Kapitel 1

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Bananen-, Schokoladen und Zimtduft lag in der Luft, als ich das Bananenbrot in eine dunkel grüne Serviette einpackte. Ich griff in die Schublade die neben meiner Hüfte war und holte nach ein wenig herum gewühle ein braunes Band heraus um die Serviette damit zu zuknoten.

Die Schubladen musste wirklich mal wieder aufräumen werden, da lag ja wirklich alles drin rum. Batterien, Haarbänder, Gummibänder, Strohhalme,Gebrauchsanweisungen für Küchengeräte die ich glaube ich noch nicht mal mehr hatte und irgendwelche Kleinteile von denen ich keine Ahnung hatte wo sie denn wohl hin gehörten. Das traurige war nur, das es nicht nur eine so einer Schubladen in meiner Wohnung gab.

Leider nein, es gab auch noch 2 Kisten die unter meinem Bett standen und eine unter dem Kaffeetisch. Ich sollte hier wirklich mal Grund aufräumen. Ich blickte mich in meiner kleinen weißen Küche um, auf der suche nach einem Teller, oder am besten noch einer Kuchenplatte. Irgendwie musste ich doch noch eine schöne Kuchenplatte von meiner Oma stehen haben. Auf Zehenspitzen stehend, versuchte ich in das oberste Regal zu schauen. Ich weiß zwar nicht für wen diese Küche gebaut worden war, aber selbst mit durchschnittlichen 1,72m war es unmöglich etwas zu sehen. Selbst mit den extra 3-4 cm.

Dann halt nicht!

Vorsichtig legte ich das Bananenbrot ( Ich meine man könnte es auch Kuchen nennen. Denn da war mehr Zucker drin als alles andere, aber naja ich hab das nicht erfunden) auf einen weißen Teller mit hell blauen Blumen.

Ich musste mich mal wieder selber loben. Nachdem ich nun das gefühlt hundertste Bananenbrot, (wahrscheinlich eher das Nr. 34) gebacken hatte, konnte ich es kaum erwarten mit Weihnachtsplätzchen anzufangen, oder Stollen, oder noch besser, selbst-gemachtem Eierpunsch. Ja ich weiß das der nicht gebacken wird, aber man muss das große ganze sehen.

Ein kleines lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich darüber nachdachte was ich mir alles vorgenommen hatte. Die schönsten und besten Rezepte waren bereits notiert, und ich musste nur noch darauf warten das meine kleine Schwester Violet mir das Rezeptbuch unserer Oma vorbeibringen würde.

Selbst wenn ich die Rezepte bereits tausend mal gemacht habe, würde ich trotzdem jedes mal das alte Buch mit dem grünen Einband neben mich legen. Ich vermisste Sie, und jedes Jahr um die Festtage wurde es immer ein wenig schlimmer. Ich öffnete die Schürze die Ich mir zum Schutze meiner Klamotten angezogen hatte und legte sie nach dem ausziehen vorsichtig auf einen der beiden Barstühle die an meiner Kücheninsel standen.

Ich fragte mich, wie mein neuer Nachbar wohl so war. Hoffentlich er war so ein bisschen wie Patrik und James die über mir wohnten. Sie waren das süßeste Paar in unserem Haus, und immer hilfsbereit. Die beiden halten einfach die besten Dinner-Partys und Karaokeabende. Ich weiß, es hört sich sehr nach einem Klischee an, aber was soll ich machen, so war es halt.

Uh, Pfefferminze-Schokoladen-Plätzchen mussten noch auf meine Backliste, denn die beiden waren ganz verrückt nach denen.

Der Hausflur war leer als ich auf den Gang hinaus trat. Doch ich wusste das mein neuer Nachbar da war, denn sein riesiger Truck stand auf seinem Ihm zugeteilten Parkplatz den ich von meinem Wohnzimmer Fenster aus sehen konnte.

Lustig, bis jetzt wusste ich nur wie sein Truck aussah, aber nicht er selbst. Denn bis jetzt hatte Ich Ihn nur flüchtig gesehen.

Seine Tür lag meiner genau gegenüber und ich musste noch nicht einmal 3 Schritte machen um direkt vor ihr zu stehen. Vorsichtig balancierte ich den Teller mit dem unglaublich gut duftenden Bananenbrot auf meinem linken Arm um mit der rechten 3 mal an seine Tür zu klopfen. Ich blickte erneut zu meinem Geschenk runter und mir kamen kurze zweifel. Doch bevor ich mich gegen meine Unternehmen entscheiden konnte und zurück in meine Wohnung zu huschen ging die Tür meines Nachbarn schon aus und für einen kurzen Moment war ich wie erstarrt.

Daisy DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt