wusste immer noch nicht seinen Namen. Ugh, wie frustrierend. Und er hat noch nicht einmal Danke gesagt. Wie unfreundlich! Ich schloss meine Tür mit etwas mehr Schwung als ich wollte und zuckte leicht zusammen als sie ins Schloss viel.

Meine Füße trugen mich an der Küche vorbei in das angrenzende Wohnzimmer und ich ließ mich auf mein grünes Samtsofa nieder. Mit verschränkten Armen blickte ich aus dem Fenster.

Was bildet er sich ein? Ich bin super nett, und hab ihm nur einen Kuchen vorbei gebracht. Da kann man doch wenigstens Danke sagen, oder? Hatten ihm seine Eltern keine Manieren beigebracht? Hoffentlich würde ich meinen Teller zurück bekommen. Und falls nicht, dann soll er Ihn behalten, oder zerstören. Wer weiß, vielleicht hat er ja sogar meinen Kuchen weggeworfen.

„Mhm" brummte ich und kuschelte mich weiter ins Sofa. Der Himmel wurde draußen bereits dunkel, und es fühlte sich an als würden die dunkeln Wolken auch in meiner Wohnung ausbreiten. Ich weiß nicht wieso es mich so mitnahm das mein neuer Nachbar anscheinet eher der Einzelgänger war. Ich meine ich kann das total verstehen, auch wenn ich das komplett Gegenteil von Ihm war. Aber musste mann denn dann so schlecht gelaunt sein?

Wer weiß viellicht brauchte er einfach jemanden dem Ihm zur Seite steht. Aber sollte ich es wirklich wagen? Vielleicht war er ja auch einfach nur Schüchtern.

Ja, Daisy. Genau das wird es sein.

Leicht genervt und immer noch recht verwirrt nach der seltsamen Auseinandersetzung mit meinem Nachbarn, beschloss ich das es wahrscheinlich Zeit war einfach nur den Schlafanzug anzuziehen und es mir bequem zu machen. Morgen hatte ich genug Arbeit um die ich mich kümmern musste, vor allem da ich heute fast nichts getan hatte. Denn ich hatte fast meinen ganzen Vormittag damit verschwendet den Kuchen für meinen Mysteriösen Nachbarn zu Backen und dann Stoffe zu besorgen. Also grundsätzlich hatte ich heute schon etwas gearbeitet. Die neuen Stoffe die ich heute gekauft hatte waren in den schönsten grün, rot und gold tönen.

Seitdem ich klein war, und den größten Teil meiner Jugend bei meinen Großeltern verbracht hatte, war ich begeistern von Nähen und Handarbeit. Meine Großmutter hatte mir die magische Welt des gestalten und kreieren gezeigt und seit dem war es meine Passion. Ich hatte meinen eigenen Online Store in dem ich Alles von Patchwork-Decken und Kissen, Kuscheltiere und Hundespielzeugen sogar das ein oder Andere Kleidungsstück war dort zu finden. Obwohl das wirklich nicht meine Lieblings Tätigkeit war. Plüschtiere waren meine Hauptaufgabe. Denn in meinem Onlineshop gab es die Möglichkeit das Kinder mit Ihren Eltern zusammen Plüschtier erstellen konnten, und ich würde sie dann herstellen.

Daisy DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt