Soulhunter - Specialbook - Revalis Children (Revali x Shania)

16

Revali

Während meine Augen den Schmuckstand von vorhin suchen, träume ich mit wachen Augen von Shania.

Zehn Jahre sind wir inzwischen zusammen und sie scheint kein bisschen gealtert zu sein. Sie wirkt so jung neben mir. Meine Frau ist inzwischen über 30 und ich fast 40, doch jeder würde Shania immer noch für Mitte 20 halten. Und heute trägt sie auch noch dieses Kleid, das ihre Figur betont und den Glanz ihrer Augen strahlen lässt. Meine Gattin ist wunderhübsch. Und der liebevolle Blick, den sie mir schenkt, lässt meine Liebe zu ihr neu aufleben. Ich genieße es gerade, mit ihr allein zu sein. Solche Momente gibt es, seitdem wir Kinder haben, nicht mehr so häufig, auch wenn wir uns nicht nehmen lassen, uns regelmäßig Zeit für uns zu nehmen. Shania gibt mir nach wie vor alles, was ich brauche. Ich liebe sie so sehr. Und daher möchte ich ihr gerne eine Freude machen.

Schließlich habe ich den Schmuckstand gefunden. Langsam nähere ich mich. Mit klopfenden Herzen starre ich auf den Tisch und hoffe, dass es noch da ist. Und da, meine Augen erspähen die Haarspange, die Shania mit ihrem Blick nahezu verschlungen hat. Ja, ich habe das Glitzern in ihren Augen gesehen, als sie die Haarspange mit dem Smaragd betrachtet hat.

Schon wieder gleite ich in einem wohligen Tagtraum. Shania könnte sich damit das rabenschwarze Haar hochstecken. Sie würde wundervoll damit aussehen. Und ich könnte es kaum erwarten, ihr nachts, wenn die Kinder schlafen, die Haare zu öffnen und es ihr etwas mit den Fingerfedern durcheinander zu bringen, damit ihre wilde Mähne zur Geltung kommt. Wie sehr ich ihr verwuschelten Haare doch begehre! So wirkt sie wahrlich animalisch! Im Anschluss würde ich ihr dann dieses wundervoll reizvolle Kleid ausziehen und dann...

»Sa-Vaq! Kann ich Euch helfen?«, fragt mich plötzlich die Gerudo-Verkäuferin und reißt mich aus meinen unsittlichen Gedanken.

Prompt räuspere ich mich und fange mich wieder.

»Diese Spange bitte!«, antworte ich der Gerudo und deute mit der Fingerfeder auf das besagte Schmuckstück. »Wie viel?«

Keinen Flügelschlag später beginnt sie, mit mir zu feilschen. Die Gerudo ist eine harte Verhandlungspartnerin, aber ich will die Spange unbedingt. Am Schluss gelingt es mir nicht, das Stück meines Begehrens auf den gewünschten Preis herunterzuhandeln und ich bin dazu gezwungen der Verkäuferin klein beizugeben. 500 Rubine blättere ich für das Schmuckstück hin. Es ist teuer, ja, aber dennoch, das ist mir Shania durchaus wert. Ich kann nur froh sein, dass ich heute den großen Geldbeutel mitgenommen habe.

Mit einem freudigen Lächeln auf dem Schnabel, kehre ich zu meiner Frau zurück, die ich vor dem Weinstand zurückgelassen habe. Während ich meinen Weg durch die Massen an Festbesuchern bahne, stelle ich mir vor, wie Shania sich über mein Geschenk freut und mich mit einem überschwänglichen, leidenschaftlichen Kuss belohnt.

Jäh haben meine angenehmen Träumereien ein Ende, als ich meinen Blick nach vorne richte und meine Frau erblicke... mit einem dahergelaufenen Hylianer mit aufgepumpten Muskeln. Er scheint Shania anzuschmachten und mit ihr zu flirten, was mich sofort auf die Palme bringt. Kaum bin ich weg, vergreift sich auch schon jemand an mein Mädchen. Sie trägt Ehereife verflixt! Die sind nicht nur Zierde da. Dass die Hylianer unsere Sitten nicht kennen, ist keine Entschuldigung. Dem werde ich die Flügel stutzen, da könnt ihr euch sicher sein!

Mit dem finstersten Blick, den ich besitze, stampfe ich auf den eingebildeten Hanswurst zu, um ihn mir vorzuknöpfen, da sehe ich plötzlich, dass er ihre Hand nimmt und sie auf seinen Oberarm legt. Prompt bleibe ich stehen. Mein Gefieder hebt sich vor brennender Eifersucht. Wie kann dieser Schmierlappen es wagen, meine Frau anzufassen? Doch es ist nicht nur sein Handeln, das mich empört, allem voran ist es Shanias Reaktion, die mich schockiert. Ich sehe deutlich Faszination in ihren Augen schimmern, als die Hylianerin langsam ihre Hand über den Arm des Idioten streifen lässt.